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NFL Week 9 Roundup: Saints übertrumpfen Rams in phänomenalem Shootout

Von SPOX
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Minnesota Vikings (5-3-1) - Detroit Lions (3-5)

Ergebnis: 24:9 (7:0, 10:6, 0:0, 7:3) BOXSCORE

  • Die zentrale Story dieses Spiel ist an der Line of Scrimmage zu finden: Detroits eigentlich gute bis sehr gute Offensive Line konnte Minnesotas Pass-Rush absolut überhaupt nichts entgegensetzen. Bereits zum Ende des dritten Viertels hatten die Vikings acht (!) Sacks angehäuft, insgesamt waren es zehn - ein Vikings-Franchise-Rekord.
  • Minnesota kam mit seinen diversen Blitz-Paketen, aber auch mit dem 4-Men-Rush zu Matthew Stafford (25/36, 199 YDS). Stafford wurde dabei teilweise auch gezwungen, den Ball länger zu halten - und Lions-Fans dürften sich fragen, ob das mit Golden Tate (unter der Woche nach Philly getradet) nicht anders hätte aussehen können.
  • Doch die verrückteste und gleichermaßen vorentscheidende Szene war ein ganz individueller Aussetzer von Stafford Mitte des Schlussviertels: Nach einem Fumble von Dalvin Cook hatte Detroit bereits einen Fake Punt erfolgreich ausgespielt und war auf dem Weg, die Partie zu einem One-Possession-Game zu machen. Doch bei einem langen Second Down dann das Desaster: Stafford verließ die Pocket via Scramble - und aus dem Nichts wollte er an der Seitenlinie den Ball zu Kerryon Johnson pitchen. Der, offensichtlich überrascht, konnte den Pitch nicht kontrollieren und Danielle Hunter trug den Ball zum Touchdown zurück.
  • Die Vikings führten nach Staffords Aussetzer mit 24:6, und das obwohl sie offensiv durchaus ihre Probleme hatten. Ohne den verletzten Stefon Diggs konzentrierte sich Detroits Coverage auf Adam Thielen, der erstmals in dieser Saison nicht die 100-Yard-Marke knackte. Kirk Cousins (18/22, 164 YDS, TD, INT) hatte so ein höchst durchwachsenes Spiel, das offensive Highlight war ein 70-Yard-Run von Rückkehrer Dalvin Cook. Die Defense gewann diese Partie für die Vikes.

Carolina Panthers (6-2) - Tampa Bay Buccaneers (3-5)

Ergebnis: 42:28 (14:0, 21:14, 0:7, 7:7) BOXSCORE

  • Absolut dominanter Auftritt der Panthers in der ersten Hälfte. Carolina machte aus einer frühen Interception durch einen horrenden Overthrow von Ryan Fitzpatrick (24/40, 243 YDS, 4 TD, 2 INT), der den Starting-Job wieder von Jameis Winston übernommen hatte, prompt einen kurzen Touchdown-Run von Armah - und Carolina nahm für den Rest der Halbzeit den Fuß nicht mehr vom Gaspedal.
  • Carolina zeigte die ganze Vielfalt seines unglaublich komplexen Run Games, und die ohnehin desolate Buccaneers-Defense hatte keine Antworten. Christian McCaffrey (17 ATT, 79 YDS, 2 TD; 5 REC, 78 YDS) war nicht zu stoppen, auch Cam Newton (19/25, 247 YDS, 2 TD; 11 ATT, 33 YDS) hatte ein weiteres sehr gutes Spiel. Mit Screens, Motion, Misdirection und Play Action bereitete Carolina den Bucs riesige Probleme, Curtis Samuel erhöhte aus 33 Yards bei einem spektakulären Double-Reverse-Run.
  • Die Panthers reihten so Big Play an Big Play, während Tampas Defense auseinander fiel; nachdem ein Fake Punt der Bucs tief in der eigenen Hälfte schief gegangen war, erhöhte Greg Olsen mit einem spektakulären einhändigen Touchdown-Catch - nach diesem Score hatte Carolina mit 35 Punkten einen neuen Franchise-Rekord für Punkte in der ersten Hälfte aufgestellt.
  • Tampa Bay konnte zumindest ein paar Mal antworten. Fitzpatrick fand zwei Mal kurz vor der Endzone Tight End O.J. Howard zum Touchdown, gleichzeitig aber hatte Tampas bisher so solide Offensive Line gegen den eigentlich eher durchwachsenen Pass-Rush der Panthers riesige Probleme, Fitzpatrick steckte mehrere harte Hits ein.
  • Aber: in der zweiten Hälfte schien sich die Tür für ein weiteres "Fitzmagic"-Spiel zu öffnen, nachdem Bucs-Coach Dirk Koetter in der Halbzeitpause gesagt hatte, dass er einen QB-Tausch nicht in Erwägung zieht. Während bei den Panthers in der zweiten Hälfte offensiv Punts das Bild prägten, führte Fitzpatrick Tampa Bay nach zwischenzeitlichem 7:35-Rückstand bis auf 28:35 ran - Adam Humphries (8 REC, 82 YDS, 2 TD) hatte einige spektakuläre Catches und nach drei Touchdowns über vier Drives wurde es plötzlich nochmals eng! Doch Carolina antwortete mit einem dominanten Touchdown-Drive seinerseits und sorgte damit dann doch für die Vorentscheidung.

Cleveland Browns (2-6-1) - Kansas City Chiefs (8-1)

Ergebnis: 21:37 (3:7, 12:14, 0:13, 6:3) BOXSCORE

  • Am Ende war es dann doch ein weiterer ungefährdeter Sieg für die Chiefs, die das Head-Coaching-Debüt von Gregg Williams in Cleveland nach der Entlassung von Hue Jackson gerade nach der Halbzeitpause dann bestimmten. Dabei hatte Patrick Mahomes (23/32, 375 YDS, 3 TD, INT) gar nicht seinen besten Tag, doch Clevelands schon seit einigen Wochen zunehmend löchrige Run-Defense hatte mit Kareem Hunt (17 ATT, 91 YDS, 2 TD) und Co. ihre liebe Mühe.
  • Darüber hinaus gelang es den Chiefs früh, einen sehr aggressiven Play-Call der Browns-Defense mit einem 50-Yard-Screen-Touchdown durch Hunt zu bestrafen und Mahomes fand Travis Kelce (7 REC, 99 YDS, 2 TD) zwei Mal zum Touchdown - darunter ein eindrucksvolles Play, bei dem Kansas Citys Quarterback die Defense mit seinen Augen manipulierte, um dann seinen Tight End auf der Backside des Plays zu bedienen.
  • Und die Browns? Cleveland hielt das Spiel in der ersten Hälfte durchaus enger, als gedacht. Baker Mayfield (29/42, 297 YDS, 2 TD, INT), vor dem durch den Ausfall von Desmond Harrison Greg Robinson auf Left Tackle startete, dirigierte mehrere lange Touchdown-Drives, dabei attackierten die Browns vor allem über Nick Chubb (22 ATT, 85 YDS, TD) die anfällige Run-Defense der Chiefs.
  • Vor allem auffällig aber war, dass Cleveland offensichtlich gewillt war, die Protection-Probleme endlich auch durch eine prominentere Rolle von Duke Johnson anzugehen. Johnson (9 REC, 78 YDS, 2 TD) war nicht nur im Screen Game deutlich stärker in den Game Plan eingebunden und das sollte sich über die zweite Saisonhälfte fortsetzen. In diesem Spiel aber war nach drei Scoring-Drives der Chiefs zum Start der zweiten Hälfte die Vorentscheidung gefallen.

Miami Dolphins (5-4) - New York Jets (3-6)

Ergebnis: 13:6 (0:0, 6:3, 0:0, 7:3) BOXSCORE

  • Jets-Rookie-Quarterback Sam Darnold hat aktuell nicht viel Hilfe um sich herum - sei es die Offensive Line, die Snaps seines angeschlagenen Centers, das generelle Receiving-Corps, ein statisches Scheme oder inzwischen auch meist das Run Game - und hat Woche für Woche einen schweren Stand. Doch sein Auftritt gegen die Dolphins war auch für sich betrachtet sehr, sehr schwache.
  • Zum wiederholten Male in dieser Saison hatte Darnold (21/39, 229 YDS, 4 INT) große Probleme mit seinen Reads und dem allgemeinen Decision-Making, mehrere seiner Interceptions waren Würfe deutlich in Coverage und Darnold wirkte phasenweise komplett verloren. Auch sein Pick Six war ein hässlicher Pass klar in Coverage und als die Jets den Ball 6:13 vor dem Ende zurück bekamen, beendete Darnolds vierte Interception alle Träume von einer späten Aufholjagd.
  • Das war in einem Spiel mit nur sehr wenigen offensiven Highlights letztlich der Unterschied - denn auch die Dolphins-Offense, erneut mit Brock Osweiler anstelle des verletzten Ryan Tannehill, riss keine Bäume aus. Osweiler (15/24, 139 YDS) war komplett auf Sicherheit bedacht, während im Run Game - die Dolphins versuchten hier mit der Wildcat, Unbalanced Line und der gleichen verschiedene Dinge - Frank Gore (20 ATT, 53 YDS) Miamis Top-Rusher war. Der einzige Touchdown für die Dolphins war der defensive Pick Six.

 

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