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5 Fragen zu den Europa-Plänen der NFL vor dem ersten Spiel in Deutschland zwischen den Tampa Bay Buccaneers und Seattle Seahawks

Tottenham Hotspur Stadium ist das ideale Stadion für NFL-Spiele in London.
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Wie realistisch ist eine Europa-Division in der NFL?

Im gleichen Panel, in dem Commissioner Roger Goodell über eine London-Franchise gesprochen hat, warf NFL-UK-Medienmann Neil Reynolds spaßeshalber ein: "Wie wäre es mit einer Division?"

Goodell nahm die Vorlage auf und antwortete: "Das ist Teil von dem, was wir gerade machen, oder? Wir versuchen gewissermaßen zu sehen, ob wir mehrere Locations in Europa haben könnten, in denen wir NFL-Franchises etablieren könnten. Denn es wäre leichter, eine ganze Division zu etablieren."

Ja, genau das hat Goodell gesagt und es wirkte nicht so, als ob er hier Witze machen würde.

Was auf den ersten Blick ziemlich abwegig klingt, hätte aber sicherlich seine Vorteile. Wie wir alle wissen, ist ein Trip aus den USA nach Europa immer mit größeren Reisestrapazen verbunden. Speziell, wenn ein Team von der Westküste - wie in wenigen Tagen die Seattle Seahawks - nach München reist, überquert es nicht weniger als neun Zeitzonen. Ein herkömmlicher Trip an die Ostküste bringt nur drei Stunden Zeitunterschied mit sich und wirft manche Teams regelmäßig aus der Bahn, wenn sie dann im frühen Slot um 13 Uhr Ortszeit spielen müssen.

Wenn wir nun also über eine ganze Europa-Division reden - und damit dann vier Teams in London und sagen wir, München und Frankfurt, dann wäre zumindest für diese Teams der Reisestress überschaubarer, als das auf den ersten Blick wirken mag.

Theoretisch wäre es sicherlich denkbar, dass alle Division-Spiele innerhalb eines oder mehrerer Blöcke im Jahr abgehandelt werden könnten, um die Teams über längere Zeiträume in Europa zu halten. Ebenso könnten diese Klubs ihre Heimspiele jeweils mehrere Wochen nacheinander austragen, sodass jeweils nur ein Team aus den Staaten anreisen müsste - und solche könnten dann auch ihre Auswärtsspiele gegen Teams der Europa-Division am Stück abhalten.

Tottenham Hotspur Stadium ist das ideale Stadion für NFL-Spiele in London.
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Tottenham Hotspur Stadium ist das ideale Stadion für NFL-Spiele in London.

NFL: Ist Europa-Division mit Klimakrise vereinbar?

Umgekehrt müssten die europäischen Teams dann aber auch längere Reisen auf sich nehmen und womöglich jeweils im Monatstakt durch die Staaten pilgern. Hier stellt sich dann schon eher die Frage, wie das zu bewerkstelligen wäre. Hätten solche Teams dann trotzdem eine feste Basis in den USA oder würden sie von Stadt zu Stadt reisen und jeweils woanders trainieren für eine Woche?

Und was macht so etwas mit den Angehörigen der Spieler? Football ist kein Baseball, wo die Spieler mitunter mehrere Monate die Familie verlassen, weil sie in einer anderen Stadt leben, als sie spielen und jeden Tag spielen. Im Football ist durchaus etwas mehr Zeit für die Familie, auch während der Saison, weil es eben vermeintliche Ruhetage in jeder Woche gibt.

Zudem muss die Frage erlaubt sein, ob sich regelmäßige Transatlantikreisen in beide Richtungen mit der immer wichtiger werdenden Klima-Thematik vereinbaren ließen. Die NFL will bekanntlich ein leuchtendes Beispiel für positive Initiativen sein. Das Thema Klima ließe sich dann nur schwer ignorieren.

Abgesehen davon aber dementierte auch NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth gegenüber SPOX solche konkreten Pläne: "Klar ist, dass das Thema Internationalisierung für die NFL und für alle Besitzer eines der wichtigsten Ziele, wenn nicht das Prio-Thema schlechthin ist und Deutschland in puncto Märkten ganz weit oben steht. Es gibt aber keine konkreten Überlegungen für eine Europe Division. Ich denke, das war eher ein konzeptioneller Gedanke, weil immer die Frage nach einem London-Team kommt und es eben logistisch viel einfacher wäre, wenn man gleich eine komplette Division hätte."

Unterm Strich ist es sicherlich machbar, eine solche Europa-Division ins Leben zu rufen. Doch am Ende des Tages hieße das für alle Beteiligten, einigen Mehraufwand anzunehmen. Die Frage ist dann: Will man das wirklich?