28. De'Vondre Campbell, LB, Green Bay Packers
Campbell hat in Green Bay eine spektakuläre Karriere-Kehrtwende hingelegt. Nach zuletzt überschaubaren Leistungen erst am Ende in Atlanta und dann weitestgehend auch in Arizona wollte ihn im Frühjahr niemand haben; es dauerte bis Mitte Juni, ehe die Packers Campbell mit einem sehr überschaubaren Deal verpflichteten. In Green Bay wurde er dann der Kopf dieser Front, er war ein kompletter Linebacker, der seine Physis gegen den Run und seine Reichweite in Zone Coverage exzellent einbringen konnte, was ihn zu einem idealen Linebacker für die Packers-Defense, die viele leichte Boxes spielt, machte. War das jetzt ein Strohfeuer oder der Auftakt in eine eindrucksvolle zweite Saisonhälfte? Zumindest sollte der 28-Jährige dieses Mal einen stärkeren Markt haben.
27. Cordarrelle Patterson, RB, Atlanta Falcons
Eine der Entdeckungen dieser Saison. Patterson glänzte in seiner Hybrid-Rolle in Atlanta, weil er einerseits den Ball als klassischer Runner laufen konnte, seine 3,01 Yards nach Kontakt pro Run unterstreichen die Physis, mit der er sich dabei bewegte. Gleichzeitig aber war er als Outside-Receiver eine echte Matchup-Waffe, wurde im Passspiel regelmäßig in den Slot und nach außen gestellt und lieferte auch Big Plays. Sein Markt wird faszinierend sein, aber wenn man in einen Back auf dem Markt dieses Jahr mehr als fünf Millionen investieren will, dann wäre es Patterson für mich.
26. Stephon Gilmore, CB, Carolina Panthers
Wirkte nach seinem Trade zu den Panthers wieder physischer und robuster als letztes Jahr bei den Patriots. Gilmore, den eine Oberschenkelverletzung die erste Saisonhälfte gekostet hatte, ist mit seinen 31 Jahren in einem Alter, in dem Cornerbacks - gerade Man-Cover-Spezialisten - schnell auch abfallen können. Insofern reden wir hier vermutlich eher von einem Vertrag über ein bis zwei Jahre; in denen könnte er einer Defense aber ohne Frage noch weiterhelfen.
25. Harold Landry, Edge, Tennessee Titans
In den Kreis der Elite-Edge-Rusher gehört Landry sicher nicht, aber er spielt jetzt seit mehreren Jahren auf einem relativ konstanten Level, hat in jedem der letzten drei Jahre über 1.000 Snaps gespielt und verzeichnete in dieser Saison 70 Quarterback-Pressures. Landry ist so etwas wie der ideale Ergänzungs-Rusher, wenn man bereits auf ein bis zwei weiteren Positionen gut besetzt ist. In Tennessee war der Fit in dieser Saison überdeutlich, die Titans mit ihrer physischen Line konnten Landry als Looper seine Athletik ausspielen lassen und ließen ihn auch immer wieder mal in Coverage fallen, was gut für die Creeper-Pressures der Titans funktionierte. Top-Edge-Geld sollte man Landry auf dem Markt also nicht bezahlen, aber eine Komplementär-Rolle kann er ohne Frage ausfüllen.
24. Jameis Winston, QB, New Orleans Saints
Der Quarterback-Markt in der kommenden Free Agency wird faszinierend. Es könnte richtig wild zugehen, wenn Rodgers, Wilson, Watson, vielleicht noch Cousins oder Carr allesamt ein gigantisches Stühlerücken einleiten. Die Realität wird aber vermutlich viel langweiliger sein; vielleicht ist es am Ende nur Watson, der wechselt. Und dann sieht die Quarterback-Klasse im Draft überschaubar aus, und schon sind Spieler wie Marcus Mariota oder eben Jameis Winston vielleicht interessante Targets für Teams, die dringend auf der Suche sind. Winston hat in New Orleans gezeigt, dass er auch die Rolle des Game Managers einnehmen kann und das High-End-Potenzial ist mit ihm immer noch da. Ohne Sean Payton könnte ein Verbleib in New Orleans für den einstigen Nummer-1-Pick deutlich weniger attraktiv sein.
23. Quandre Diggs, FS, Seattle Seahawks
Mit Diggs beginnt eine Liste hochspannender Deep Safeties, die sehr gut die kommende Free Agency maßgeblich prägen und die eine oder andere Defense merklich verändern könnten. Der erste Hinweis hier muss leider die Verletzung sein, Diggs hat sich im letzten Spiel der Regular Season gegen Arizona den Knöchel ausgerenkt und das Wadenbein gebrochen. Immerhin: Coach Pete Carroll kündigte an, dass Diggs bis zum Start der kommenden Saison fit sein wird. Diggs ist gerade 29 geworden, das in Kombination mit der Verletzung könnte seinen Markt drücken. Aber er hat in Seattle seinen Value als Deep Safety unter Beweis gestellt.
22. Mike Gesicki, TE, Miami Dolphins
Ähnlich wie bei Ertz ist auch bei Gesicki relativ klar, was für eine Art Tight End er ist. Gesicki ist in erster Linie ein großes Target über die Mitte des Feldes, wo er auch den Großteil seiner Catches in der vergangenen Saison sammelte. Gesicki war generell aber gerade im Kurzpassspiel überall zu finden und ist da ein Matchup-Problem. Gleichzeitig zeigt seine Entwicklung in Miami auch, was er ist: Von 2018 bis 2021 verbrachte er als Rookie 51,6 Prozent seiner Pass-Play-Snaps In-Line, 2019 dann 17,6 Prozent, 2020 waren es noch 12,9 Prozent und in der vergangenen Saison 7,4 Prozent. Gesicki ist mehr Receiver als Tight End.