NFL: Recaps Week 10
Bye Week: Baltimore Ravens, Cincinnati Bengals, New England Patriots, New York Jets
Das Spiel der Woche
Tampa Bay Buccaneers (5-5) - Seattle Seahawks (6-4)
Ergebnis: 21:16 (0:0, 14:0, 0:3, 7:13) BOXSCORE
Die Tampa Bay Buccaneers haben das erste Spiel auf deutschem Boden in der Münchner Allianz Arena für sich entschieden. Sie starteten erneut eher langsam, bekamen dann jedoch ihr Run Game in den Griff und kontrollierten das Spiel nach einer Führung im ersten Viertel durchweg.
Den ersten Touchdown auf deutschem Boden erzielte Wide Receiver Julio Jones, der einen 31-Yard-Catch-and-Run hinlegte. Anschließend erhöhte Leonard Fournette per 1-Yard-Touchdown-Run im zweiten Viertel.
Die kurioseste Szene ereignete sich Mitte des dritten Viertels, als die Bucs ohne erkennbaren Grund am Rande der Red Zone einen Trickspielzug versuchten, bei dem Leonard Fournette den Snap aus der Shotgun nahm und dann einen Pass auf Brady versuchte. Der rutschte aus und Cornerback Tariq Woolen hatte leichtes Spiel an der eigenen 3-Yard-Linie - Interception! Danach gab es noch eine 10-Yard-Strafe für Brady wegen Tripping.
Im Anschluss an diese Sequenz drangen auch die Seahawks im dritten Viertel erstmals in die Red Zone vor. Doch dort war nach einem erfolglosen Scramble von Geno Smith Schluss. Devin White erzwang einen Fumble und die Bucs übernahmen tief in der eigenen Hälfte. Im Gegenzug vollendete Brady den Drive mit einem Touchdown-Pass auf Chris Godwin zur Vorentscheidung.
In der Folge machten es die Seahawks aber nochmal spannend. Brady warf eine Interception zu Barton und im Gegenzug fand Smith Goodwin für einen 19-Yard-Touchdown zum 16:21.
Es ist der zweite Sieg in Serie für die Bucs, die damit ihre Krise offenbar überwunden haben. Für Seattle ist es nach vier Siegen in Folge die erste Niederlage.
Tom Brady wiederum hat nun auch im vierten Land gewonnen, in dem er gespielt hat: Nach Siegen in den USA, Mexiko und dem UK folgte nun auch ein Erfolg in Deutschland.
Buffalo Bills (6-3) - Minnesota Vikings (8-1)
Ergebnis 30:33 (14:7, 10:3, 3:7, 3:13, 0:3) BOXSCORE
- Das Spiel des Jahres bisher war an Dramatik kaum zu überbieten. Josh Allen (29 von 43 für 330 Yards, 1 TD, 2 INTs und 8.3 Passing EPA) spielte lange so, als ob es die Verletzung am Ellbogen niemals gegeben hat. Die Bills führten mit 17 Punkten im dritten Viertel, ließen die Vikings aber mit einem langen Dalvin-Cook-TD (14 für 119 Yards, 1 TD und 2.9 EPA) und einer Allen-Interception in der Redzone wieder zurückkommen.
- Kirk Cousins (30 von 50 für 357 Yards, 1 TD, 2 INTs und 5.2 EPA) und allen voran Justin Jefferson (10 von 16 für 193 Yards, 1 TD und 12.4 EPA) führten die Vikings wieder ran. Es sah so aus, als hätte Cousins beim Stand von 23:27 einen Game-Winning Sneak-TD auf 4th Down geschafft, aber Replay stellte klar: kein TD, Bills Ball! Spiel vorbei?
- Die Bills hatten bei 0:41 auf der Uhr also den Ball an der eigenen Goal Line und gingen auch für einen QB-Sneak. Aber Josh Allen konnte den Ball beim Snap nicht annehmen, den Fumble eroberte Vikings LB Eric Kendricks in der Endzone zum sensationellen Vikings TD zum 30:27.
- Die Bills erzwangen Overtime mit einem Field-Goal-Drive, verloren den Coin Toss und gaben prompt selbst ein Field Goal ab. Josh Allen warf auf dem letzten Drive dann seine zweite bittere Redzone-Interception auf Patrick Peterson.
- Zum fünften (!) Mal diese Saison gewannen die Vikings, nachdem sie bei 2:30 (oder weniger) auf der Uhr in Rückstand waren.
- Die Bills rutschen mit der Niederlage und dem Dolphins-Sieg von Platz 1 auf 6 im AFC-Seeding ab - auch hinter die Jets, gegen die man letzte Woche verloren hat.
Chicago Bears (3-7) - Detroit Lions (3-6)
Ergebnis 30:31 (3:3, 7:7, 14:0, 6:21) BOXSCORE
- In einem Spiel mit über 60 Punkten waren es die wenigen defensiven Plays, die Detroit eben doch hatte, die den Ausschlag gaben: Ein Pick Six von Cornerback Jeff Okudah und ein 4th-Down-Sack am Ende von Edge Julian Okwara.
- Bears QB Justin Fields (12 von 20 für 167 Yards, 2 TDs, 1 INT, 3 Sacks und -1.6 EPA Passing, sowie 13 für 147 Yards, 2 TDs und 7.8 EPA Rushing) setzte seine neu gefundene Gefährlichkeit als Runner fort. Das Passspiel, das letzte Woche noch einen spürbaren Entwicklungsschritt nahm, stagnierte in diesem Spiel aber wieder.
- Lions QB Jared Goff hatte sein vielleicht bestes Spiel dieser Saison: 19 von 26 für 236 Yards, 1 TD und 19.5 EPA. Vor allem mit Wide Receiver Amon-Ra St. Brown (10 von 11 für 119 Yards und 11.6 EPA) hatte die Bears-Defense immense Schwierigkeiten.
- Die Lions sind nach zwei Siegen hintereinander gegen die NFC North noch nicht komplett aus dem Playoff-Rennen. Am kommenden Sonntag geht es zu den Giants.
Kansas City Chiefs (7-2) - Jacksonville Jaguars (3-7)
Ergebnis 27:17 (7:0, 13:7, 7:3, 0:7) BOXSCORE
- In einer Art Treppenwitz verloren die Chiefs nicht nur im Vorfeld Wide Receiver Mecole Hardman, sondern auch während des Spiels Juju Smith-Schuster und Marquez Valdes-Scantling. Keine Receiver, kein Problem für Patrick Mahomes: 26 von 35 für 331 Yards, 4 TDs, 1 INT und 24.2 EPA. Das MVP-Race läuft aktuell nur über ihn.
- Die Jaguars zeigten teilweise schöne Ansätze - der Surprise-Onside-Kickoff zum Beispiel, oder Wide Receiver Christian Kirk mit 9 von 12 für 105 Yards, 2 TDs und 7.9 EPA - waren aber über weite Strecken einfach nicht wettbewerbsfähig mit einem AFC-Spitzenteam wie den Chiefs. Und das obwohl die Chiefs drei Turnover hatten, die Jaguars ihrerseits keinen.
- Ex-Giants Wide Receiver Kadarius Toney, der vor zwei Wochen zu den Chiefs via Trade stieß, hatte dank der Verletzungen sein erstes bemerkenswertes Spiel: Einige schöne Catches und 4 von 5 für 57 Yards, 1 TD und 3.7 EPA reichten als Ersatz für die Verletzungen aus.