Rafael Nadal nach Krimi gegen Juan Martin Del Potro im Wimbledon-Halbfinale

Von tennisnet
Nadal war gegen Del Potro gefordert.
© getty

Rafael Nadal hat beim Wimbledon-Turnier das Halbfinale erreicht und ist nach dem Ausscheiden von Roger Federer weiterhin auf Kurs zu seinem dritten Titel an der Church Road. Gegen Juan Martin Del Potro setzte sich der 32-Jährige nach hartem Kampf mit 7:5, 6:7(7) 4:6, 6:4 und 6:4 durch und trifft nun in einem wahren Halbfinal-Kracher auf Novak Djokovic.

Cookie-Einstellungen

"Was für ein emotionales Match, ich bin so glücklich über diesen Sieg", sagte Nadal nach der Partie. "Im letzten Jahr hat es mich in einem knappen fünften Satz erwischt, diesmal bin ich der Sieger. Das Niveau im letzten Satz war unglaublich, wir hatten einige richtig gute Rallyes. Es tut mir Leid für Juan Martin, er spielte ein unglaubliches Match."

Am Freitag kommt es zum 52. Duell mit Djokovic - kein anderes Match gab es öfter auf der ATP Tour. "Jetzt freue ich mich erstmal, aber es ist schon wieder an der Zeit zu regenerieren", sagte Nadal, denn er weiß: "Mein kommender Gegner ist einer der härtesten in diesem Sport."

Rafael Nadal mit Satzführung, dann mit -rückstand

Der erste Satz gegen Del Potro verlief lange ausgeglichen, beide Spieler produzierten von Beginn an starkes Tennis. Erstmals sah sich Del Potro bei 3:4 einem 15:40 konfrontiert, doch er konnte beide Breakchancen abwehren. Im zwölften Game nutzte Nadal jedoch seinen zweiten Breakball, indem er die Rückhand Del Potros zunehmend attackierte, zum Satzgewinn.

Im zweiten Durchgang war es der Turm aus Tandil, der sich einen ersten Vorteil erarbeitete. Mit einem Break zum 5:4 servierte er bereits auf den Satz, doch wie bereits in seinem Match gegen Jiri Vesely schlug Nadal sofort zurück und stellte auf 5:5. Im darauf folgenden Tiebreak lief Del Potro einem 1:4- und 3:6-Rückstand hinterher, doch setzte sich letztlich dank eines starken Aufschlags in den wichtigen Momenten hauchdünn durch.

Das Niveau der Partie wurde mit der Zeit schlechter, die Partie gestaltete sich immer zerfahrener. Nadal ging bewusst mehr Risiko aufgrund der gefährlichen Vorhand Del Potros, letzterer war ohnehin auf der Hut, da Nadal auch auf Rasen aus beinahe jeder Lage für einen Winner gut ist.

Del Potro wirkte durch den gewonnenen Satz deutlich selbstbewusster, und konnte immer wieder Nadelstiche setzen. Nadal scheinte seine vergebenen vier Satzbälle im Satz zuvor nicht gut verarbeitet zu haben und so ging auch Durchgang vier nach einem späten Break mit 6:4 an den US-Open-Champion von 2009.

Wimbledon: Juan Martin Del Potro unterliegt Rafael Nadal

Es ging in Abschnitt Nummer vier, wo Nadal im fünften Game der entscheidende Schritt gelang: Zu null nahm er Del Potro dort den Aufschlag ab, vergab bei 5:3 Auschlag Del Potro zwei Satzbälle, sicherte sich den Satz aber dann später beim eigenen Aufschlag im vierten Anlauf.

Zum ersten Mal im 17. Duell gingen die beiden in einen fünften Satz, in dem sich beide Spieler nochmals merklich steigerten. Durch die späte Tageszeit wurden die Bedingungen immer feuchter, wodurch alleine im fünften Game Nadal beispielsweise zwei mal wegrutschte. Auch einen kurzen Ausflug in die Zuschauerränge legte der French-Open-Rekordsieger ein.

Der spektakulärste Punkt gelang Del Potro, der eine lange Rallye mit einem klassischen Becker-Hecht beendete.

Dennoch war es Nadal, der als erstes breakte und auf 4:2 davonzog. Del Potro erkämpfte sich darauf eine Chance nach der anderen, um wieder in die Partie zurückzukommen, doch sein Gegner setzte plötzlich verstärkt auf den Stoppball, wodurch er dem Argentinier zunehmend den Zahn zog.

Nach nicht ganz fünf Stunden Spielzeit verwandelte der Matador seinen ersten Matchball.

Artikel und Videos zum Thema