NFL Week 9 Recaps, Spielberichte und Highlights:
Bye-Week: Bengals, Colts, Giants, Eagles, Cardinals, Jaguars.
New Orleans Saints (7-1) - Los Angeles Rams (8-1)
Ergebnis: 45:35 (14:7, 21:10, 0:10, 10:8) BOXSCORE
- Alle hatten einen Shootout erwartet. Niemand wurde enttäuscht! Die Saints und die Rams haben sich auf dem allerhöchsten Niveau begegnet und phänomenale Offensive Plays gezeigt. New Orleans erwischte dabei die bessere erste Halbzeit. Bei lediglich einem Drive wurden die Saints gestoppt. Und der Stop kam durch einen Fumble von Mark Ingram zustande.
- New Orleans war nicht aufzuhalten. Die Saints spielten wie gewohnt viele Screen-Plays und waren durch Play Action erfolgreich. Darüber hinaus funktionierte das Running Game hervorragend. Alvin Kamara hatte schon in der ersten Halbzeit drei Touchdowns gesammelt und lief für 5,2 Yards pro Laufversuch. Brees hingegen warf in der ersten Halbzeit genauso viele Touchdowns wie Interceptions.
- Dass die Rams bei diesem hohen Scoring nicht mithalten konnten, lag an ein paar diskussionswürdigen Entscheidungen. So lief Johnny Hekker bei einem Fake-Field-Goal-Try mit dem Ball einmal für ein First Down, schien dieses eigentlich erreicht zu haben, doch gaben die Refs ihm einen schlechten Spot. Später warf Jared Goff (28/40, 391 YDS, 3 TD, INT) eine Interception, als er Alex Anzelones Bewegungsablauf falsch las und der Second-Year-Linebacker tief in der Rams-Hälfte einen tollen Catch fabrizierte.
- Wer die Rams jedoch hier schon abgeschrieben hatte, der hat über die ersten acht Wochen nicht allzu viel gelernt. L.A. unternahm in der Halbzeitpause wieder einmal die richtigen Anpassungen und setzte zu einem fabulösen Comeback an. Mit 21 aufeinanderfolgenden Punkten und einem nun bärenstark aufspielenden Goff kam man tatsächlich zum Ausgleich bei jeweils 35 Punkten. Wertvolle Unterstützung gab es dabei ausgerechnet vom ehemaligen Saint Brandin Cooks, der mehrere spektakuläre Receptions hatte.
- Doch hatten auch die Saints noch einen Ass im Ärmel. Nachdem Will Lutz mit einem Field Goal aus über 50 Yards für die erneute Führung sorgte, kam die Saints-D bei 4:58 Minuten zum ersten (!) 3 and Out des Spiels. Brees (25/36, 346 YDS, 4 TD) bedankte sich artig für das Geschenk und warf einen 72-Yard-TD-Pass zu Michael Thomas, bei dem Marcus Peters wieder einmal zu viel Risiko ging und mit leeren Händen dastand, als Thomas mit einem Klapphandy-Jubel an Joe Horn 2003 erinnerte.
- Zwar sind die Rams nicht mehr ungeschlagen, doch war dieses Duell ein phänomenaler Schlagabtausch auf Augenhöhe. Die Teams kamen auf 970 Yards an Offense, 54 First Downs und 10 Touchdowns. In der Hoffnung dieses Duell in einem Playoff-Duell wiederzusehen: Vielen Dank!
Seattle Seahawks (4-4) - Los Angeles Chargers (6-2)
Ergebnis: 17:25 (7:6, 3:13, 0:0, 7:6) BOXSCORE
- In Seattle trafen zwei der heißesten Teams der Liga aufeinander. Die Chargers gewannen vor ihrer Bye Week fünf aufeinanderfolgende Spiele. Die Seahawks konnten vier der letzten fünf Spiele für sich entscheiden. Der offensive Flow, den man zuletzt in Bewegung setzte, war gegen die Chargers aber nicht mehr vorhanden. Grund dafür war der hohe Druck, den L.A. ausübte und hervorragende Coverage-Arbeit.
- Die Chargers brachten Seattle immer wieder in schlechte 3rd-Down-Situationen. Eine Mitschuld hierfür trug mit Sicherheit auch Russell Wilson (26/39, 235 YDS, 2 TD, INT), der bei offensichtlicher Sack-Gefahr nicht aus der Pocket ging oder den Ball zu lange hielt. Wilson warf später im Spiel einen schlimmen Pick Six, bei dem er Desmond King übersah.
- Auf der anderen Seite klickte auch das Passing Game der Chargers nicht wie gewohnt. Philip Rivers (13/26, 228 YDS, 2 TD) schaffte es aber immer wieder für Big Plays zu sorgen. Die Seahawks hatten hier das ein oder andere Abstimmungs-Problem in der Secondary. Doch waren es mit Sicherheit die Wehen in der Offense, die sie das Spiel gekostet haben.
- Apropos Wehen. Die Chargers dürften unter der Woche wieder einmal eine Riege Kicker zum Tryout einladen. Caleb Sturgis erwischte einen Abend zum Vergessen und versemmelte ein Field Goal und zwei PAT-Versuche. Bärenstark hingegen war wieder einmal die Leistung des Rushing-Departments. Melvin Gordon lief für 7,1 Yards pro Laufversuch und 113 Yards.
- Als die Seahawks mit einem späten Touchdown mit gut zwei Minuten und allen drei Timeouts in der Hinterhand auf eine Ein-Score-Differenz stellten, gab es nochmal dringend benötigte Hilfe von der Defense. Ein Three-and-Out verhalf den Seahawks nochmal zu einem finalen Drive. Hierbei allerdings musste Wilson stark improvisieren und über Scrambles Beihilfe leisten. Ein Pass-Interference-Call gab den Seahawks mit abgelaufener Uhr die ideale Chance. Nach einem False Start aber wurde der Pass-Versuch von Wilson in Richtung David Moore abgefälscht und die Chance vergeben.
Denver Broncos (3-6) - Houston Texans (6-3)
Ergebnis: 17:19 (3:7, 7:9, 7:0, 0:3) BOXSCORE
- Auch die Texans kamen brennend heiß in Week 9. 5 Siege in Folge sammelte man zuletzt um den 0-3-Start vergessen zu machen. Unter der Woche war es dann der Trade für Demaryius Thomas, der für viele Schlagzeilen sorgte. Thomas erhielt die sofortige Gelegenheit, gegen seine Ex-Kumpanen zu spielen und wurde von Deshaun Watson effektiv in Szene gesetzt. In der ersten Halbzeit gab es drei Completions für 61 Yards zum Ex-Bronco.
- Alles in allem war es aber ein Spiel, bei dem die defensiven Seiten eine Menge Spaß hatten. Die jeweiligen Offensive-Line sind mit Sicherheit nicht die Stärken der beiden Teams, ganz im Gegenteil zum Pass Rush. Dementsprechend hohem Druck sahen sich Watson (17/24, 213 YDS, 2 TD) und Case Keenum (26/42, 290 YDS, TD) auseinandergesetzt. Houstons Lösungsansätze dafür waren überraschend eintönig.
- Die Scoring-Differenz war so über weite Strecken nicht größer als ein Field Goal. Und da beide Quarterbacks bei gefühlt jedem Dropback einen Hit abbekommen haben, änderte sich dies auch bis zum Schluss nicht. Denver sollte im Spiel die letzte Möglichkeit erhalten, mit besagtem Field Goal das Spiel für sich zu entscheiden. Brandon McManus, der schon vorher einen Versuch aber danebensetzte, scheiterte aus 51 Yards erneut.
Baltimore Ravens (4-5) - Pittsburgh Steelers (5-2-1)
Ergebnis: 16:23 (3:7, 3:7, 7:6, 3:3) BOXSCORE
- Die Fragen nach Le'Veon Bell dürften in Pittsburgh immer weniger werden - James Conner zeigt aktuell Woche für Woche, dass er in dieser Offense und hinter dieser Line ebenfalls ein dominanter Running Back sein kann. Conner (24 ATT, 107 YDS; 7 REC, 56 YDS, TD) war einmal mehr auch sehr gut ins Passing Game eingebunden, über die ersten beiden Drives hatte er bereits 57 Yards auf dem Konto - und damit 13 mehr als im ersten Duell gegen Baltimore dieses Jahr.
- Das führt auch direkt zu einem der zentralen Gründe für den Steelers-Sieg: Pittsburgh dominierte die Line of Scrimmage phasenweise, und das auf beiden Seiten des Balls. Die Steelers konnten Flacco hinter der angeschlagenen Ravens-Line von Anfang an unter Druck setzen, während umgekehrt Pittsburghs Run Game um Welten besser klappte, als in einigen der vergangenen Duelle mit dem Division-Rivalen.
- Dennoch war für Baltimore mehr drin. Joe Flacco (23/37, 209 YDS) übersah etwa früh im Spiel in der Red Zone einen komplett offenen Lamar Jackson zum Touchdown, stattdessen gab es nur ein Field Goal. Vor allem in der zweiten Hälfte ließ Baltimore dann zu lange Steelers-Drives zu, allein Scoring-Drives über 15 und über elf Plays. Außerdem hatte die Ravens-Defense einen phasenweise desolaten Tag bei Third Down.
- Für die Steelers gab es nur einen kurzen Schreck-Moment, als Roethlisberger (28/47, 270 YDS, 2 TD) nach einem harten Hit auf die Schulter kurzzeitig raus musste. Doch nach einem einzigen Play - in dem Josh Dobbs seinen ersten NFL-Pass für 22 Yards und ein neues First Down anbrachte - war Big Ben zurück. Bei den Ravens dagegen, um die sich erneut Gerüchte um eine mögliche Entlassung von Coach John Harbaugh halten und die von den eigenen Fans mehrfach Buh-Rufe ernteten, könnte jetzt eine Bye Week mit vielen Diskussionen bevorstehen.