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NBA Above the Break – die Lakers, Teams to Watch, Isaiah Thomas: Free Agency-Mailbag!

Der Mailbag behandelt LeBron James, DeMarcus Cousins, Isaiah Thomas, Carmelo Anthony und mehr.
© getty/lakers.com
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@Jatido09: Wird Love noch vor Saisonbeginn getradet? Deine Einschätzung zu den Moves der Lakers?

Zunächst zu Love: Es sieht momentan nicht danach aus, dass die Cavs ihn traden wollen, auch wenn das für ihren Rebuild sicherlich sinnvoll wäre. Die Aussagen, dass sie fix mit Love planen, sind allerdings auch nur bedingt ernst zu nehmen: Natürlich wären sie für einen Trade offen, wenn jemand ein gutes Angebot macht. Ein solches zeichnet sich momentan aber nicht ab.

Der Grund dafür ist relativ offensichtlich - Love hat seine Qualitäten, offensiv und als Rebounder, aber für die moderne Offense, bei der auf dem höchsten Niveau ständig Mismatches gesucht und attackiert werden, ist er als fußlahmer Verteidiger, der zudem nicht den Ring beschützt, eben auch jemand, den man bisweilen verstecken muss. Der Markt für Spieler wie ihn ist daher nicht gerade üppig, zumal er auch nur dann "Sinn ergibt", wenn ein Team schon relativ nah am Contender-Status ist und eine hochwertige Ergänzung braucht. Als Franchise Player wird ihn niemand holen.

Für einen klassischen Rebuild wiederum ist Love eigentlich zu gut und auch zu alt (er wird im September 30). Clevelands Erstrundenpick 2019 ist Top-10-geschützt, sie haben also einen starken Anreiz, viele Spiele zu verlieren, wobei Love nicht hilft.

Meine Prognose lautet daher: Sollte nicht noch ein gutes Angebot reinkommen, eröffnen die Cavs mit Love die Saison und stellen ihn ins Schaufenster, als erste Option wird er ja immer noch für 23 Punkte und 13 Rebounds im Schnitt gut sein. Und dann wird darauf spekuliert, dass in Richtung Trade Deadline doch noch eine reizvolle Offerte bei Koby Altman ins Büro flattert.

Was die Lakers angeht: Wenn nicht noch ein Trade erfolgt, dann gehe ich mittlerweile beinahe davon aus, dass die nächste Saison eine Art Überbrückungsjahr wird, in dem LeBron mit Sicherheit keine 82 Spiele absolviert. Und dann wird darauf spekuliert, dass im Sommer 2019 noch der eine oder andere Spieler zu den Lakers gelockt werden kann.

Wenn die Verträge von McGee, Rondo, KCP und Stephenson einen positiven Aspekt gemeinsam haben, ist es dieser: Sie laufen alle im kommenden Sommer aus und nehmen den Lakers nicht die Flexibilität. Dass LeBron nicht nur für ein oder zwei Jahre unterschrieben hat wie in Cleveland, erlaubt es den Lakers, nicht sofort in den Verzweiflungsmodus zu schalten und das gesamte Tafelsilber für beispielsweise einen Kawhi-Trade zu opfern.

Ein Team, das ernsthaft um den Titel mitspielen kann, haben sie dadurch jetzt aber definitiv nicht. Keine der Neuverpflichtungen nach LeBron ist ein guter "Value-Contract", abgesehen von McGee, weil dieser ja für das Minimum unterschrieben hat. Insbesondere Stephensons Deal ist ein Rätsel: Gegen wen bot man, als man Lance direkt am 1. Juli 4,4 Millionen Dollar zahlte? Wäre er sonst nicht jetzt immer noch zu haben, und zwar für das Minimum? (Und: Wäre es problematisch, wenn man ihn NICHT bekommen hätte? Nein!)

Die Talente der Lakers, allen voran Brandon Ingram, sollten kommende Saison im Fokus stehen und zeigen, dass sie mit LeBron harmonieren können. Gut genug für einen Playoff-Platz sollten die Lakers sein, das garantiert LeBron im Normalfall, aber sie sind Stand jetzt beim besten Willen kein Contender, schon gar nicht im Westen. Dafür kann und muss der nächste Schritt wohl 2019 erfolgen.

@lab_ole: Ist JaVale McGee der Starting Center für die Lakers? Passen Ball/Rondo als wurfschwache Guards in ein System mit James?

Ich hatte bis zum Ende noch damit gerechnet, dass die Lakers Brook Lopez per Einjahresvertrag halten, weil es spielerisch absolut sinnvoll gewesen wäre, daran hatten sie aber offenbar kein Interesse und nun spielt Lopez bei den Bucks. Was bedeutet: Stand jetzt haben die Lakers auf Center McGee, Ivica Zubac und Moritz Wagner zur Verfügung.

Auch wenn Zubac und Wagner talentiert sind, ist das natürlich keine allzu luxuriöse Besetzung. McGee hat bei den Warriors funktioniert, weil sie nicht auf ihn angewiesen waren und es kein Problem war, wenn er einen seiner Aussetzer auf dem Court hatte. Wenn die Situation es nicht erforderte, spielte er eben nicht, wie gesehen in den Runden zwei und drei im Westen.

Das soll nicht heißen, dass McGee keine Begabung hätte, diese hat er zweifellos. Er ist nur kein Spieler, auf den man sich Spiel für Spiel verlassen sollte, das konnte er zumindest bisher in seiner Karriere nie unter Beweis stellen, obwohl es ausreichend Möglichkeiten gab. Starter sollte er eigentlich bei keinem Team sein, schon gar nicht bei einem guten.

Andererseits bietet die aktuelle Situation viele Chancen für Wagner: Shooting ist relativ rar im aktuellen Lakers-Kader, unter den Big Men hat der deutsche Rookie mit Abstand den besten Wurf. Wenn er diesen beständig auch in der NBA an den Mann bringen kann, könnte Wagner tatsächlich in der kommenden Saison schon einige Starts bekommen, es sei denn, die Lakers holen noch einen gestandenen Center.

Bei Ball und Rondo bin ich selbst gespannt, wie es klappen wird. In Transition mache ich mir bei Ball überhaupt keine Sorgen, hier hat er seine Stärken und dürfte LeBron regelmäßig gut in Szene setzen. Im Setplay wird es etwas kniffliger, aber auch hier bin ich optimistisch: Ball braucht den Spalding nicht zwingend die ganze Zeit in der Hand, er bewegt sich abseits davon intelligent und dürfte durch LeBron viele offene Layups und Würfe bekommen, weil dieser einfach so viel Aufmerksamkeit zieht. Bei Rondo verhält sich das ähnlich, nur wenige Spieler in der NBA können Situationen so gut lesen wie er, wenngleich er abseits des Balles manchmal zum Rumstehen tendiert.

Das gilt allerdings auch für LeBron, und das ist für mich vielleicht der wichtigste Aspekt dieses Zusammenspiels: Ist James bereit, sich hier auch selbst ein wenig umzustellen und mehr abseits des Balles zu agieren? Spielerisch wäre das sinnvoll - sein Wurf ist der mit Abstand beste dieses Trios, deswegen kann er auch mehr Spacing für die anderen schaffen als andersherum. Nur hat er sich in Cleveland zuletzt fast überhaupt nicht ohne Ball in der Hand bewegt.

Er ist es aus Cleveland gewohnt, teilweise 15 Sekunden lang den Ball zu führen, auch für seine eigenen Energiereserven wäre es aber naheliegend, davon abzukehren. Berichten zufolge will er ja auch mehr als Post-Player spielen, um weniger Körner auf dem Flügel zu lassen - auch das wäre förderlich für das Zusammenspiel insbesondere mit Ball. Aufgrund der Spielintelligenz der drei beteiligten Spieler glaube ich, dass es funktionieren kann und wird, es wird aber Zeit brauchen.

@Mabusian: Passt Melo zu den Sixers? Ich verstehe das Interesse der Sixers nicht.

Solange Melo darauf besteht, ein Star zu sein, und sich beispielsweise weigert, von der Bank zu kommen, passt er zu keinem ambitionierten Team so richtig gut. Weder zu den Sixers noch zu den Rockets, Heat oder Lakers, die ja alle Interesse an ihm angemeldet haben sollen und im Falle der Rockets und Heat auch schon mit ihm verhandeln. Diese Phase seiner Karriere ist einfach vorbei, das hat spätestens in den Playoffs jeder gesehen, der OKC gegen Utah auch nur rudimentär verfolgt hat.

Gleichzeitig: Wenn sein Buyout final ist, wird man Melo für das Minimum verpflichten können, sein Geld bekommt er ja so oder so. Wenn, und das ist ein großes Wenn, er seine Situation dann einsieht, könnte er theoretisch immer noch für einige Punkte gut sein - es ist ja nicht so, dass er auf einmal alles verlernt hätte, er rechtfertigt nur nicht mehr (ansatzweise) ein 28-Mio.-Gehalt.

Daher kann man aus Sicht von Teams wie Philly, die nicht zwingend auf Melo angewiesen sind, sicherlich mal anfragen, wie seine Gemütslage aussieht. Mehr ist bisher ja ohnehin nicht passiert, ich glaube auch nicht, dass er letztendlich bei ihnen landet (eher bei den Rockets, was dann wieder seine eigenen Probleme mit sich bringt). Aber es wäre für die Sixers ein so geringes Risiko, dass man sich zumindest mit der Möglichkeit schon befassen könnte.

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