NBA

Spielwiese der Halbstarken

Denzel Valentine und Bobby Portis (r.) freuen sich über den Gewinn der Summer League
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Die alten Hasen

Die objektiv besten Leistungen zeigten vor allem in Vegas wie üblich die Spieler, die schon etwas Profi-Erfahrung auf dem Buckel haben. Besonders alt sein muss man dafür natürlich nicht.

Devin Booker beispielsweise ist erst 19 Jahre alt. Dass er schon in der "richtigen" NBA gezockt hat, sah man ihm bei seinen zwei Auftritten in diesem Jahr allerdings an (26 Punkte, 6,5 Assists).

Bei Trey Lyles (29 Punkte, 7 Rebounds) lief es ähnlich und auch die Nuggets-Youngster Emmanuel Mudiay (23 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists) und Gary Harris (22) schienen der Konkurrenz bei ihrem einzigen Auftritt ein Stück weit entwachsen zu sein. Es waren allerdings nicht nur die größeren Namen, die ihre Weiterentwicklung in der Summer League demonstrieren konnten.

Jordan McRae etwa, der vergangene Saison vor allem in der D-League unterwegs war, avancierte für die Cavs zum Topscorer (24,3 Punkte), Terry Rozier rockte bei den Celtics (21 Punkte) und Tyus Jones wurde mit 20,4 Punkten und 6,8 Assists gar Turnier-MVP. Die ungeschlagenen Bulls hatten mit Bobby Portis (17,3 Punkte, 9,4 Rebounds) und Final-MVP Jerian Grant zwei sehr starke Sophomores in ihren Reihen.

Ähnlich übrigens wie die Lakers, bei denen es allerdings weniger gut lief. Larry Nance spielte gut, bis er 30 Sekunden vor dem Ende der Partie gegen Cleveland übel auf seine Hand stürzte und sich dabei einen Bruch zuzog.

Auch D'Angelo Russell war mit von der Partie und sah über seine vier Spiele wie der wohl beste Spieler des gesamten Turniers aus (21,8 Punkte, 6,3 Rebounds, 4 Assists). Einen Game-Winner versenkte er ebenfalls und verdiente sich diese Beschreibung von ESPN-Mann Ethan Strauss: "Der beste Spieler in der Summer League war Russell, der hier auftrat wie einer der NBA-Spieler, die beim Streetball-Turnier im Rucker Park auflaufen."

Russells Lässigkeit kam aber nicht überall gut an. Kurioserweise wurde er bei den All-Summer League Teams, die von den Journalisten gewählt wurden, nicht berücksichtigt.

Die Deutschen

Mit Tibor Pleiß und Maodo Lo waren in Las Vegas (und vorher auch schon Salt Lake City) zwei deutsche Nationalspieler am Start - und bei beiden gab es definitiv Höhen, aber auch einige Tiefen. Wobei das insbesondere bei Pleiß auch mit seiner Rolle bei den Jazz zu tun hatte. Denn Utah, das wurde mehr als deutlich, sieht den Center nahezu exklusiv als Spot-Up-Shooter. Coach Quin Synder sagte in seinem Summer-League-Fazit explizit, es habe ihm gefallen, "Tibor ein paar Dreier treffen" zu sehen.

Das konnte er tatsächlich: Bei Pleiß' Stats in neun Spielen Summer League sticht vor allem die sehr gute Dreierquote heraus (9 Punkte, 4,7 Rebounds, 52,7 Prozent FG, 47,2 Prozent 3FG).

Es fragt sich nur, ob diese Vorstellungen von Pleiß "gereicht" haben. Abgesehen von seinem 20-Punkte-Spiel gegen Portland gab es kaum richtige Ausreißer nach oben und auch diese starke Leistung wurde durch das Fehlen von Trey Lyles begünstigt. Der hatte zuvor demonstriert, dass er im Jazz-Frontcourt in jedem Fall das höhere Standing hat. Auch Rookie Joel Bolomboy (9,5 Punkte, 7,5 Rebounds) wird es Pleiß wohl kaum leichter machen.

Auch Lo wurde bei den Sixers gewissermaßen Opfer seiner Rolle. Über sieben Spiele (21,9 Minuten im Schnitt) kam der Deutsche auf 7,9 Punkte und zeigte mit 39,6-prozentiger Dreierquote, dass ihm auch der NBA-Dreier keine großen Probleme bereitet. Allerdings war auch er fast ausschließlich Shooter.

Philly legte den Ball verständlicherweise zumeist in die Hände von Simmons oder T.J. McConnell, Lo sollte nur als Vollstrecker fungieren. Das machte er zwar auch ordentlich, aber seine Playmaker-Qualitäten konnte er überhaupt nicht einbringen (nur 0,7 Assists).

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