4. Los Angeles Rams
Platzierung im letzten Ranking: 2.
Waren die Spiele gegen Arizona und San Francisco die Trendwende? Oder doch nur das logische Resultat angesichts der schwachen Gegner? In den Playoffs wird L.A. es wieder mit mehr Teams vom Kaliber Chicago und Philadelphia zu tun bekommen, die die Rams nicht nur beide schlagen konnten, sondern auch beide mit ähnlichem Ansatz Erfolg hatten. Beide konnten Jared Goff mit dem 4-Men-Rush unter Druck setzen und spielten dahinter mit mehreren tief postierten Safeties. Das zwang L.A. ins Underneath-Passing-Game, die Explosivität fehlte und gegen Pressure machte Goff Fehler. Auch der Verlust von Cooper Kupp macht sich hier bemerkbar und die Rams müssen erst zeigen, dass sie hier Antworten gefunden haben. Auf der anderen Seite kann Aaron Donald Spiele phasenweise komplett an sich reißen und Offenses im Pass-Rush riesige Probleme bereiten, die Secondary sollte sich mit dem sich zuletzt wöchentlich steigernden Aqib Talib weiter stabilisieren; die Linebacker sind defensiv am ehesten ein Problem - gegen den Pass und gegen den Run. Entscheidend für den Playoff-Erfolg der Rams wird aber Goff sein und damit einhergehend die Frage, ob man mit den starken Defensive Lines in den Playoffs besser fertig wird.
3. Los Angeles Chargers
Platzierung im letzten Ranking: 5.
Die Niederlage gegen Baltimore war direkt nach dem Drama-Sieg in Kansas City ein Schuss in den Motor des Chargers-Hype-Trains; vor allem, weil sich Probleme zeigten, die nicht zum ersten Mal in dieser Saison auftraten: Die Pass-Protection ist die Achillesferse dieses Teams. Das zeigte Kansas City in der ersten Hälfte schonungslos, und die Ravens machten genau da weiter. Diese Schwachstelle müssen die Chargers in den Playoffs via Scheme und Play-Calling adressieren, andernfalls gibt's das schnelle Aus in der Wildcard-Runde in Baltimore. Im Run-Blocking hat L.A. hier deutlich weniger Probleme und mit einem - hier gibt es einmal mehr Fragezeichen - fitten Melvin Gordon wird das auch wieder ein größerer Part der Offense werden. Klar ist: Die Chargers haben einen der besten Quarterbacks dieser Saison, ein starkes Receiving-Waffenarsenal, einen sich verbessernden Pass-Rush, eine exzellente Secondary - und erhalten womöglich Tight End Hunter Henry für die Postseason zurück. Wenn die eigene Pass-Protection die Chargers nicht ausschaltet, ist für L.A. das Championship Game und mehr drin.
2. Kansas City Chiefs
Platzierung im letzten Ranking: 3.
Die Niederlagen gegen die Chargers und Seahawks können als genau das gewertet werden, was sie waren: enge Spiele gegen Playoff-Teams mit außergewöhnlichen Quarterbacks, die beide Kansas Citys Coverage-Probleme in der Secondary ausnutzen konnten. Das wird auch der große Prüfstein in den Playoffs sein, davon abgesehen aber hat KC ein wahnsinnig starkes Team: Der Pass-Rush mit Chris Jones, Dee Ford und Justin Houston gehört zum Gefährlichsten, was die Playoffs zu bieten haben. Die Offensive Line ist gut, Tyreek Hill einer der größten individuellen X-Faktoren in der Postseason und Travis Kelce eine der besten Matchup-Waffen überhaupt in der NFL. Und: Kansas City hat den besten Quarterback dieser Saison in seinen Reihen. Nur wenige Quarterbacks werfen den Ball im Schnitt weiter als Mahomes, kein Quarterback ist so stark gleichzeitig innerhalb wie außerhalb der Pocket und der Struktur des Plays. Mahomes leistet von allen Quarterbacks mit Abstand am meisten über das Scheme hinausgehend, ohne aber dabei krampfhaft aus der Struktur ausbrechen zu wollen. Da ist es auch verkraftbar, dass die Offense den Verlust von Kareem Hunt doch gemerkt hat.
1. New Orleans Saints
Platzierung im letzten Ranking: 1.
Das Spiel gegen die Steelers zurück im heimischen Superdome hat eindrucksvoll untermauert, wie unterschiedlich die zwei Gesichter der Saints-Offense auswärts und zuhause aussehen können. New Orleans war wieder aggressiver im Passing Game und mit Ted Ginn zurück bekam die Offense ein stärkeres vertikales Element, Brees spielte deutlich besser als in den Wochen davor und mit Michael Thomas und Alvin Kamara haben die Saints zwei der größten X-Faktor-Waffen in den gesamten Playoffs. Die Offensive Line gehört in die Top-5 und vor allem die Defense hat sich in der zweiten Saisonhälfte enorm gesteigert, ist mutiger in ihren Blitzes und Man-Coverage-Konzepten und gegen den Run ohnehin eine der besten Defenses überhaupt. Die kritischste Frage bei den Sains lautet: Kehrt Left Tackle Terron Armstead, der gegen Pittsburgh in Woche 16 erneut verletzt raus musste, bis zur Divisional-Runde zurück? Die Saints haben mehrfach in der zweiten Saisonhälfte gezeigt, wie gravierend Armsteads Abwesenheit sich vor allem auf die Pass-Protection niederschlägt und welche extremen Auswirkungen das für die gesamte Offense hat. Ein fittes Saints-Team mit dem Heimvorteil durch die Postseason ist der heißeste Super-Bowl-Anwärter.