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5 Fragen zum Blockbuster-Trade von James Harden zu den Brooklyn Nets: Ein Ritt auf der Rasierklinge

Kevin Durant und Kyrie Irving werden künftig von James Harden unterstützt. Doch kann das funktionieren?
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2. Haben die Brooklyn Nets zu viel bezahlt?

Das wird die Zukunft zeigen. Natürlich steigen die Chancen auf einen Titel, aber wie bereits 2013 gezeigt hat, ist es äußerst riskant alle Erstrundenpicks für einen so langen Zeitraum (bis 2027) abzugeben. Durant ist bereits 32 Jahre alt, es ist unwahrscheinlich, dass er in sechs Jahren noch ein Top-5-Spieler ist, ähnlich sieht es bei Harden und Irving aus, wenn sie denn noch da sind.

Wie die Clippers mit dem Trade für Paul George, haben die Nets ihre Zukunft komplett verkauft, das kann eine Franchise über Jahre bedeutungslos machen. Erst recht, wenn das Experiment mit der neuen Big Three in die Hose geht. Das Ziel kann nur der Titel sein, alles andere würde man an der Flatbush Avenue wohl als massive Enttäuschung ansehen, das sagt auch ein Blick auf die massive Luxussteuer-Rechnung, die Brooklyn erwartet (rund 45 Millionen Dollar).

Neben dem Ausverkauf der Picks könnte auch die Kaderbreite ein Thema werden. Vor dem Trade waren die Nets das wohl tiefste Team der Liga, dies lässt sich nun nicht mehr behaupten. Allen und LeVert waren Stützen, selbst Prince war Teil der Rotation. Durch den Allen-Abgang bleibt DeAndre Jordan als einziger echter Big übrig, sodass Durant und Jeff Green vermutlich häufiger auf der Fünf aushelfen müssen.

Harden-Trade: Eine Gratwanderung

Aber: Brooklyn hat derzeit nur zwölf Spieler im Kader und kann diese Plätze in den kommenden Wochen entsprechend auffüllen. Interessant dürfte vor allem der Buyout-Markt werden, wenn einige Veteranen mit den Nets liebäugeln werden, wenn es darum geht, einen Ring zu jagen.

Doch bleiben wir beim aktuellen Team: Stand jetzt haben die Nets zwischen acht und neun Spielern für ihre Rotation. Neben der Big Three sind das Harris, Jordan, Green, Landry Shamet, Bruce Brown und Timothe Luwawu-Cabarrot. Das ist schon recht dünn, könnte aber reichen, wenn sich die drei Stars wie erhofft verstehen.

Womöglich wird es in der Regular Season noch einige Probleme geben, zu den Playoffs sollte Nash aber eine klare Hackordnung und Rotation gefunden haben. Trotzdem: Brooklyn war schon zuvor ein Contender, mit Harden wurde das Potenzial noch einmal deutlich erhöht. Das Risiko ist dennoch enorm und sieben Erstrundenpicks sowie das Duo Allen/LeVert sind ein (zu) hoher Preis. Sollten die Nets aber in den kommenden zwei Jahren zumindest einmal die Meisterschaft holen, wird danach kein Hahn mehr krähen.