tennisnet: Die Gemengelage an der Spitze der Weltrangliste ist ohnehin sehr unübersichtlich. Sehen Sie eine klar beste Spielerin, Serena Williams vielleicht einmal ausgenommen?
Huber: Serena muss man ausnehmen. Wenn sie topfit ist, spielt sie immer noch am stärksten. Im Moment gibt es keine überragende Spielerin. Es kann fast jedes Turnier eine andere gewinnen, eigentlich auch schon seit letztem Jahr. Dort hat Angie zwar zwei Grand-Slam-Turniere gewonnen, aber sonst fehlt ein wenig der Konkurrenzkampf zwischen zwei, drei Spielerinnen, die ganz vorne stehen. Man hat derzeit keine Top-Matches wie früher Sharapova gegen Williams oder auch Azarenka gegen Williams. Die auch fünf- bis sechsmal pro Jahr stattgefunden haben.
tennisnet: Serena Williams fehlt auf der Startliste für Stuttgart, der frühe Zeitpunkt spielt hier wohl die größte Rolle. Gibt es dennoch regelmäßige Nachfragen bei ihr?
Huber: Natürlich fragen wir jedes Jahr nach. Aber das passt halt nicht in ihren Plan rein. Serena spielt ohnehin schon so wenige Turniere, und sie möchte auch nicht so lange in Europa bleiben. Was auch verständlich ist. Serena ist mittlerweile 35 Jahre alt, hat Key Biscayne und Indian Wells nicht gespielt, wird auch in Zukunft ihre Starts weiter reduzieren. Von daher glaube ich nicht, dass Serena Williams in Stuttgart noch einmal aufschlagen wird.
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tennisnet: Eine der tollen Geschichten beim Porsche Tennis Grand Prix im vergangenen Jahr war der Finaleinzug von Laura Siegemund. Auch sie ist langsam in das Jahr gestartet, zuletzt hat sie immerhin im Halbfinale von Charleston gestanden. Geht es wieder aufwärts?
Huber: Ich glaube, dass Sand ihr am besten liegt. Hartplatz ist manchmal einen Tick zu schnell für Laura. Da kann sie nicht so abwechslungsreich spielen, kann ihren Spielwitz nicht so einsetzen, wie es vielleicht auf Sand geht. Ich hoffe, dass sie jetzt wieder ihren Rhythmus und ihr Spiel findet.
tennisnet: Maria Sharapova kehrt in Stuttgart zurück. Beginnen wir mit der sportlichen Seite: Was darf man realistischerweise von Sharapova erwarten?
Huber: Es wird nicht einfach für Maria. Beim ersten Turnier wird ein extremer Druck herrschen, daran muss sie sich erst wieder gewöhnen. Man geht nicht nach 15 Monaten auf den Platz und spielt so, als ob nichts gewesen wäre. Das glaube ich nicht. Da müsste sie echt tough sein. Wir hoffen, dass sie gut zurückkommt. Aber es wird schwierig.
tennisnet: Ist es vor allem die Matchpraxis, die fehlt?
Huber: Ja. Es kommt aber noch dazu, dass man im Match ein bisschen verkrampfter ist als im Training, das ist eine ganz andere Belastung. Wenn sie das Match gewinnen sollte, wird sie beim zweiten Spiel sehr tight sein. Als Nachwirkung des ersten Matches. Das wird Maria aber wissen, und darauf wird sie sich so gut als möglich vorbereiten.
tennisnet: Welchen Empfang erwarten Sie sich denn für Maria Sharapova in Stuttgart?
Huber: Es wird verschiedene Meinungen geben. Ich hoffe, dass die Zuschauer Maria positiv aufnehmen. Wir haben ein sehr gutes Publikum in Stuttgart. Ich gehe nicht davon aus, dass die Zuschauer pfeifen werden, wenn Maria auf den Platz kommt.
tennisnet: Ist es grundsätzlich richtig zu sagen, dass Maria Sharapova in ihrer Professionalität auf und vor allem aber auch abseits des Platzes fast unerreicht ist?
Huber: Maria ist einzigartig. Sie macht alles höchst professionell. Sie kommt auch verdient wieder zurück. Sie hat ihre Strafe abgesessen, und ich finde, man muss ihr wieder eine Chance geben, so wie wir das auch machen. Was aber auch für jede andere Spielerin gilt. Für unser Turnier ist sie natürlich ein Gewinn, aber wir hätten die Halle auch so gefüllt.
tennisnet: Wann beginnt denn für Sie die Vorbereitung auf den Porsche Tennis Grand Prix 2018? Einen Tag nach Ende des diesjährigen Turniers?
Huber: Nein, nein. da hat man schon ein wenig Ruhe und Luft. Für mich beginnt es eigentlich erst wieder bei den US Open, dort fangen die Gespräche schön langsam an. Die zweite heiße Phase kommt dann in Singapur.
tennisnet: Wenn Sie sich abschließend ein Finale 2017 in Stuttgart wünschen dürfen - wie sähe dieses aus?
Huber: Für uns wäre es optimal, wenn Angie im Finale wäre. Egal, gegen wen.
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