Sportliche Regeländerungen:
Die gute Nachricht: Irrwitzige Regeln gibt es 2015 nicht. Zum einen wurden die doppelten Punkte beim letzten Grand Prix wieder abgeschafft, auch die noch im Sommer 2014 geplanten, stehenden Restarts sind wegen Sicherheitsbedenken der Teams wieder aus dem finalen Katalog gestrichen worden. Auch das geplante Verbot der Heizdecken wurde deshalb gekippt.
Gespart wird an anderer Stelle. Zum Beispiel beim Boxenfunk. Das schon 2014 geplante und dann abgemilderte Verbot der Kommunikation zwischen Team und Fahrer tritt in Kraft, weil alle Teams jetzt mit dem neuen Display fahren. Infos über den Spritverbrauch gibt es künftig daher etwa nicht mehr.
Finanzielle Sparmaßnahmen? Auch vorhanden. Die Aero-Entwicklung wird wieder gekürzt. Nur noch 65 Stunden und damit 15 weniger als bisher darf der von jedem Team vor der Saison fest benannte Windkanal betrieben werden, die Windstunden sinken von 30 auf 25. Auch die Nutzung der CFD-Programme, bei denen die Strömung am Computer simuliert wird, ist weiter eingeschränkt worden. Sie sank von 30 auf 25 Terraflops.
Doch nicht nur bei der Entwicklung, auch an der Strecke werden die Teams weiter eingeschränkt. Die Sperrstunde am Freitag, während der kein Teammitglied an der Strecke sein darf, wird auf sieben Stunden erhöht. Viel wichtiger: Die Parc-Fermé-Regel greift nicht mehr während des Qualifyings sondern schon im 3. Freien Training. Das Rennsetup muss also noch früher stehen.
Strafenkatalog erweitert
Und auch an der Strecke gibt es Änderungen. Ist ein Mechaniker oder Teile der Ausrüstung nach dem 15-Sekunden-Signal noch in der Startaufstellung, muss der Fahrer aus der Box losfahren. Macht er das nicht, bekommt er eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe. Die gibt es jetzt auch nach einem Unsafe Release. Zudem können die Stewards jetzt neben einer 5- auch eine 10-Sekunden-Strafe aussprechen, die beim Boxenstopp abgesessen wird.
Noch ein Auszug aus dem Strafenkatalog gefällig? Wird eine neue Powerunit eingebaut, obwohl das Kontingent bereits erschöpft ist, startet der Fahrer nicht mehr wie Sebastian Vettel beim USA-GP 2014 aus der Box sondern vom Ende der Startaufstellung. Zudem werden offene Strafversetzungen nicht mehr auf den nächsten WM-Lauf übertragen, sondern in eine 5-Sekunden (bei bis zu 5 offenen Plätzen), eine Drive-Through- (bei 6-10 offenen Plätzen) oder eine 10-Sekunden-Strafe (ab 11 offenen Plätzen) umgewandelt.
Nach dem schrecklichen Unfall von Jules Bianchi in Suzuka gibt es zudem sicherheitsrelevante Änderungen: Der Rennleitung steht beim Australien-GP am 15. März zudem erstmals das Virtuelle Safety-Car (VSC) zur Verfügung. Die Fahrer dürfen dann eine bestimmte Rundenzeit nicht unterschreiten, auch wenn Bernd Mayländer nicht vor ihnen her fährt.
Kommt das Safety Car doch auf die Strecke, dürfen die überrundeten Autos weiterhin an ihm vorbeifahren. Allerdings muss die Rennleitung nicht mehr mit dem Restart warten, bis alle Piloten wieder hinter dem Führungsfahrzeug angekommen sind. Wird das Rennen allerdings mit der Roten Flagge unterbrochen, müssen die Autos künftig nicht mehr in die Startaufstellung fahren. Sie halten stattdessen in der Box an.
Seite 1: Technische Regeländerungen
Seite 2: Sportliche Regeländerungen