NFL

Martin historisch - Rawls überragend

Von SPOX
Doug Martin (r.) dominierte die Eagles mit einer historischen Leistung - und einem Rekord
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Atlanta Falcons (6-4) - Indianapolis Colts (5-5) 21:24 (7:0, 7:7, 7:7, 0:10) BOXSCORE

Die Atlanta Falcons bleiben auch nach der Bye Week eines der großen Sorgenkinder - und eines der Teams, das nach heißem Start noch komplett aus den Playoffs raus fallen könnte. Die Falcons taten sich auch gegen die Colts-Defense wieder einmal extrem schwer zu punkten und dabei half es wenig, dass Running Back Devonta Freeman schon früh im Spiel mit einer Gehirnerschütterung raus musste.

Zunächst konnten die Falcons das noch kompensieren, Quarterback Matt Ryan (25/46, 280 YDS, 3 TDs, 3 INTs) fand gleich zwei Mal seinen Fullback Patrick DiMarco in der Endzone, Receiver Julio Jones (9 REC, 160 YDS) leistete seinen Anteil. Indianapolis auf der anderen Seite brachte ohne den verletzten Andrew Luck lange wenig zustande: Vom Running Game (27 ATT, 74 YDS) kam wieder einmal viel zu wenig und auch Lucks Backup Matt Hasselbeck (23/32, 213 YDS, 2 TDs, 2 INTs) brauchte eine Weile, um seinen Rhythmus zu finden.

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Doch Indianapolis hielt an seinem konservativen Spiel mit Pässen aus der Pocket fest - und wurde belohnt. Zwei lange Drives endeten mit kurzen TD-Pässen zu Ahmad Bradshaw und weil Turnover das Bild auf beiden Seiten prägte, konnte kein Team davonziehen. Bis sich Ryan den kostspieligsten Turnover leistete: Ein Pick Six, ein grausamer Wurf über die Mitte in die Arme des Linebackers, ließ die Partie endgültig kippen und per Field Goal machte Indy den dritten Sieg im dritten Saisonspiel von Hasselbeck perfekt.

Houston Texans (5-5) - New York Jets (5-5) 24:17 (0:0, 10:3, 14:7, 0:7) BOXSCORE

Die Texans wussten, dass sie zumindest offensiv nur eine Chance haben würden, die Jets zu schlagen: Nummer-1-Receiver DeAndre Hopkins musste sein Privatduell mit Jets-Cornerback Darrell Revis für sich entscheiden. Und er vernichtete Revis Island: Hopkins (5 REC, 118 YDS, 2 TDs) schlug Revis gleich mehrfach, darunter ein 61-Yard-Touchdown-Pass im zweiten Viertel, als er den Cornerback mehrere Yards hinter sich ließ. Schon zuvor hatte er Revis, der zu allem Überfluss spät im Spiel mit einer Gehirnerschütterung raus musste, stehen lassen und war durch zum Touchdown, der Pass kam aber mehrere Yards zu weit.

Stichwort Pass: Da Brian Hoyer verletzungsbedingt nicht spielen konnte, durfte sich, wie schon während des Spiels in Cincinnati am vergangenen Montag, wieder T.J. Yates beweisen. Yates (16/34, 229 YDS, 2 TDs, FUM) hatte eine Partie mit Hochs und Tiefs, doch Houston wusste sich zu helfen. Die Texans agierten offensiv kreativ, nutzten immer wieder die Wildcat-Formation und Receiver Cecil Shorts warf dann auch per Trick-Play den zweiten TD-Pass auf Hopkins. Es war eine enttäuschende Vorstellung der Jets-Defense - aber eine desolate der Jets-Offense.

J.J. Watt (8 Tackles, 2 Sacks), auf den Gang Green überhaupt keine Antworten hatte, dominierte New Yorks O-Line nach Belieben, während sich die Receiver der Jets mehrere kostspielige Drops leisteten und so einige schöne weite Pässe von Ryan Fitzpatrick (19/39, 216 YDS, TD, 2 INTs) zerstörten. Dass Center Nick Mangold wieder früh verletzt raus musste tat dem Running Game und der Pass Protection zweifellos weh, darf aber nicht als einzige Entschuldigung etwa dafür herhalten, dass die Jets in der ersten Hälfte ganze 57 Total Yards hatten. New York katapultiert sich derzeit immer weiter raus aus dem AFC-Wildcard-Rennen.

Detroit Lions (3-7) - Oakland Raiders (4-6) 18:13 (6:0, 3:0, 0:13, 9:0) BOXSCORE

Bereits seit Saisonstart galt Detroits Offense für viele Experten als das große Problemkind, was offenbar auch die Lions selbst so sahen: Mehrere Offensiv-Coaches mussten gehen, die Offensive sollte wieder simpler und effizienter werden. Doch wie schon beim historischen Sieg in Green Bay in der Vorwoche war es gegen Oakland einmal mehr die Defense, die gegen eine gute Offense überragte.

Detroit hatte Raiders-QB Derek Carr (13/25, 169 YDS) das komplette Spiel über völlig im Griff und ließ bei 21 Versuchen nur 50 Rushing-Yards zu. Doch auch die Offense hatte ihren Anteil, und der große Unterschied: Die Lions konnten endlich einmal ein Running Game aufziehen - bislang eine absolute Achillesferse für Detroit.

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Ameer Abdullah (12 ATT, 44 YDS) bekam endlich mehr Chancen und auch Quarterback Matt Stafford (22/35, 282 YDS; 6 ATT, 31 YDS, TD) trug sich in die Lauf-Liste ein. So konnten es sich die Hausherren gar leisten, mehrfach in der Red Zone nur mit Field Goals zuzuschlagen, während Oakland spätestens in der gegnerischen Hälfte überhaupt nichts mehr zustande bekam und sich zu allem Überfluss per Strafe noch einen Safety leistete. Ähnlich wie für die Jets fährt für Oakland der Wildcard-Zug zunehmend ab. Side Note: Die Lions sind das erste Team in der Geschichte der NFL, das in aufeinanderfolgenden Spielen genau 18 Punkte auf die Anzeigetafel bringt.

Carolina Panthers (10-0) - Washington Redskins (4-6) 44:16 (14:14, 17:0, 10:0, 3:2) BOXSCORE

Strafen und Turnover sind oft das Rezept für eine Pleite - eine bittere Wahrheit, die auch Washington bei den weiterhin ungeschlagenen Panthers erfahren musste. Redskins-QB Kirk Cousins (22/30, 207 YDS, TD, INT) eröffnete das Spiel nicht nur mit einer Interception, er leistete sich darüber hinaus insgesamt zwei Fumbles und auch Running Back Matt Jones verlor den Ball zum wiederholten Male. Washington gab den ohnehin starken Panthers so viel zu häufig ein kurzes Feld und Carolina ließ sich nicht zwei Mal bitten.

Cam Newton (21/34, 246 YDS, 5 TDs) zauberte eine persönliche Bestmarke was Passing-TDs in einem Spiel angeht aufs Parkett, mehrfach erwischte er die Skins-Defense mit Play-Action-Pässen und das Spiel war so bereits früh im dritten Viertel außer Reichweite für die Gäste. Washington gab sich dann im Laufe der zweiten Hälfte auch zunehmend selbst auf.

Unter dem Strich konnten die Redskins so nur im ersten Viertel mithalten, als es noch wild hin und her ging: Ein 56-Yard-TD-Pass auf DeSean Jackson sowie ein 99-Yard-Kickoff-Return-TD von Andre Roberts glichen die Panthers-TDs jeweils aus, doch danach spielten schnell nur noch die Panthers - und Newton gelang eine absolute Gala. Die Erkenntnis: Dieses Carolina-Team ist viel, viel zu gut, um sich übermäßige Fehler zu erlauben. Andernfalls kann es schnell hässlich werden.

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