5. Atlanta Braves (97-65)
Den Braves ist es gelungen, ihre überraschend gute Saison 2018 noch zu steigern. Sieben Siege mehr als im Vorjahr stehen auf dem Konto; damals allerdings war nach vier Spielen in der NLDS Schluss. Jetzt soll es deutlich weiter gehen.
Atlanta war klar das zweitbeste Team der National League nach den schier übermächtigen Dodgers. Sie dominierten die NL East nach Belieben und erfreuten sich vor allem an den Topleistungen vom angehenden Superstar Ronald Acuna Jr., der wohl nur verletzungsbedingt an einer 40-40-Saison (40 Homeruns, 40 Stolen Bases) vorbeischrammte. Er beendete das Jahr mit einer Leistenverletzung vorzeitig mit 41 Homeruns und 37 RBI, soll aber für die Playoffs zur Verfügung stehen.
Die Braves ließen es zuletzt etwas ruhiger angehen und verloren ihre letzten drei Spiele der Saison. Doch da war die eigene Division schon längst entschieden. Positiv formuliert: Die Braves gehen gut erholt in die Postseason und haben mit den Cardinals vielleicht den idealen Gegner gezogen - beide haben Run-Differenzen, die nicht weit über Plus-100 liegen; die Cardinals allerdings ließen knapp 80 weniger Runs zu.
4. Minnesota Twins (101-61)
Die Twins legten eine bärenstarke Saison hin. Nach 84 Pleiten im Vorjahr ging es mit Neu-Manager Rocco Baldelli geschichtsträchtig zu: Die Twins gewannen nicht nur die zweitmeisten Spiele ihrer Geschichte - 1965 waren es mal 102 Erfolge -, sie schlugen auch die meisten Homeruns eines Teams jemals in einer Spielzeit (307).
Maßgeblichen Anteil an der Saison haben vor allem Max Kepler (36 Homeruns), Nelson Cruz (41 HR) und Jorge Polanco (22 HR), die die Truppe in "Wins above Replacement" anführen. Kepler (Schulter) fiel zuletzt ein paar Spiele aus, sollte aber zum Auftakt der ALDS in New York am Freitag wieder fit sein.
Sorgen bereitet eher das Pitching, wo sich Ace Jose Berrios zuletzt sehr wacklig präsentierte, was infrage stellt, wer denn nun Spiel 1 pitchen und wie die Rotation danach aussehen wird.
3. New York Yankees (103-59)
Die Yankees hatten ein großes Ziel vor der Saison: Nach zwei Wildcard-Teilnahmen in Serie sollte es nun doch mal wieder der Division-Titel sein. Mit klaren Vorsprung ist dies gelungen. Und scheinbar bekommen die Bronx Bombers (305 HR) zur rechten Zeit den Großteil ihrer Leistungsträger - 30 Spieler standen während der Saison ein oder mehrere Male auf der Injured List - zurück.
Giancarlo Stanton ist seit knapp zwei Wochen wieder am Start und befindet sich in guter Verfassung, Aaron Judge wieder hat seine Form nach langer Verletzung auch wieder gefunden. Und auch Catcher Gary Sanchez ist nach Leistenproblemen zurück. Bangen muss New York noch um Designated HItter Edwin Encarnacion, der an der schrägen Bauchmuskulatur verletzt war. Sein Status entscheidet sich wohl erst am Freitag vor dem Spiel.
Entscheidend wird aber wohl ohnehin eher sein, wie sich das Pitching präsentiert. James Paxton und Masahiro Tanaka sowie Rückkehrer Luis Severino gelten als gesetzt für die Rotation, doch alle drei hatten im Laufe der Saison mit Unkonstanz zu kämpfen. Der Bullpen wieder dürfte auch In diesem Oktober wieder eine große Stärke sein.
2. Los Angeles Dodgers (106-56)
106 Siege waren selbst für die Dodgers ein Rekord. Zum siebten Mal in Serie stehen sie als Gewinner der NL Wes in der Postseason und scheiterten zuletzt zweimal nacheinander erst in der World Series.
Am Erfolgsrezept aus dem Vorjahr änderte sich indes nichts. Weiterhin steht hier ein sehr tief besetzter Kader auf dem Platz, ebenso eine Rotation, die ihresgleichen sucht. Neu ist, dass das Ace nun Walker Buehler heißt, während sich die Linkshänder Clayton Kershaw und Hyun-Jin Ryu nun ein wenig hinten anstellen müssen. Der Bullpen ist weiter gut, aber nicht perfekt.
Zudem lief Cody Bellinger nach einem schwierigen Jahr zur absoluten Höchstform auf und führte sein Team mit einer MVP-würdigen Leistung (7,8 WAR) an. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und der zweitbesten Run-Differenz im Baseball (+273) könnten die Dodgers das kompletteste Team der Liga sein und gehen als Topfavorit in den NL-Teil der Playoffs.
1. Houston Astros (107-55)
Die meisten Siege der MLB, die beste Run-Differenz (+280) und wohl die explosivste Pitching Rotation mit Gerrit Cole (7,4 WAR) und Justin Verlander (6,4 WAR) an der Spitze. Hinzu kommen zwei gut aufspielende weitere Starter in Person von Wade Miley und Zack Greinke. Diese Rotation könnte goldwert sein in einer kurzen Playoff-Serie.
Um dem ganzen noch mehr Nachdruck zu verlieren schicken die Astros auch noch ein monströses Lineup ins Rennen. Angeführt wird es in diesem Jahr von MVP-Kandidat Third Baseman Alex Bregman (8,5 WAR) sowie Outfielder George Springer (6,5 WAR), die das Team auch in Homeruns und RBI anführen. Zudem wurde das Lineup im Vergleich zu den vorherigen Spielzeiten durch Neuzugang Michael Brantley sowie Rookie Yordan Alvarez noch eine Ecke tiefer.
Die Astros, die noch dazu acht ihrer letzten zehn Spiele gewannen und die AL West trotz einer starken Saison der A's mit zehn Spielen Vorsprung gewannen, sind der Topfavorit auf den World-Series-Titel. Wer auch immer dieses Team schlagen will, muss einfach alles richtig machen und darf sich keinerlei Schwächen leisten. Aber auch selbst dann könnte es schwierig werden.