Die Lottery Picks außerhalb der Top 10
Markelle Fultz (Philadelphia 76ers), G, 1. Pick
Nun ist er also doch noch zurückgekommen. Die mysteriöse Schulter-Verletzung hat Fultz hinter sich gelassen und im Saison-Endspurt einige gute Ansätze gezeigt. Er versteht es mit seinen Moves, Platz für sich und seine Jumper zu schaffen, auch wenn dieser noch nicht regelmäßig fällt. Fultz ist aggressiv, attackiert den Korb und zeigte auch schon seine Qualitäten als Floor General in Ansätzen. Für die kommende Saison muss er aber auf jedem Fall an seinem Wurf arbeiten, um mehr als ein Bankspieler zu sein.
Playoff-Bonus: In der Postseason spielte Fultz keine Rolle mehr, die Bühne war nach den wenigen Spielen in der Regular Season dann doch ein wenig zu groß. Stattdessen übernahm T.J. McConnell die Rolle des Backups von Ben Simmons komplett.
Jonathan Isaac (Orlando Magic), F, 6. Pick
Der No.6-Pick kämpfte mit zahlreichen Verletzungen und konnte sich erst gegen Ende der Saison wieder in der Rotation etablieren. Was er da aber anbot, war durchaus vielversprechend. Vor allem defensiv strotzt sein Spiel nur so vor Potenzial. Er versteht es bereits sehr gut, seine Athletik einzusetzen, vor allem wenn er schon geschlagen scheint. Mit der Zeit sollte er der Anker der Magic-Defense werden. Offensiv ist ebenfalls jede Menge Spielraum, es ist ein gutes Zeichen, dass er sich die langen Jumper zutraut und auch nimmt. Er könnte nächstes Jahr einen riesigen Sprung machen, wenn er fit bleibt.
Frank Ntilikina (New York Knicks), G, 8. Pick
Es war ein Auf und Ab mit Frankie Smokes. Defensiv setzte er unter anderem gegen Kyrie Irving schon seine Duftmarke als Kettenhund, doch als Spielmacher fehlt dann doch noch einiges. Vor allem im Ballhandling und im Pick'n'Roll muss sich der Franzose deutlich steigern, um auf der Eins spielen zu können. Zuletzt wurde er von Coach Jeff Hornacek vornehmlich als Off-Guard eingesetzt. Aber: Nitlikina ist noch verdammt jung. Ein Bust ist er lange nicht, auch wenn Ntilikina offensiv vielleicht nie mehr als ein guter Rollenspieler wird. Defensiv ist er jetzt schon mehr als das.
Zach Collins (Portland Trail Blazers), PF/C, 10. Pick
Nach einem äußerst holprigen Start konnte sich Collins in der Rotation der Blazers etablieren. Zumeist wurde er als Power Forward neben Ed Davis eingesetzt und konnte so einige Male sein gutes Händchen aus der Distanz beweisen. Etwas überraschend war auch, dass sich Collins defensiv sehr gut schlug und bereits als Ringbeschützer auftrat. Mit seiner lateralen Mobilität konnte der Big sogar kleinere Spieler häufiger vor sich halten. Nach dem Draft sagte man ihm einiges an Bust-Potenzial voraus, dies konnte Collins bisher gut widerlegen.
Playoff-Bonus: Beim Sweep gegen New Orleans durfte er im Schnitt 20 Minuten ran und machte seine Sache als Floor Spacer ordentlich. In Spiel 2 sprangen sogar 12 Punkte und 5 Rebounds heraus.
Malik Monk (Charlotte Hornets), G, 11. Pick
Am Ende ließ Coach Steve Clifford seinen Rookie doch noch von der Leine. Zuvor schmorte Monk fast ausschließlich auf der Bank, weil er defensiv einfach zu schwach war. Das hatte sich auch zum Saisonschluss nicht geändert, doch konnte Monk nun das tun, was er am besten kann: Den Ball auf den Korb schmeißen. Der Shooting Guard legte im April mehrfach über 20 Zähler auf und bewies, dass er in der nächsten Spielzeit eine Mikrowelle von der Bank sein kann. Dringend verbessern muss er neben seiner Defense aber seine Entscheidungsfindung im Pick'n'Roll, wo er noch zu fehlerhaft agiert.
Luke Kennard (Detroit Pistons), G, 12. Pick
Dass er vor Donovan Mitchell gezogen wurde, ist äußerst unglücklich für ihn, doch Kennard verbesserte sich im Laufe der Saison stetig und war so einer der wenigen Lichtblicke einer verkorksten Pistons-Saison. Der Ex-Dukie ist nicht nur ein starker Shooter, sondern deutete zuletzt auch Qualitäten als sekundärer Ballhandler an. Auch als Verteidiger präsentierte er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten stets giftig. Aus Kennard wird zwar kein Franchisespieler mehr, doch als solider Rollenspieler ist er auf jeden Fall zu gebrauchen.
Bam Adebayo (Miami Heat), PF/C, 14. Pick
Ein guter Pick für die Heat. Adebayo überraschte einige mit einem weichen Händchen, nachdem er im College keinen einzigen Dreier genommen hatte. Das erlaubte es Coach Erik Spoelstra, Adebayo auch mal auf die Vier zu stellen. Bam steht zudem auch hinten mit seinen unfassbar guten körperlichen Voraussetzungen seinen Mann. Ob Center-Kante oder kleiner Guard - Adebayo kann als Gegenspieler sehr unangenehm sein. Es ist kein Zufall, dass Spo in der Crunchtime nicht selten Bam anstatt von Whiteside aufs Feld beorderte.
Playoff-Bonus: Davon gab es in der Serie mit Philly recht wenig, aber Spoelstra werkelte auch da noch stets an seiner Big-Men-Rotation. Adebayo hielt einige Male ordentlich gegen Joel Embiid dagegen, ein großer Faktor war er aber nicht, auch weil er an der Freiwurflinie extrem schwächelte (3/14 FT).