NBA: Spurs vs. Thunder: Die verrückten Rekorde des 2OT-Spektakels
Von SPOX
Die San Antonio Spurs gewannen in der Nacht ein echtes Spektakel gegen die Oklahoma City Thunder mit 154:147 nach doppelter Verlängerung. Dabei wurden gleich mehrere Rekorde gebrochen. SPOX zeigt alle Meilensteine dieser verrückten Partie.
Die große Story war natürlich LaMarcus Aldridge, der mit 56 Punkten ein neues Career High aufstellte. Eine ähnliche Ausbeute verbuchte zuletzt Tony Parker für die Spurs im Jahr 2008 bei den Minnesota Timberwolves mit 55 Zählern. Mehr Punkte im Trikot der Spurs erzielten lediglich David Robinson (71 im Jahr 1994) und George Gervin (63 im Jahr 1978). Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da beide dies am letzten Spieltag der Regular Season schafften, als die beiden Stars noch die Chance auf die Scoring-Krone hatten.
50 Punkte sind in dieser Saison aber keine Seltenheit mehr, LMA ist bereits der neunte Spieler, dem dies gelang. Der Spurs-Big tritt so dem elitären Klub bestehend aus Blake Griffin, Stephen Curry, Klay Thompson, Derrick Rose, Kemba Walker, LeBron James, James Harden und Kevin Durant bei. Der Bärtige ist dabei der einzige Spieler, der bereits zweimal mindestens 50 auflegte. Den Saisonbestwert hält weiter Hornets-Star Walker mit 60 Punkten bei der Overtime-Niederlage gegen die Philadelphia 76ers.
Eines hebt Aldridge aber von all den anderen Spielern ab. Er erzielte seine Punkte lediglich aus dem Zweierbereich und von der Freiwurflinie. Der Power Forward versuchte dabei nicht einen einzigen Dreier. Ein 50+-Spiel ohne Dreier gelang zuletzt Jermaine O'Neal in Diensten der Indiana Pacers gegen die Milwaukee Bucks am 04. Januar 2005, als der Center 55 Zähler (18/28 FG, 19/25 FT) verbuchen konnte.
Die Dreier besorgten bei San Antonio andere - und wie. Die Spurs trafen in der ersten Halbzeit alle zehn Versuche aus der Distanz, auch die nächsten vier saßen. 14 verwandelte Dreier zum Start eines Spiels gab es in den vergangenen 20 Jahren nicht mehr. Am Ende standen die Texaner bei einer Ausbeute von 16/19 (84,2 Prozent) aus dem Dreierland. Das ist ein neuer NBA-Rekord, wenn man die Parameter auf mindestens 15 versuchte Dreier pro Spiel hochschraubt. Zuvor waren die Bulls mit 82,4 Prozent (14/17) im Jahr 2005 der Primus.
Ob dies Dreier-Hasser Gregg Popovich glücklich macht? Wir können nur im Dunkeln fischen, aber die Trainer-Legende erreichte seinerseits ebenfalls einen persönlichen Meilenstein. Es war Sieg Nummer 1.222 für Pop in der Regular Season, wodurch der Spurs-Coach Jazz-Legende Jerry Sloan überholte. Vor Popovich liegen nun nur noch Don Nelson (1.335) und Lenny Wilkens (1.332).
Aber auch beim Gegner, den Oklahoma City Thunder purzelten die Bestmarken. Russell Westbrook legte 24 Punkte, 13 Rebounds und 24 Assists auf, eine solche Statline hat es in der NBA noch nie gegeben. Vernachlässigt man die Rebounds, konnten nur drei andere Spieler ein 24-24-Spiel verbuchen: John Stockton, Isiah Thomas und Magic Johnson (2x).
Nur 14 Spieler haben überhaupt mindestens 24 Dimes aufgelegt, zuletzt Rajon Rondo vor einem guten Jahr, damals noch im Trikot der New Orleans Pelicans. In diesem Jahrtausend konnte sonst nur Ramon Sessions für die Milwaukee Bucks so viele direkte Vorlagen spielen.
Den Franchiserekord verpasste Westbrook übrigens auch nur knapp, weil die Thunder nach ihrem Umzug die Geschichtsbücher der Seattle SuperSonics mit nach Oklahoma City nahmen. Der jetzige Pacers-Coach Nate McMillan spielte im Februar 1997 beim Sieg gegen die Clippers 25 Dimes und bleibt somit Rekordhalter. Den NBA-Rekord hält übrigens Scott Skiles, der 1990 beim Sieg seiner Magic gegen die Nuggets 22 Punkte und 30 Assists verzeichnete.
Viele Assists führen zwangsläufig zu vielen Punkten, in diesem Fall waren es 301, ein Rekordwert für diese Saison. Letztmals wurden die 300 Zähler im Jahr 2006 geknackt, als die Phoenix Suns um Steve Nash die New Jersey Nets mit 161:157 nach zweifacher Verlängerung in die Knie zwangen.