These: Shane Battier wird in den Finals der X-Faktor
Haruka Gruber: Nie und nimmer. Respekt für seine Dreier und seine aufopfernde Spielweise gegen die Celtics, dennoch wird Battiers Einfluss auf die Finals begrenzt sein. Es ist nun mal was anderes, als Power Forward auszuhelfen, wenn der Gegner das dünn besetzte Boston ist, das nur D-League-Spieler als Big-Man-Backups aufbietet. Oder wenn der Gegner mit Ibaka über den besten NBA-Blocker und mit Perkins, Mohammed und Collison über drei Haudegen verfügt. Battier wird hier und da von Downtown punkten und Durant mit seiner Defense auf die Nerven gehen - mehr aber nicht. Von den eher namenlosen Spielern wird Thunders' Thabo Sefolosha der größte Faktor sein. Er wird sich abwechselnd um James und Wade kümmern und mit seiner Mischung aus Größe, Athletik und Sprunggewalt ein effektiverer Verteidiger sein jeder Celtics-Spieler. Nur bei seinen Offensivqualitäten bin ich skeptisch. Seine 19 Punkte in Spiel 3 gegen San Antonio kamen aus dem Nichts. Wenn er häufiger so explodiert, könnte aus Sefolosha ein All-Star werden, nur sein Wurf ist für das Toplevel zu inkonstant. Doch das ist für die Thunder kein Problem, sie haben genügend Scorer in ihren Reihen.
Martin Kaymer: Shane Battier ist für Miami Heat vor allem in der Defense wichtig. Hier wird er immer für Entlastung sorgen. Für einen Titel braucht man Spieler wie Battier, die vielleicht nicht das größte spielerische Potential besitzen, aber zuverlässig sind. In Teamsportarten müssen in erfolgreichen Mannschaften alle Teile funktionieren, jeder muss seinen Teil zum Erfolg beitragen. Deshalb: Battier kann in den Finals zu einem sehr wichtigen Teil im Team werden.
Florian Regelmann: Ich stimme Martin zu, dass Battier durchaus einen starken Einfluss auf die Serie haben könnte. Battier war auch gegen Boston schon der heimliche Held und verrichtet enorm viel Drecksarbeit, die im Boxscore nun mal nirgends auftaucht. Dass er in der Defense zu den Besten der Besten gehört, wissen wir. Genauso wie wir wissen, dass er den Dreier sehr hochprozentig schießt. Miami wird vor allem in der Crunchtime, wenn es weniger Switching und mehr One-one-One-Basketball geben wird, Battier gegen Durant stellen können. James kann sich dann entweder um Westbrook oder Harden kümmern. Das ist schon ein kleiner Vorteil für die Heat. Dennoch sehe ich vielmehr Serge Ibaka als X-Faktor für die Serie. Seine Präsenz in der Defense wird die Drives zum Korb von James und Wade so stören, dass es einen großen Unterschied machen wird. Dribble-Penetration ist so wichtig für Miamis Offense - Ibaka hat die Athletik, die Drives zu stören, aber auch am Perimeter gut zu verteidigen. Und wenn er vorne die Mid-Range-Jumper trifft...
Philipp Dornhegge: An einen großen Battier-Effekt glaube ich nicht. Klar ist er in den letzten Spielen von Downtown heiß gelaufen, klar ist er immer noch ein guter Verteidiger. Aber erstens hat Oklahoma City offensiv mittlerweile so viele Waffen, dass es so oder so zu seinen Punkten kommen wird. Zweitens sind die Thunder durch die Bank so unglaublich athletisch, dass sie einfach noch schneller rotieren und besser verteidigen, als Boston das zuletzt tun konnte. Aus meiner Sicht hat Battier vor allem deshalb so viele offene Dreier bekommen, weil die Celtics aufgrund ihres Alters und der kleinen Rotation irgendwann müde waren. Oklahoma City ist dagegen jünger, tiefer besetzt, ausgeruht und die athletischste Mannschaft der Liga. Ich glaube nicht daran, dass Battier noch mal so einen Impact haben kann. Miamis einzige Hoffnung ist aus meiner Sicht, dass sich Bosh gegen die Thunder-Big-Men in Szene setzen und dass Wade besser als gegen Boston spielen kann. Den X-Faktor sehe ich eher auf Seiten der Thunder, und zwar ist das wie von Haruka angesprochen Sefolosha. Der Schweizer ist einer der besten Flügelverteidiger der Liga und wird vermutlich Wade, unter Umständen auch mal LeBron James die Hölle heiß machen.
These 1: Der MVP der Thunder heißt James Harden
These 2: Egal wie die Finals ausgehen: LeBron James hat sich rehabilitiert