NFL

NFL Recap: Mit dem 3. Quarterback! 49ers und Nick Mullens zerstören Raiders

Die 49ers haben die Oakland Raiders zum Week-9-Start dominiert.
© getty

Unglaublicher Auftakt in Week 9: Die San Francisco 49ers (2-7) zerlegen die Oakland Raiders (1-7), die mit dieser Saison offensichtlich auch individuell langsam aber sicher abschließen. Dabei gelangen den 49ers diverse Bestmarken - mit dem dritten Quarterback. In San Francisco könnte jetzt ein QB-Tausch anstehen.

Cookie-Einstellungen

Recap: San Francisco 49ers (2-7) - Oakland Raiders (1-7)

Ergebnis: 34:3 (7:3, 10:0, 14:0, 3:0) BOXSCORE

Weil Garoppolo-Backup C.J. Beathard aufgrund einer Handverletzung kurzfristig nicht spielen konnte, musste Nick Mullens ran; San Franciscos dritte Option auf der Position, die Niners hatten Mullens 2017 als Undrafted Free Agent verpflichtet.

Was dann passierte, hatte sich wohl auch 49ers-Coach Kyle Shanahan in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt: Die 49ers walzten zu Beginn der Partie nur so über die Raiders-Defense, Mullens (16/22, 262 YDS, 3 TD) dirigierte direkt zum Start der Partie Touchdown-Drives über 75 und über 66 Yards. Mullens wirkte ruhig in der Pocket, seine Pässe kamen akkurat und mit der nötigen Power und er fühlte sich sichtlich wohl in der Shanahan-Offense. Mehrere Pässe über die Mitte waren auch mit sehenswerter Antizipation und sehr gutem Ball-Placement.

Im Laufe der Partie sammelte er das beste Passer-Rating im ersten Start für einen Quarterback seit dem Liga-Zusammenschluss 1970, und mehr noch: Mullens ist jetzt einer von vier Quarterbacks über die letzten 15 Jahre, der einen Touchdown-Pass beim Opening-Drive seines ersten NFL-Spiels geworfen hat, er ist der erste 49ers-Spieler überhaupt mit drei Touchdown-Pässen in seinem ersten Spiel für die Franchise und einer von nur vier Quarterbacks ligaweit über die letzten 25 Jahre mit drei oder mehr Touchdown-Pässen im ersten NFL-Spiel.

Raiders-Offense bricht zusammen

So marschierte San Francisco über ein - in aller Deutlichkeit - lustloses Raiders-Team, das ganz eindeutig den Anschein erweckte, die Saison abgehakt zu haben. Beide Teams gingen ohne größere Aussichten in der laufenden Saison in diese Partie, doch wo die 49ers hart spielten, scheint in Oakland der langfristig angelegte Umbruch von Jon Gruden bei den Spielern seine Spuren zu hinterlassen. Dieser Eindruck machte sich auch beim Gegner breit, aus der Niners-Kabine war nach der Partie zu hören: "Sie haben sich schon früh aufgegeben."

Das galt auf dem Feld auch für eine komplett harmlose Raiders-Offense. Gegen den bislang so oft in dieser Saison komplett zahnlosen 49ers-Pass-Rush ließ Oaklands desolate Offensive Line sieben (!) Sacks zu; San Francisco stellte damit die Gesamt-Sack-Ausbeute der Raiders für die bisherige Saison in einem Spiel ein.

Dementsprechend fiel auch Derek Carr (16/21, 171 YDS), der in einige Sacks schlicht selbst rein lief, einmal mehr auseinander. Oakland attackierte die eigentlich anfällige 49ers-Secondary kaum einmal tief, oftmals hatte Carr aber auch nicht die Zeit dafür. Oaklands mit Abstand bester Drive über zehn Plays kam direkt zum Start der Partie und endete mit einem Field Goal - die Raiders hatten danach noch acht Drives, bei sieben davon überbrückten sie nicht mehr als 38 Yards. Beim achten verschossen sie das Field Goal.

49ers: übernimmt Mullens jetzt für Beathard?

Umgekehrt konnte Oakland auch das Run Game der 49ers kaum einmal stoppen, während Tight End George Kittle (4 REC, 108 YDS, TD) mit einem spektakulären einhändigen Catch-and-Run für das individuelle Highlight des Abends sorgte. Dieses Play war die Basis für einen 75-Yard-Touchdown-Drive der 49ers zum Start der zweiten Hälfte; 2:24 Minuten nach Beginn des dritten Viertels führte San Francisco so mit 24:3 und diese Partie war spätestens damit entschieden.

Die große Frage in San Francisco lautet jetzt: darf Mullens für Beathard dauerhaft übernehmen und die zweite Saisonhälfte in Abwesenheit des verletzten Jimmy Garoppolo als Starter bestreiten? Zwar ist diese Raiders-Defense kaum ein objektiver Maßstab, doch hinterließ Mullens individuell einen sehr guten Eindruck - während Beathard doch konstant Probleme hatte, gerade was die Pocket-Awareness angeht.

Shanahan wollte sich unmittelbar nach dem Spiel natürlich nicht festlegen, ließ sich aber alle Optionen offen. Auf die Frage, ob Mullens das nächste Spiel gegen die Giants beginnen wird, sagte San Franciscos Head Coach: "Das werden wir definitiv in Betracht ziehen."

Artikel und Videos zum Thema