Ryan Saunders, der Interimscoach der Timberwolves, gab sein Heim-Debüt und wurde mit reichlich Applaus von den Fans empfangen. Nach zwei Wochen Pause aufgrund einer Knöchelverletzung konnte der Coach nun auch auf Derrick Rose zurückgreifen. Da für Dallas Dennis Smith Jr. noch immer mit Rückenschmerzen ausfiel, startete Luka Doncic als Point Guard. Deshalb bekam auch Maxi Kleber erneut die Chance, sich als Starting-Power-Forward zu beweisen.
Zu Beginn war Minnesota deutlich aggressiver und attackierte die Zone mit mehr Willen als die Gäste. Somit starteten die Timberwolves schon früh einen 15:3-Lauf, wobei sie die Mavs besonders in der Transition regelmäßig überrannten. Dallas schloss währenddessen zu ungenau am Korb ab, blieb jedoch dran und fing selbst an, die Aggressivität zu erhöhen. Ein 7:0-Run war die logische Folge.
Minnesota ungenau von Draußen - Mavs-Bank brilliert
Das große Problem der Timberwolves wurde daraufhin recht schnell klar, sie bekamen zu wenig Chancen von Downtown. Zum Abschluss des ersten Viertels verwarfen sie dann sogar insgesamt zwölf ihrer letzten 14 Wurfversuche aus dem Feld. Zuvor gab es einen kleinen Schockmoment als Karl-Anthony Towns wegen einer Knöchelverletzung auf die Bank musste, allerdings kam er bereits im darauffolgenden Viertel wieder zurück.
Zu Beginn überzeugte Minnesota am offensiven Brett (11 Offensiv-Rebounds), verlor diese Dominanz aber im Laufe dieses Abschnittes. Endlich versenkte dann aber Andrew Wiggins (17 Punkte) den ersten Dreier das Spiels und zumindest dieser Bann war gebrochen. Bis zur Halbzeitpause sollte jedoch nur ein Weiterer folgen und auf der Seite der Gäste liefen mal wieder die Bankspieler heiß.
J.J. Barea und Dwight Powell hatten zur Pause jeweils 9 Punkte auf dem Konto, letzterer motivierte seine Mitspieler durch zwei spektakuläre Alley-Oop-Dunks. Die Mavs starteten einen 9:0-Lauf und es benötigte viel Einsatz von KAT, um das Match noch offen zu gestalten. Dieser bewies, dass er seine Defense diese Saison merklich verbesserte und verteidigte ordentlich am Brett.
Weiterhin gab es aber keine offensive Konstanz bei den Timberwolves zu erkennen, Dallas ließ auch keine schnellen Punkten mehr zu und passte gut auf den Ball auf. Dennoch schafften sie es nicht, sich in der ersten Halbzeit bedeutend abzusetzen. Bevor es in die Kabine ging tauschten beide Teams noch ein paar einfache Treffer aus und die Mavs waren schließlich mit 61:50 in Front.
Timberwolves kämpfen sich spektakulär zurück
Josh Okogie traf nach dem Seitenwechsel dann gleich doppelt von Draußen und auch KAT steuerte einen Dreier bei. Mit einem zügigen 13:2-Run glichen die Timberwolves das Match zwischenzeitlich aus, bevor Towns aufgrund von zwei unglücklichen Fouls (sein viertes) bis zum Ende des Viertels wieder auf die Bank musste.
Die Mavs ließen den Ball daraufhin allerdings gut laufen, gestalteten sich freie Räume und gingen mit einem 12:2-Lauf erneut in Führung. Sie zogen viele clevere Fouls und verbrachten einige Zeit an der Freiwurflinie. Daraufhin wurde das Match etwas hektisch und es gab viele schnelle Abschlüsse von beiden Teams.
Nun waren die Timberwolves jedoch von Draußen überlegen und kamen immer wieder nah an Dallas heran. Allerdings blieb nun auch Barea mit einer Verletzung am Knöchel auf dem Boden liegen, nachdem er zuvor einen Layup verwandelte. Offenbar landete er ungeschickt, seine Teamkameraden mussten ihn daraufhin direkt in die Kabine tragen.
KAT hatte sich inzwischen Kleber als primäres Ziel im Post herausgesucht und setzte seine körperlichen Vorteile schlau ein, um das Match weiterhin spannend zu halten. Erst konnten die Mavs ihn noch kontern, wurden dann aber zu unkonzentriert und gerieten völlig aus ihrem Rhythmus.
Luka Doncic entscheidet das Match für die Mavs
D-Rose unterstütze seinen Big Man unterdessen, wo er nur konnte, und nach einem 15:5-Lauf stand es plötzlich Unentschieden. Doncic, der in der zweiten Halbzeit bisher eher unauffällig blieb, brachte seine Jungs dann zurück ins Spiel und ein irrer Schlagabtausch entstand.
Minnesota scorte neunmal in Folge und kurz vor Schluss stahl Taj Gibson sogar noch einmal den Ball. Daraufhin verlor ihn Okogie (15) jedoch gleich wieder und Doncic versenkte auf der anderen Seite schließlich den entscheidenden Dreier. Denn im darauffolgenden Angriff verweigerte Rose den offenen Wurf von Draußen und verlor auch noch die Kugel. Harrison Barnes (23) machte den Sack dann an der Freiwurflinie zu.
Für die Mavs stach erneut Doncic hervor, der knapp an einem Triple-Double vorbeischrammte und 29 Punkte (10/23 FG), 12 Assists und 8 Rebounds auflegte. Kleber kam letztendlich auf 13 Zähler und Dirk Nowitzki, der immerhin 13 Minuten spielte, blieb ohne Punkte, griff sich aber immerhin 4 Boards.
Bei Minnesota überzeugte KAT mit 30 Zählern (12/21 FG) und 11 Rebounds sowie 4 Blocks. D-Rose verbuchte 21 Punkte (8/16 FG) und 5 Assists, während Gibson 10 Zähler und 15 Rebounds auf dem Konto hatte.
Die wichtigsten Statistiken
Minnesota Timberwolves (20-22) vs. Dallas Mavericks (20-22) 115:119 (BOXSCORE)
- Zur Halbzeit waren die Mavs noch klar dominant von der Dreierlinie, verloren jedoch stetig an Genauigkeit (am Ende 34,2 Prozent). Minnesota auf der anderen Seite traf bis zur Pause nur 2/11 Wurfversuchen von Downtown, allerdings erhöhten sie ihre Quote im restlichen Verlauf des Matches auf 41,7 Prozent (10/24 3FG).
- In den Anfangsminuten hatte Dallas große Probleme, defensive Rebounds zu holen und ließ im ersten Viertel daher 11 Offensiv-Rebounds der Timberwolves zu. Obwohl das Heimteam danach etwas nachließ, waren die Rebounds (53) ein entscheidender Faktor. Besonders in der engen Schlussphase profitierte Minnesota oftmals von zweiten Chancen am Brett. Vor allem Taj Gibson arbeitete dort unermüdlich und griff sich 15 Boards in 30 Minuten Spielzeit.
- Im dritten Viertel befanden sich die Mavs regelmäßig an der Freiwurflinie und verwandelte von dort 9 ihrer 11 Versuche. Währenddessen gab es für die Timberwolves keinen einzigen Freiwurf, über das gesamte Spiel verteilt trafen sie aber 11/13 FT. Dallas war zwar weniger effizient, bekam dafür aber fast doppelt so viele Chancen (18/24 FT).
- Zu Beginn des Matches bewies mal wieder die Bank der Gäste, was für einen Einfluss sie auf den Spielverlauf haben kann. Dwight Powell und J.J. Barea hatten zur Halbzeit jeweils 9 Zähler auf dem Konto und führten ihr Team zu einem 24:11-Bankvorteil für Dallas. Daraufhin flachte deren Leistung allerdings etwas ab und letztendlich outscorten sie Minnesota nur mit 42:31.
Minnesota Timberwolves vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen
Rick Carlisle (Mavericks-Coach) über das Spiel: "Wir haben sehr viel Flexibilität bewiesen. Es war ein schwieriges Spiel, ein schwieriges Publikum. Auswärtsspiele stellen für uns schon das gesamte Jahr über ein Herausforderung dar. Ich liebe die Art, wie wir dran geblieben sind."
Karl-Anthony Towns (Timberwolves) über die Leistung seines Teams: "In der zweiten Hälfte haben wir mit dem Tempo gespielt, wie wir es wollten. Wir haben uns zurück ins Match gekämpft und gut gespielt. Nur ein paar Dinge sind im Laufe der Nacht nicht zu unseren Gunsten verlaufen und führten zu unserer Niederlage. Zudem haben wir uns auch selbst geschadet."
Der Star des Spiels
Luka Doncic. Wer sonst könnte es bei den Mavs sein, wenn nicht der Top-Rookie aus Slowenien? Schon zur Halbzeit hatte der 19-Jährige 15 Punkte sowie jeweils 7 Assists und 7 Rebounds auf dem Konto. Im dritten Viertel hielt er sich zwar etwas zurück, doch in der Schlussphase konnte Doncic erneut glänzen und versenkte einen wichtigen Dreier zur Führung für Dallas.
Der Flop des Spiels
Wesley Matthews. Der Shooting Guard holte lediglich 4 Punkte und blieb über das gesamte Match ziemlich blass. Mit einer Wurfquote von 2/10 aus dem Feld und einem Plus/Minus-Wert von -8 war er für ihn eine Nacht zum Vergessen.
Coaching Move des Spiels
Rick Carlisle wusste, wie schon so oft, die Bank-Spieler der Mavs richtig einzusetzen, womit sich Dallas schon früh einen Vorteil verschaffte. Des Weiteren fand er wohl die richtigen Worte an seine Bigs, wodurch diese nicht mehr so viele offensive Rebounds der Timberwolves zuließen. Gegen eine Naturgewalt wie Karl-Anthony Towns bringt letztendlich aber auch gutes Coaching wenig.