NBA

Revanche unter völlig neuen Vorzeichen

LeBron James und Stephen Curry treffen erneut in den Finals aufeinander
© getty

Erneut kommt es in den NBA Finals zum Aufeinandertreffen zwischen den Golden State Warriors und den Cleveland Cavaliers. Aber anders als im Vorjahr sind die Cavs komplett gesund und ausgeruht. Die Warriors konnten ein vorzeitiges Aus gerade noch so vermeiden, zogen aber neues Selbstbewusstsein aus dem Duell mit OKC. Vor Spiel 1 vergleicht SPOX beide Teams im Head-to-Head.

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Point Guard: Stephen Curry vs. Kyrie Irving

Stephen Curry: Was gibt es über ihn noch groß zu sagen? Curry ist der aktuell beste Spieler auf diesem Planeten und macht sich auf, sich auf ewige Zeiten einen Platz in den Geschichtsbüchern der Liga zu sichern. Der Back-to-Back-MVP hat sich nach mehreren kleineren Verletzungen in den Playoffs wieder gefangen und mit einer bärenstarken Leistung das Comeback der Warriors gegen die Thunder gekrönt.

Wenn Curry in dieser Form spielt, ist er von keinem Spieler dieser Welt im Alleingang zu halten. Die Erfahrung haben die Cavaliers bereits in den letztjährigen Finals gemacht. Dafür ist sein Wurf zu tödlich und seine Dribblings zu außergewöhnlich. Dass er sich dabei defensiv längst nicht mehr verstecken muss, wird bei dem ganzen Offensivspektakel gerne mal unter den Tisch gekehrt.

Kyrie Irving: Wenn es in Sachen Dribblings irgendjemand mit Curry aufnehmen kann, dann ist das Uncle Drew. Nachdem sich Irving in den letztjährigen Finals gleich in Spiel 1 die Kniescheibe brach und anschließend Monate lang ausfiel, brennt er nun auf das Duell mit dem besten Spieler seiner Zunft.

Irving ist jederzeit in der Lage, heiß zu laufen, spielt aber an der Seite von LeBron längst nicht mehr so wild wie in früheren Tagen. Häufig ist er sogar abseits des Balles unterwegs und überlässt James das Playmaking. Dennoch ist die Abstimmung so gut wie nie. Irvings Zahlen sind in der Postseason deutlich nach oben gegangen und auch ein Gradmesser für die allgemein bessere Abstimmung der Cavs in den Playoffs.

Allerdings bleibt hinter seiner Defense ein Fragezeichen. Irving ist sicher nicht in der Lage, Curry zu halten und wird sich daran auch nur in den seltensten Fällen aufreiben müssen. Da aber auch Thompson den Guard vor Probleme stellen wird, muss Coach Tyronn Lue Irving defensiv so gut es geht verstecken.

Fazit: Bei aller Klasse von Irving ist unbestritten, wer in diesem Duell die Nase vorn haben wird. Curry spielt in einer anderen Liga und wird den Finals seinen Stempel aufdrücken. Für Irving wird es darum gehen, seine starken Leistungen aus den vorangegangenen Runden zu konservieren und defensiv so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Das Matchup geht an die Warriors.

Shooting Guard: Klay Thompson vs. J.R. Smith

Klay Thompson: ESPN bezeichnete ihn unlängst als Sidekick und Superstar in einer Person. Es ist eine treffende Beschreibung für Thompson, der nicht unbedingt das Rampenlicht sucht, aber es vollends ausfüllt, wenn er gefordert wird. Es gibt keinen Spieler, der einen schöneren Wurf besitzt. Läuft der Guard heiß, kann ihn niemand stoppen. Seine Fabelleistung in Spiel 6 (11 Dreier, 41 Punkte) gegen die Thunder rettete den Meister.

Thompson befindet sich aktuell in der Form seines Lebens und ist in den Playoffs sogar noch vor Curry der Topscorer der Warriors. Doch erst seine ausgezeichnete Defense macht ihn so wertvoll für die Warriors. Es ist davon auszugehen, dass sich Thompson vornehmlich um Irving kümmern wird. Aufgrund seiner Größe und Reichweite kann er aber auch phasenweise Andre Iguodala bei der Bewachung von LeBron James entlasten. Auch Curry verpulvert so nicht zu viele Körner in der Defensive.

J.R. Smith: Der Guard hat in Cleveland seine perfekte Rolle gefunden. Von Smith wird nichts anderes erwartet, als abzudrücken, wenn er den Ball in seinen Händen hat. Hinter LeBron, Kyrie und Love ist er zwar nur die vierte Option, aber Smith hat es mittlerweile verstanden, dass er so am wertvollsten für das Star-Gebilde der Cavaliers ist. Er muss nicht mehr kreieren.

Und das lässt sich auch an seinen Zahlen ablesen. Der Dreier des Streaky Shooters fällt so hochprozentig (45,5 Prozent) wie noch nie in der Karriere, einfach weil er von der Präsenz des Star-Trios profitiert. Im Laufe des letzten Jahres hat sich bei Smith zudem das Bewusstsein breit gemacht, dass es im Basketball nicht nur darum geht, zu scoren. Mittlerweile ist der Veteran sogar ein äußerst engagierter und unangenehmer Verteidiger geworden.

Fazit: Auch hier müssen wir nicht lange herumreden, das Duell geht ebenfalls an die Warriors. Smith ist sicher der wertvollste Rollenspieler im Roster der Cavs, aber Thompson ist All-Star, Weltmeister und einfach in einer überragenden Form.

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