Die Suche nach den Streichkandidaten

Von Stefan Rommel
Joachim Löw wird nach dem Trainingslager in Südtirol einige Spieler nach Hause schicken
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Die Abwehr:

Insgesamt zehn Spieler umfasst der Mannschaftsteil. Jerome Boateng, Philipp Lahm, Mats Hummels, Marcel Schmelzer und Per Mertsacker sind gesetzt. Sehr gute Chancen dürften auch Kevin Großkreutz eingeräumt werden, den Löw auf Grund seiner Flexibilität und Mentalität schätzen gelernt hat und für den er am ehesten rechts in der Viererkettet Verwendung finden könnte. Als Ersatz für Lahm - oder als gesetzter Rechtsverteidiger, wenn Löw mit Lahm im defensiven Mittelfeld plant.

Benedikt Höwedes ist in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Der Schalker war wegen einer Muskelverletzung lange ausgefallen und musste sogar um seine vorläufige Nominierung zittern. Höwedes muss in den Tagen bis zum 2. Juni schnell den Anschluss finden, mit Boateng, Mertesacker und Hummels sind drei Innenverteidiger fix.

Löw meinte wohl auch Höwedes, als er sagte: "Mit Blick auf Verletzungen und Ausfälle liefen die vergangenen Wochen und Monate für die Nationalmannschaft nicht optimal. Doch wir werden die Herausforderungen meistern, wir werden Lösungen finden und genügend Alternativen haben." Die erste Alternative des Bundestrainers für den geforderten vierten Innenverteidiger ist Höwedes - der muss aber ab Montag zeigen, dass er den Rückstand bis zum Turnierauftakt aufholen kann.

Druck machen soll Shkodran Mustafi, die größte Überraschung im Kreis der Abwehrspieler. Der Innenverteidiger von Sampdoria Genua war zuletzt gegen Chile schon einmal eingeladen, durfte aber nicht spielen. Das wird sich wohl schon gegen die Polen ändern. Echte Chancen auf ein Flugticket nach Porto Seguro werden dem 22-Jährigen aber nicht eingeräumt. Mustafi erscheint momentan als sicherstes Streichkandidat und klassischer "Vorgriff auf die Zukunft".

Dass Marcell Jansen doch noch vorspielen darf, ist wohl eher dem Notstand links in der Viererkette zu verdanken als den Leistungen des Routiniers in dieser Saison beim Hamburger SV. Jansen war dazu zuletzt fast zwei Monate lang verletzt. Da aber auch Schmelzer in den letzten Wochen nur zuschauen konnte und Erik Durm im Nationaldress erst beweisen muss, wozu er fähig ist, darf Jansen den Konkurrenzkampf aufnehmen.

Dann geht es - sollte Schmelzer in den kommenden Wochen fit werden - um die Planstelle als Backup für den Dortmunder. Derzeit hat Durm (null Länderspiele) gegen Jansen (45 Länderspiele) die Nase vorn. Durm hat sich in den Top-Spielen in der Bundesliga und der Champions League beim BVB selbst gegen die ganz Großen im Weltfußball bewährt und spielt im Moment in bestechender Form. Jansen wird schon mächtig zulegen müssen, zumal die Lage in seinem "Ausweichgebiet" Mittelfeld noch umkämpfter ist.

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