5. Wie ist der Cousins-Deal strukturiert und was bedeutet er für andere Quarterbacks?
Die Schlagzeilen, die Cousins voll garantierter Vertrag geschrieben hat, waren groß. Es ist wie erwähnt der erste komplett garantierte Vertrag, der in der NFL vergeben wurde. Laut Spotrac sind die 84 Millionen Dollar, die er an garantiertem Geld verdient, nach Lions-Quarterback Matthew Stafford (92 Millionen Dollar) und Colts-Quarterback Andrew Luck (87 Millionen Dollar) die meisten ligaweit.
Das Durchschnittsgehalt, welches Cousins in den nächsten drei Jahren verdienen wird, ist mit 28 Millionen Dollar außerdem das meiste aller Spieler. Während er in der ersten Saison 22,5 Millionen Dollar an Basisgehalt sehen wird, steigt dieser Wert im zweiten Jahr auf 27,5 Millionen Dollar und 2020 schließlich auf 29,5 Millionen Dollar. Cousins' Unterschriftsbonus belastet den Cap mit einer Millionen Dollar pro Jahr, dazu kommt ein Workout Bonus von 500.000 Dollar.
Über diese Zahlen hinaus wäre ein möglicher Franchise Tag für die Vikings viel zu teuer - Berichten zufolge hat der Vertrag Klauseln, die einen Trade und den Transition Tag ausschließen - und der Quarterback kann mit 32 Jahren noch einmal auf den freien Markt treten. Ein Deal, der jedem Team Angst machen muss, der für Quarterbacks, die in Zukunft aber auf den Markt treten ein hervorragendes Beispiel sein sollte.
Wie wird sich der Deal also auf Free Agents in der Zukunft auswirken?
Franchise Quarterbacks sind rar und müssen von Teams dementsprechend hoch bezahlt werden. Cousins wusste das. Ein dritter Franchise Tag wäre für Washington zu teuer gewesen. Es hieß, "zahlt mit den Tag oder gebt mir einen voll-garantierten Vertrag." - Die Redskins lehnten ab und Cousins trat auf den Markt.
Hier war die Nachfrage war groß. Cousins konnte in den Verhandlungen mit den Vikings und den Jets ein hohes jährliches Gehalt verlangen. Schließlich hatte er sogar den Luxus, ein höher dotiertes Angebot der New York Jets ablehnen zu können und sich stattdessen für die sportlich aussichtsreichere Variante zu entscheiden.
Die Dauer des Vertrages spricht dabei wieder für den Quarterback. Langzeitverträge sind in den meisten Fällen für die Franchise von Vorteil. Es sei denn, dass sie hinten raus so teuer gestaltet werden, dass sie wie im Falle von Joe Flacco bei den Baltimore Ravens den Team-Rebuild verhindern. Kurze Verträge hingegen sind angenehmer für den Spieler - wenn der gewillt ist, auf sich selbst zu setzen. Das Team gerät dadurch unter Druck, schnell auf den Erfolg setzen zu müssen. Ist dies nicht der Fall, so kann der Spieler in eine andere Richtung gehen.
Soll stattdessen lieber ein langfristiger Vertrag abgeschlossen werden, so könnten, ähnlich wie in der NBA, künftig prozentuale Aufschläge verhandelt werden. Diese garantieren den Spielern höhere Gehälter angesichts des konstant steigenden Salary Caps. Diese Variante könnte schon bei Matt Ryan und Aaron Rodgers interessant werden.
Die beiden sind nämlich die großen Namen von Quarterbacks, die die nächsten beiden Free-Agency-Klassen anführen. Atlantas Ryan wird der Erste sein, der bei den Verhandlungen auf den Vertrag von Cousins deuten kann. Rodgers hingegen wird 2020 Free Agent.
Der Franchise-Quarterback ist DER gefragte Spieler. Dementsprechend sollten sich die Free Agents künftig auch bei den Verhandlungen verhalten. Die Free Agency ist eine der wenigen Fälle einer kurzen Karriere, in denen der Spieler am längeren Hebel sitzt.