Draft Needs: AFC North
Baltimore Ravens (Vorjahresbilanz: 10-6)
- Größte Team Needs: WR, LB, IOL, EDGE
- Pick in der ersten Runde: 22
Dass der Plan, Spiele auf der offensiven Seite mit einer kreativen Run-First-Offense zu bestreiten, nicht Plan A, B und C gleichzeitig sein kann, mussten die Ravens in den Playoffs feststellen. Baltimore braucht ein Passing Game und hier sind doch einige Fragezeichen zu erkennen. Das wäre zum einen die Verlässlichkeit des Passspiels von Lamar Jackson und zum anderen das Wide-Receiver-Corps, das eigentlich sowohl nach einem X- als auch nach einem Z-Receiver sucht. Willie Snead und Seth Roberts sollten sicher nicht die größten Namen sein, mit denen man auf den Außen in die Saison geht.
Doch auch auf der defensiven Seite könnte Baltimore sich gezwungen sehen, früh einen hohen Pick zu investieren. Das Wettbieten mit den Jets um C.J. Mosley ging zu weit. Der Linebacker wollte zwar bleiben, konnte dem Angebot vom Big Apple aber schließlich nicht widerstehen. Die Ravens sehen im letztjährigen Viertrundenpick Kenny Young eine Option, doch hat der im Rookie-Jahr noch einige Schwächen gezeigt. Ist das Vertrauen groß genug? Mit Terrell Suggs und Za'Darius Smith hat man zudem zwei Edge-Rusher verloren.
Cincinnati Bengals (Vorjahresbilanz: 6-10)
- Größte Team Needs: LB, OT, TE
- Pick in der ersten Runde: 11
Die Bengals gehen mit Blick auf den Trainerstab mit einem gänzlich neuen Gesicht in die neue Spielzeit. Neben dem neuen Head Coach Zac Taylor ist in Defensive Coordinator Lou Anarumo ein neuer Play-Caller an Board. Der hat zwar noch nicht allzu viel Erfahrung in diesem Metier gesammelt, soll jedoch mit traditionellen Coverages sympathisieren. Der Fokus liegt auf der Mitte des Feldes, wo die Bengals defensiv im Vorjahr oftmals zu inkonstant und weich waren. Sollte das Team nicht nach oben traden, um einen Angriff auf einen neuen Quarterback zu wagen - was nach den äußerst positiven Aussagen von Taylor über Andy Dalton zuletzt doch verwundern würde - sollte Cincy auf Physis und Tackling in der Mitte des Feldes setzen.
Cleveland Browns (Vorjahresbilanz: 7-8-1)
- Größte Team Needs: CB, S, LB
- Pick in der ersten Runde: -
Nach dem Trade für Odell Beckham gehen die Browns erstmals seit vielen Jahren ohne Erstrundenpick in den Draft. Selbiger Trade hat Jabrill Peppers, der in seinem zweiten Jahr große Fortschritte gemacht hat, nach New York gehen sehen. Das bringt Fragezeichen in einer Secondary auf, die im Vorjahr einige tolle Plays von Rookie Denzel Ward, gleichzeitig aber auch viele Fragezeichen aufgewiesen hat. Zentral tummeln sich mit Damarious Randall und Morgan Burnett zwei Ex-Packers herum. Gerade Burnett jedoch hat immer häufiger mit Verletzungen zu kämpfen. Dabei wird aber speziell die Flexibilität der Zonen-Verteidiger Clevelands in der Defense vom neuen Coordinator Steve Wilks auf die Probe gestellt. Hier sollten sich die Browns im Draft definitiv besser und breiter aufstellen.
Pittsburgh Steelers (Vorjahresbilanz: 9-6-1)
- Größte Team Needs: WR, LB, CB, EDGE
- Pick in der ersten Runde: 20
Das Drama in Pittsburgh ist vorüber und Antonio Brown sowie Le'Veon Bell haben endlich (?) das Boot von Mike Tomlin und Co. verlassen. Die Steelers freuen sich über eine deutlich ruhigere Kabine und haben ebenso deutlich weniger Sorgen beim öffnen ihres Twitter-Feeds. Weniger schön jedoch gestaltet sich der Blick auf den Dead Cap.
Wie dem auch sei, der sportliche Verlust ist unabdingbar und hinterlässt Pittsburgh mit einer besonders großen Frage: Wer soll Ben Roethlisbergers Pässe fangen? Klar, mit JuJu Smith-Schuster hat man einen sensationellen Mann im Receiving-Corps, doch war er nie als Nummer-1-Option gefragt und James Conner konnte nicht annähernd die Option als Pass-Catcher sein, wie sie ein Le'Veon Bell war. Hier müssen die Steelers nachbessern.
Pittsburgh hat jedoch nicht nur auf der offensiven Seite seine Baustellen. Das Thema Linebacker und Secondary ist seit dem Ryan-Shazier-Ausfall stetig gewachsen. Terrell Edmunds hat noch deutliche Lücken in seinem Spiel gezeigt und auch der fehleranfällige Sean Davis geht in sein letztes Vertragsjahr. Es ist kaum vorstellbar, dass die Verpflichtung vom ehemaligen Rams-Hybrid-Spieler Mark Barron die Antwort auf diese Fragen sein kann.