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NBA Power Ranking im Dezember: Titelchance für Dallas Mavericks und die Wagner-Brüder?

Von Finn Fichtner
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Ein gutes erstes Viertel der NBA-Saison ist gespielt. Wir schauen auf die Favoriten, die Überraschungsteams und die Sorgenkinder. Das Power Ranking.

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Nach über einem Monat Basketball in der besten Liga der Welt sortieren sich die Teams langsam ein und zeigen ihr wahres Gesicht - die Tabellen in den Conferences haben mittlerweile einiges an Aussagekraft.

Dabei kommen einige Topteams nach Stotterstart langsam ins Rollen, während andere nach und nach weiter durchgereicht werden. Ist der Meister aus Boston noch immer das beste Team? Wer darf sich berechtigte Hoffnungen auf die Playoffs machen? Wer träumt vom Titel? Und für wen ist die Saison jetzt schon gelaufen? Wir arbeiten uns durch alle 30 Teams und liefern das erste Power Ranking der laufenden Saison.

Power Ranking zum Saisonstart: Mavericks verpassen Top-3 - Lakers unter ferner liefen

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Platz 30: Washington Wizards (2-17)

  • Ranking vor der Saison: 30
  • Net-Rating: -15 (30.)

(alle Statistiken vom 5. Dezember)

Puh, es gibt aktuell wenig Hoffnung, dass die Wizards den letzten Platz so schnell verlassen werden. Den ganzen November blieb man in der Hauptstadt sieglos, sodass insgesamt erst zwei Siege auf der Habenseite stehen. Washington hat die schlechteste Offensive und die zweitschlechteste Defensive ligaweit, die Niederlagen fallen so nicht einmal knapp aus. Zarte zweimal war der Rückstand beim finalen Buzzer einstellig, oft wurde es richtig deutlich. Rookie Alexandre Sarr (10,5 PPG) zeigt zumindest Ansätze - einer der weniger Hoffnungsschimmer einer schlimmen Saison.

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Platz 29: Utah Jazz (4-17)

  • Ranking vor der Saison: 25
  • Net-Rating: -10,3 (28.)

Die verpatzte Timeout von Coach Will Hardy, der damit Colin Sexton im Spiel gegen die Lakers den Gamewinner klaute, grenzte schon fast an eine Tanking-Masterclass. Sollte das Ziel der Draft von College-Phänomen Cooper Flagg sein, ist man in Salt Lake City auf gutem Wege.

Die Minuten mit Lauri Markkanen und John Collins gemeinsam auf dem Feld werden gewonnen, sie könnten dementsprechend zeitnah sinken. Keyonte George führt in seinem zweiten Jahr vermehrt die Offensive an - mit mittelmäßigem Erfolg: Seine Quoten bleiben schwach und die Turnover ein Problem (3,4 pro Partie). Letzteres gilt für die gesamte Mannschaft, die die Liga nach Turnover Percentage (15,5) anführt. Die schlechteste Defensive aller 30 Teams tut ihr Übriges.

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Platz 28: New Orleans Pelicans (4-18)

  • Ranking vor der Saison: 14
  • Net-Rating: -12,9 (29.)

Den Pelicans fehlt regelmäßig fast die gesamte Starting Five, sodass eine Bewertung schwerfällt. Nach zwei Siegen zum Start hat New Orleans nur noch zwei von 20 Partien als Sieger beendet. Ein Comeback von Zion Williamson lässt zudem immer noch auf sich warten. Zwar ist mit CJ McCollum und Dejounte Murray in der Theorie einiges an Offensivpower auf das Parkett zurückgekehrt, doch beide schießen regelmäßig Fahrkarten, wobei sich Murray noch einmal negativ abhebt. Der Ex-Hawk steht nach fünf Einsätzen bei 27,2 Prozent aus dem Feld und 21,4 Prozent hinter der Dreierlinie. So wird es schwer mit möglichen Playoff-Träumen, selbst wenn alle fit sind.

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Platz 27: Charlotte Hornets (6-15)

  • Ranking vor der Saison: 23
  • Net-Rating: -4,7 (24.)

Nach einigen Auftritten wie im Videospiel - 31,1 Punkte pro Partie bedeuten Rang zwei in der NBA - muss LaMelo Ball in den nächsten Wochen aufgrund einer Wadenzerrung aussetzen. Bis zu seiner Verletzung nahm der 23-Jährige die meisten Würfe der Liga - und spielte zeitglich die effizienteste Saison seiner Karriere. Mit ihm geht viel Offensive verloren. Turnover waren jedoch auch noch mit dem Point Guard ein großes Problem in Buzz City. Defensiv haben die Hornets ebenfalls Probleme, was insbesondere in Clutch-Situationen zu Niederlagen führte.

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Platz 26: Philadelphia 76ers (5-15)

  • Ranking vor der Saison: 5
  • Net-Rating: -6,4 (26.)

Die 76ers sind vielleicht DAS Sorgenkind der Liga. Joel Embiid kommt erst auf vier Einsätze und konnte in diesen nicht gerade überzeugen (19,8 PPG, 37,9 Prozent FG). Neben dem Center fehlten auch schon Neuzugang Paul George und Tyrese Maxey verletzt, sodass das Star-Trio kaum zu bewerten ist. Während Maxeys Quoten im Vergleich zum Vorjahr fallen, spielt sich immerhin Rookie Jared McCain immer mehr ins Rampenlicht. In den letzten zehn Partien legte der Guard im Schnitt 21,3 Punkte auf und verteilte 3,5 Assists. Seine Shooting Splits kratzen dabei bald an der magischen 50/40/90-Marke (45,9 Prozent FG, 38,8 Prozent 3FG, 87,2 Prozent FT). In Teamerfolg lassen sich seine Leistungen jedoch kaum ummünzen. Nach zwei Siegen gegen die Pistons und Hornets gab es gegen die Magic direkt wieder eine Niederlage. Langsam müssen die Sixers einen Lauf starten. Falls nicht, könnten die hohen Ziele verpasst werden und die Spielzeit früh beendet sein, zumal der Osten zuletzt in der Breite etwas zugelegt hat.

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Platz 25: Portland Trail Blazers (8-14)

  • Ranking vor der Saison: 29
  • Net-Rating: -8,1 (27.)

Bei den Blazers fällt die Entscheidung hinter der Dreierlinie. 6-4 steht Portland, wenn mehr als 36 Prozent aus der Distanz fallen. Ist das nicht der Fall, stehen zwei Siege zehn Niederlagen gegenüber. Scoot Henderson zeigt weiter Ansätze, doch ein großer Sprung im zweiten Jahr blieb bisher aus. Die 21 Siege aus dem Vorjahr sollten zu knacken sein, doch viel mehr ist bei einem Blick aufs Net Rating eher nicht drin. Eine verlässliche Nummer eins (oder gar Nummer zwei) in der Offensive wird weiter gesucht.

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Platz 24: Toronto Raptors (7-15)

  • Ranking vor der Saison: 26
  • Net-Rating: -3,0 (20.)

Toronto schlägt sich wacker, wenn man bedenkt, dass Scottie Barnes und Immanuel Quickley einen Großteil der Spielzeit bisher verpasst haben. RJ Barrett legt durchschnittlich 23,9 Punkte auf und springt regelmäßig in die Bresche. Modernen Basketball gibt es in Kanada jedoch selten zu sehen: Wer die zweitwenigsten Triples nimmt (32 pro Spiel) und die zweitwenigsten trifft (11 pro Spiel), der verliert regelmäßig Spiele hinter der Dreierlinie. Da kann Jakob Pöltl noch so fleißig über 4 Rebounds pro Spiel am offensiven Brett sammeln. 16 Punkte im Schnitt bedeuten zudem Karrierehöchstwert für den Österreicher. So schweben die Raptors weiter zwischen den Zielen und können sich sowohl Hoffnungen auf einen Top-Pick als auch auf das Play-In machen.

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Platz 23: Chicago Bulls (9-13)

  • Ranking vor der Saison: 24
  • Net-Rating: -4,1 (22.)

Die Bulls spielen schnell. Die höchste Pace der Liga bringt die drittmeisten Fast-Break-Points und eine Top-Ten-Offense mit sich. Zach LaVine (21,8 PPG, 4,1 APG, 4,3 RPG) spielt wie ein All-Star und auch Veteran Nikola Vucevic ist für durchschnittlich 20,9 Punkte gut. Lonzo Ball ist zeitweise wieder einsatzbereit, aber nach seiner langen Pause bisher ohne größeren Einfluss. Den wird es jedoch brauchen, denn Platz 26 in der Defensive bedeutet, dass die Bulls kaum ein Team verteidigt bekommen. Ein einziges Mal konnte ein Gegner (Orlando) unter 100 Punkten gehalten werden, bereits dreimal fing sich Chicago im Gegenzug mindestens 140 Zähler.

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Platz 22: Detroit Pistons (9-15)

  • Ranking vor der Saison: 27
  • Net-Rating: -2,9 (19.)

Die Saison der Pistons ist bis hierhin ein Erfolg. Allein im NBA Cup holte Detroit so viele Siege (3) wie im Vorjahr in allen Spielen bis Weihnachten. Der Sieg gegen die Pacers mit 24 Zählern Vorsprung war zudem der höchste seit April 2021. Auch die letztendlich knappe Niederlage bei den Celtics beweist, dass das Team aus Motor City nicht mehr die Lachnummer der vergangenen Jahre ist. Cade Cunningham flirtet regelmäßig mit einem Triple-Double (23,5 PPG, 8,8 APG, 7,1 RPG), und auch sein Dreier fällt mittlerweile besser.

Jaden Ivey hat sich sowohl in Cunninghams Abwesenheit bewiesen als auch mit ihm zusammen als solide Option etabliert (18,0 PPG). Mit seinem Buzzer-Beater zum Sieg hatte er zudem einen der Signature-Momente der bisherigen Pistons-Saison. Veteran Tobias Harris ist immer für 20 Punkte gut und die Pistons für eine (kleine) Überraschung.

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Platz 21: Indiana Pacers (9-14)

  • Ranking vor der Saison: 12
  • Net-Rating: -4,9 (25.)

Die gute Nachricht für die Pacers ist, dass die nächsten vier Spiele alle machbar scheinen (Bulls, Hornets, 76ers, Pelicans). Die schlechte Nachricht ist, dass dies auch für die Partie gegen die Nets galt, die prompt gegen Indiana ihren ersten Sieg nach drei Niederlagen holten. Nachdem die Pacers zwischenzeitlich dreimal in Folge siegten, bestand Hoffnung auf den Turnaround - es folgten vier Niederlagen. Tyrese Haliburton ist nur der drittbeste Scorer seines Teams und hat seinen Wurf noch immer nicht wiedergefunden. Insbesondere in der Fremde fällt nicht einmal jeder vierte Versuch von draußen (24,7 Prozent 3FG). Immerhin kehrte Andrew Nembhard zurück, doch aktuell ist unklar, wo der Leistungssprung in Indiana herkommen soll. Es droht eine mittelmäßige Saison, weit entfernt vom letztjährigen Einzug in die Conference Finals.

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Platz 20: Brooklyn Nets (10-13)

  • Ranking vor der Saison: 28
  • Net-Rating: -3,4 (21.)

Galten die Nets vor der Saison als eines der schlechtesten Teams, wissen sie immer wieder zu überraschen. Hintereinander weg wurden die Kings, Warriors und Suns besiegt, nur um die nächsten drei Spiele wieder zu verlieren. Im Osten flirtet die Mannschaft von Rookie-Coach Jordi Fernandez so mit dem Play-In. Sollte das Ziel ein hoher Pick sein, muss sich in der Mannschaft noch etwas tun. Durch die Verletzung von Scorer Cam Thomas kann sich auch Dennis Schröder noch besser ins Schaufenster für einen möglichen Trade spielen. Der DBB-Kapitän reißt die meisten Minuten in der Mannschaft ab und weiß mit 18,6 PPG sowie 6,6 Assists zu überzeugen. Neben ihm trägt Cameron Johnson die Hauptlast, und zeigt immer wieder, was in ihm steckt (zuletzt zwei Partien mit jeweils 26 Punkten). Ben Simmons kann von der Bank kommend ebenfalls zuweilen Impulse setzten. Die Frage in Brooklyn ist aber vor allem, was noch vor der Deadline passieren wird.

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Platz 19: Los Angeles Lakers (12-10)

  • Ranking vor der Saison: 16
  • Net-Rating: -4,7 (23.)

Hui, was ist bloß bei den Lakers los? Die anfängliche Euphorie nach dem Start mit drei aufeinanderfolgenden Siegen ist längst verflogen. Sechs der letzten acht Begegnungen gingen verloren, zuletzt gab es herbe Klatschen (80:109 gegen die Wolves, 93:134 gegen die Heat). Rookie-Coach J.J. Redick scheint zunehmend ratlos und bezeichnete den Auftritt gegen Miami treffend als "peinlich".

LeBron James, der am 30. Dezember seinen 40. Geburtstag feiert, ist mittlerweile das Alter doch anzumerken, selbst wenn man den "King" auch im 22. NBA-Jahr nie abschreiben sollte. Doch sechs Partien in Folge unter 50 Prozent aus dem Feld und 19 in Folge verworfene Dreier lassen Zweifel daran aufkommen, dass LeBron die Gesetze der Zeit weiter außer Kraft setzen kann. Beunruhigend zudem, dass Anthony Davis wieder regelmäßig abtaucht: Nach einem Start auf MVP-Niveau legte er innerhalb weniger Tage erst 12 und dann mickrige 8 Zähler auf.

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Platz 18: Sacramento Kings (10-12)

  • Ranking vor der Saison: 19
  • Net-Rating: 1,1 (14.)

Die Kings sind eine der vielen wankelmütigen Mannschaften der Liga. Außenseitersiege gegen die Rockets oder Timberwolves können an guten Abenden gefeiert werden, dann verliert man aber zwischendurch gegen die Blazers. Mit De'Aaron Fox, Neuzugang DeMar DeRozan und Domantas Sabonis haben die Kings eine potente Offensive mit drei regelmäßigen 20-Punkte-Scorern. Kevin Huerter wurde seinem Ruf als Scharfschützen dagegen bisher kaum gerecht (28,7 Prozent 3FG) und musste auf die Bank weichen. Den Kings ist stets ein Push zuzutrauen, doch dafür müssen sie auch enge Spiele für sich entscheiden. In Partien mit weniger als fünf Punkten Differenz steht Sacramento bei 2-7.

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Platz 17: Miami Heat (10-10)

  • Ranking vor der Saison: 17
  • Net-Rating: 2,1 (12.)

Natürlich spielen die Heat um die Playoffs, schließlich spielen sie im Osten und der Head Coach heißt Erik Spoelstra (wobei selbst der nicht unfehlbar ist). Miami knabbert auf Platz elf wie gewöhnlich an der Top-Ten der Defenses und hat mit Tyler Herro einen möglichen All-Star (23,7 PPG, 4,9 APG, 5,2 RPG) in den eigenen Reihen: In nahezu allen relevanten Statistiken hat der Guard einen Sprung gemacht.

Jimmy Butler spielt, wenn er fit ist, gut. Seine Leistung genauer zu bewerten lohnt sich bekanntlich jedoch zumeist erst in den Playoffs, wenn "Jimmy Buckets" noch einmal einen Gang höher schaltet. Auch Center Bam Adebayo spielt seinen gewohnten Stiefel runter und so sind die Heat stets ein unangenehmer Gegner, der aber niemanden das Fürchten lehrt. Vielleicht ändert sich dies noch mit einem Trade.

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Platz 16: San Antonio Spurs (11-10)

  • Ranking vor der Saison: 21
  • Net-Rating: -0,6 (17.)

Wenn es um die Spurs geht, ist Victor Wembanyama stets Gesprächsthema Nummer eins. Wie sollte der das auch nicht sein, bei 23,5 PPG, 3,8 APG und 10,4 RPG . Die Defensive des Franzosen ist zudem elitär und Wemby in seinem erst zweiten Jahr so ein heißer Anwärter auf den Defensive Player of the Year. Kritik muss sich der 2,21-Meter-Hüne für seine vielen Dreier anhören. Nahm er als Rookie bereits 5,5 Versuche pro Spiel von Downtown, sind es mittlerweile 9,2. 33,7 Prozent aus der Distanz rechtfertigen das Volumen dabei nicht immer, aber in San Antonio denkt man bekanntlich langfristig.

Erstrundenpick Stephon Castle (11,5 PPG, 3,7 APG) schickt sich zudem an, langfristig mit Wemby ein Star-Duo zu bilden. Schlagzeilen sollten jedoch auch dem Veteranen Chris Paul gehören, der das gesamte Team sofort besser gemacht hat und das letzte Saison vermisste Playmaking liefert. Lob gebührt abschließend auch Interimstrainer Mitch Johnson. Beträgt das Net Rating in der ersten Hälfte bei -9,9, scheint der Coach in der Halbzeit die richtigen Worte und Adjustments zu finden. Nach der Pause haben die Spurs ein bockstarkes Net Rating von 8,9.

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Platz 15: Phoenix Suns (12-8)

  • Ranking vor der Saison: 9
  • Net-Rating: -0,3 (16.)

Es ist kein besonders heißer Take, dass Kevin Durant jedes Team besser macht. Selten waren die Zahlen jedoch so deutlich. Nur eine von sieben Partien ohne KD hat Phoenix gewinnen können. Mit ihm steht das Net Rating bei 5,2, ohne ihn bei satten -10,2. Der 36-Jährige legt zwar wahnsinnig effiziente Zahlen in der Offense auf (25,8 PPG, 53,6 Prozent FG, 44,9 Prozent 3FG), doch noch viel wichtiger ist seine Verteidigung. Würfe, die von Durants langen Armen verteidigt werden, fallen zu 9,2 Prozent schlechter als erwartet (Top fünf der Liga). Nun droht KD erneut mehrere Wochen auszufallen. Zwar ist mit Devin Booker und Bradley Beal weitere Starpower vorhanden, doch nur drei Siege mit mehr als zehn Punkten Differenz zeigen, dass noch einiges zum Contender fehlt.

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Platz 14: Golden State Warriors (12-8)

  • Ranking vor der Saison: 11
  • Net-Rating: 5,7 (8.)

Die Warriors knicken ein. Nach starkem Start gingen die letzten fünf Partien allesamt verloren. Verletzungen der Superstars Stephen Curry und Draymond Green halfen dabei nicht, doch auch mit den beiden offenbart Golden State bekannte Probleme. Zwar führt Golden State die Liga in Punkten von der Bank an (50,7) und galt die Tiefe zu Beginn noch als Trumpf, nimmt die Kritik an Steve Kerrs Rotationen immer stärker zu. Buddy Hield ist mittlerweile abgekühlt und insbesondere die Quoten von Brandin Podziemski (20,6 Prozent 3FG) und Jonathan Kuminga (29,7 Prozent 3FG) bereiten Sorgen. Dazu schenkt man immer wieder große Führungen her. Ohne Trades (oder ein Wunder) werden sich Curry und Green ein weiteres Jahr gedulden müssen, um Anlauf auf Titel Nummer fünf zu nehmen. Jünger werden sie dabei nicht.

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Platz 13: Milwaukee Bucks (11-10)

  • Ranking vor der Saison: 8
  • Net-Rating: 1,0 (15.)

Nur einen Sieg holten die Bucks in den ersten sieben Begegnungen. Die Abgesänge auf Damian Lillard wurden lauter und die Trade-Gerüchte um Giannis Antetokounmpo ebenso. Doch mittlerweile hat Milwaukee den Katastrophenstart aufgeholt, ein softer Schedule erlaubte sieben Siege in Serie. Dass durch den zwischenzeitlichen Run nicht alle Probleme gelöst wurden, beweist ein Blick auf folgende Statistik: Gegen Teams mit einer ausgeglichenen oder negativen Bilanz stehen die Bucks 10-3. Gegen Teams mit einem "Winning Record" hagelte es jedoch sieben Pleiten bei gerade einmal einen Erfolg.

Kein gutes Zeichen für die Playoffs und ein Zeichen, dass die Bucks noch lange kein Spitzenteam sind. Vielleicht ändert sich dies mit der baldigen Rückkehr von Khris Middleton. Bis dahin legt der "Greek Freak" einfach weiter absurde 32,7 PPG auf. Einen soliden Wurf gibt es jedoch auch dieses Jahr von Giannis nicht zu sehen. Gerade einmal 21,4 Prozent Dreier und 61,6 Prozent von der Linie sind mehr als fünf Prozent unter seinem Karriereschnitt.

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Platz 12: Atlanta Hawks (12-11)

  • Ranking vor der Saison: 22
  • Net-Rating: -1,9 (18.)

Die Hawks sind ein Rätsel. Neben den Celtics ist Atlanta das einzige Team, das Cleveland schlagen konnte. Zeitgleich sind sie aber auch das einzige Team, das es schaffte, gegen die Wizards zu verlieren - und das gleich zweimal. So glich die Startphase lange Zeit einer Achterbahnfahrt, bis die Hawks seit den Siegen gegen die Cavs nicht mehr verlieren können. Nach Pflichtsiegen gegen die Hornets und Pelicans konnten zuletzt auch die brandheißen Bucks gestoppt werde. In der Offensive zieht Trae Young gewohnt die Fäden, der Point Guard legt im Schnitt ein Double-Double auf (20,9 PPG, 12,2 APG), hat aber regelmäßige Off-Nights aus der Ferne und trifft nur 32,2 Prozent seiner Dreier. Fast fünf Ballverluste pro Partie sind ebenfalls zu viel.

Schwächere Abende können jedoch im Kollektiv aufgefangen werden. Acht Hawks scoren im Schnitt zweistellig. Zaccharie Risacher, Nummer-eins-Pick, spielt seine Rolle solide (11,6 PPG) und zeigt seinen Einfluss in der Defensiven mit fast einem Block und Steal pro Spiel regelmäßig. Er wird jedoch über die Zeit seine Würfe besser treffen müssen (41 Prozent FG, 28,2 Prozent 3FG). Insbesondere dann, wenn er mit Defensiv-Monster Dyson Daniels auf dem Feld steht, der sich derzeit mehr als drei Steals pro Spiel schnappt.

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Platz 11: Denver Nuggets (11-8)

  • Ranking vor der Saison: 3
  • Net-Rating: 1,7 (13.)

Bei Nikola Jokic gehen einem die Superlative aus. Mit 30,1 PPG, 10,4 APG und 13,0 RPB steuert der dreifache MVP auf eine Triple-Double-Saison zu. Nebenbei trifft der Center mehr als jeden zweiten Versuch aus der Distanz (52,2 Prozent 3FG). Jokic kann die Nuggets in dieser Verfassung weit tragen - jedoch nicht allein. Jamal Murray verteilt den Ball gut (6,3 APG), doch das Shooting des Point Guards bereitet Sorgen (41,9 Prozent FG, 33,3 Prozent 3FG). Michael Porter Jr. läuft ihm immer mehr den Status als Nummer zwei ab und spielt tatsächlich 2,7 Vorlagen pro Spiel (Karriereschnitt: 1,3). Das große Problem in der Mile High City: Konstanz. Zuletzt konnten vor über drei Wochen zwei Spiele in Serie gewonnen werden.

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Platz 10: Los Angeles Clippers (14-10)

  • Ranking vor der Saison: 20
  • Net-Rating: 2,5 (11.)

Ob Clippers-Fans es überhaupt gewagt haben, sich einen solchen Saisonstart zu erträumen? Nachdem die ersten vier Heimspiele verloren gingen, stellt sich der neue Intuit Dome mittlerweile als Festung heraus. Neun Heimspiele in Folge konnte man gewinnen, dann waren die Timberwolves stärker. Und das alles ohne Kawhi Leonard. Die Nummer eins ist in seiner Abwesenheit nicht etwa James Harden, sondern Norman Powell, der über den Sommer beschloss, seinen Karrieredurchschnitt (12,6 PPG) kurzerhand fast zu verdoppelt (23,9 PPG). "The Beard" hat jedoch auch noch immer die ein oder andere Scoring-Explosion im Tank (39 Punkte gegen Denver, 43 gegen Washington). Die deutliche Pleite gegen die Wolves war ernüchternd, vielleicht aber nur ein Ausrutscher.

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Platz 9: Minnesota Timberwolves (11-10)

  • Ranking vor der Saison: 7
  • Net-Rating: 3,5 (10.)

Die Wutrede von Anthony Edwards ist noch nicht lange her: "Wie kleine Jungs" würden seine Wolves spielen, polterte er unlängst. Die Buben in Minnesota schlagen sich mittlerweile aber sehr ordentlich und gewannen nach der verbalen Watschn die nächsten drei Partien. Der "Ant-Man" geht mit 26,7 PPG voran und nimmt vier Dreier mehr pro Spiel als noch im Vorjahr (10,7). Zwar gibt es Kritik, dass er mit seiner Athletik mehr zum Korb ziehen müsste, doch wer 42,3 Prozent hinter der Dreierlinie trifft, hat recht.

Auf der anderen Seite ist Rudy Gobert der gewohnte Anker der Defensive. Sorgenkind der "Big Three" ist Julius Randle, die Minuten ohne ihn auf dem Feld sind statistisch besser. Kein Ausreißer beim Neuzugang, den dieses Phänomen schon die ganze Karriere über begleitet. Randle hat seine defensive Rolle noch nicht perfekt gefunden - und dennoch stellen die Wolves bereits jetzt die sechstbeste Defensive der NBA. Bis zu den Playoffs ist zudem noch Zeit, die Coach Chris Finch jedoch auch nutzen muss.

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Platz 8: New York Knicks (13-8)

  • Ranking vor der Saison: 6
  • Net-Rating: 6,9 (6.)

Tom Thibodeau lässt eine richtig gute Offense im Big Apple spielen - die beste der Liga, um genau zu sein (Offensive Rating: 121,0). Auch das Verhältnis von Assists zu Ballverlusten ist Ligaspitze. Grund dafür ist Karl-Anthony Towns, der sich im Angriff als fehlendes Puzzleteil herausstellte. 25,1 Punkte bei 45,2 Prozent aus der Distanz sind jeweils persönliche Bestwerte für KAT. Jalen Brunson performt zudem meist konstant, was jedoch nicht für das gesamte Team gilt. Siege gegen Denver wechseln sich mit Niederlagen gegen ein tankendes Utah oder Mavs ohne Luka Doncic ab. Ungewöhnlich ist dabei ist für ein Team von Coach Thibs die schwache Defensive: Ein Rating von 114,1 bedeutet hier gerade einmal Rang 21.

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Platz 7: Memphis Grizzlies (14-8)

  • Ranking vor der Saison: 15
  • Net-Rating: 7,5 (4.)

Wie viele Teams sind auch die Grizzlies vom Verletzungspech betroffen. Ja Morant fehlte bereits, Desmond Bane, Marcus Smart und Zach Edey verpassten ebenfalls mehrere Spiele. Doch Memphis lässt sich davon beeindrucken und gewann zwischenzeitlich sechs Partien in Serie. Dabei bewiesen die Grizzlies eine unglaubliche Tiefe: Sieben Spieler legen im Schnitt zweistellige Punktzahlen auf, 15 Spieler sehen durchschnittlich mehr als zehn Minuten Spielzeit pro Partie. In der Regular Season ein großer Vorteil, in den Playoffs werden die Rotationen enger.

So weit sind wir noch nicht, Memphis ist aber auf bestem Wege in diese einzuziehen. Ja Morant kann sich erlauben, im Sinne seiner Gesundheit auf Highlight-Plays (teilweise) zu verzichten und legt doch regelmäßig 20-10-Spiele auf. Topscorere ist derzeit Jaren Jackson Jr. mit 22,1 PPG. Rookie Zach Edey hat bis zu seiner Verletzung Spaß gemacht - wie das gesamte Team.

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Platz 6: Orlando Magic (16-8)

  • Ranking vor der Saison: 10
  • Net-Rating: 5,4 (9.)

Ist der teure Vertrag für Franz Wagner gerechtfertigt? Rückblickend kaum zu glauben, dass dies im Sommer eine tatsächliche ernstzunehmende Diskussion war. Mittlerweile hat der Weltmeister alle Zweifel vom Tisch gewischt. Mit der Verletzung von 1a-Option Paolo Banchero schien die Saison der Magic für manche Experten schon fast gelaufen. Doch Franz sprang als 1b-Lösung ein und zeigte, dass er viel mehr als das ist. Aktuell legt der 23-Jährige 24,2 PPG, 5,7 APG und 5,6 RPG auf. Bei solchen Zahlen kein Wunder, dass sein Coach Jamahl Mosley sagt: "Er ist ein All-Star. das ist die Wahrheit."

Nur der Dreier kommt und geht bei ihm - und damit ist er bei den Magic in "guter" Gesellschaft. Als Team trifft Orlando gerade einmal 31,2 Prozent von draußen - geteiltes Ligaschlusslicht mit den Wizards. Doch vorne entscheiden sich die Spiele der Magic nicht, die über unfassbar viele lange und eklige Verteidiger verfügen. Regelmäßig zwingt die drittbeste Defensive (Defensive Rating: 105.4) den Gegner in Low-Scoring-Games. Zudem scheint der Spirit im Team zu stimmen und auch Rückschläge wie die kürzliche Niederlage gegen die Knicks werden sofort weggesteckt. Acht der letzten neun Partien wurden gewonnen: In diesem Magic-Team steckt jederzeit ein magischer Lauf.

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Platz 5: Houston Rockets (15-7)

  • Ranking vor der Saison: 18
  • Net-Rating: 7,4 (5.)

3-3 lautete die Bilanz nach sechs Partien für die Rockets. Seitdem stehen die Texaner bei 12-4 und zeigen, dass die Leistungssteigerung im letzten Jahr keine Eintagsfliege war. Die Siege holte Houston gegen unter anderem gegen New York, die Clippers und zuletzt auch gegen OKC. Alperen Sengün legt im Schnitt ein Double-Double auf (19 PPG, 10,7 RPG) und wühlt fleißig am offensiven Brett (3,5 ORPG).

Um ihn herum hat Coach Ime Udoka eine bockstarke Verteidigung gebaut (Defensive Rating: 105.3, Platz zwei) und kann sich neben seinem Scheme auf die gefürchtete Flügelverteidigung der "Terror Twins" Tari Eason und Amen Thompson verlassen. Offensiv haben beide Limitationen und auch Jalen Green hadert fernab vereinzelter Punkteexplosionen noch zu häufig mit seiner Effizienz (40,3 Prozent FG, 33,1 Prozent 3FG). Das drittjüngste Team der Liga hat dabei noch eine Menge Luft nach oben und lässt vom ersten tiefen Playoff-Run seit der Harden-Ära träumen.

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Platz 4: Dallas Mavericks (14-8)

  • Ranking vor der Saison: 4
  • Net-Rating: 6,1 (7.)

Kein Luka - kein Problem? War das Fehlen des Superstars in den vergangenen Jahren noch ein großes Problem (9-19 in den vergangenen beiden Saisons), konnten fünf von sechs Partien ohne Doncic gewonnen werden. Naji Marshall (19.0 PPG) und Quentin Grimes (15.8 PPG) sprangen ein und stellten eindrucksvoll die Tiefe des Mavs-Kaders zur Schau. Dass er immer noch die klare Nummer eins ist, bewies der Slowene dann bei seiner Rückkehr: 36 Punkte in Portland, 37 gegen die Grizzlies.

Kyrie Irving kann ebenfalls noch immer Spiele im Alleingang gewinnen und hat seit seinem letzten Skandal abseits des Basketballfeldes angenehm viel Zeit verstreichen lassen. Ein Loblied ist zudem auf Spencer Dinwiddie und P.J. Washington zu singen. Klay Thompson wirft hingegen die schlechtesten Shooting Splits seiner Karriere (37,9 Prozent FG, 36 Prozent 3FG). Fällt sein Wurf, kann es erneut bis in die Finals gehen.

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Platz 3: Oklahoma City Thunder (16-5)

  • Ranking vor der Saison: 2
  • Net-Rating: 10,8 (1.)

Der Ausfall von Chet Holgren schmerzt sehr, doch OKC hat ein ausgeglichenes Team und kann das Fehlen des Youngstars bisher gut verkraften - auch dank Isaiah Hartenstein. Der Neuzugang fügte sich nach seiner Rückkehr direkt ein und erzielt bislang in sechs Spiele 13,3 Punkte im Schnitt, an den Brettern wird gewohnt gewühlt (12,3 RPG). Doch auch die Spielintelligenz und Übersicht des Centers überzeugen (4,2 APG).

Entscheidend für den Erfolg der Thunder ist aber die Defensive. Ein Defensive Rating von 103.9 bedeutet Liga-Bestwert. Vorne legt Shai Gilgeous-Alexander gewohnte All-Star-Zahlen (29,8 PPG, 6,5 APG, 5,5 RPG) auf. In seinem Schatten äußert auch Jalen Williams in seinem dritten Jahr leise Ansprüche auf seine erste Auszeichnung zum All-Star (21.5 PPG, 5.2 APG, 6.3 RPG, 2.1 SPG and 1.0 BPG). Die Thunder sind nicht ohne Grund die Nummer eins im wilden Westen.

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Platz 2: Cleveland Cavaliers (19-3)

  • Ranking vor der Saison: 13
  • Net-Rating: 10,1 (3.)

Die beiden Niederlagen gegen die Hawks können als Ausrutscher verbucht werden. Im ersten Duell zeigte die Cavs die schlechteste Defensiv-Performance der Saison, nur um im zweiten Vergleich die schlechteste Offensiv-Performance nachzulegen. Nachdem die Siegesserie zum Saisonstar knapp gegen die Celtics gerissen war, revanchierte sich Cleveland kürzlich im engen Topspiel mit einem starken Comeback-Sieg.

Der offensive Fit zwischen Donovan Mitchell und Darius Garland scheint doch zu passen. Nach den Knicks hat das Team von Coach Kenny Atkinson das zweitbeste Offensivrating (120,5). Hinten räumen Jarrett Allen und Evan Mobley (zusammen 19,6 Rebounds und 2,6 Blocks) alles ab. Die Cavs könnten das beste Team des Ostens oder sogar der Liga sein ...

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Platz 1: Boston Celtics (18-4)

  • Ranking vor der Saison: 1
  • Net-Rating: 10,2 (2.)

... wäre da nicht Boston. Die Celtics sind exakt so gut, wie es der Rest der Liga befürchten musste. Der Kader des amtierenden Meisters blieb nahezu komplett zusammen und ist kein bisschen schlechter geworden. Die Kelten werfen die meisten Dreier der Liga (51 pro Spiel) und verwandeln durchschnittlich 19 Versuche aus der Distanz.

An den meisten Abenden ist gegen dieses Shooting kaum ein Kraut gewachsen - und dann ist auch noch Kristaps Porzingis (21 PPG) früher als erwartet zurückgekehrt. Der Lette sieht nach seiner Verletzung richtig gut aus und liefert weiteres Spacing und Rim Protection. Ach ja: Payton Pritchard legte in den letzten fünf Spielen von der Bank über 23 Punkte im Schnitt auf. Der Weg zum Titel kann nur über Boston führen.

NBA-Power Ranking 2024/25: Die Übersicht aller Teams

RangTeam
1Boston Celtics
2Cleveland Cavaliers
3Oklahoma City Thunder
4Dallas Mavericks
5Houston Rockets
6Orlando Magic
7Memphis Grizzlies
8New York Knicks
9Minnesota Timberwolves
10Los Angeles Clippers
11Denver Nuggets
12Atlanta Hawks
13Milwaukee Bucks
14Golden State Warriors
15Phoenix Suns
16San Antonio Spurs
17Miami Heat
18Sacramento Kings
19Los Angeles Lakers
20Brooklyn Nets
21Indiana Pacers
22Detroit Pistons
23Chicago Bulls
24Toronto Raptors
25Portland Trail Blazers
26Philadelphia 76ers
27Charlotte Hornets
28New Orleans Pelicans
29Utah Jazz
30Washington Wizards
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