USA gewinnen Traumfinale gegen USA

SID
Ömer Asik enttäuschte im Finale der WM
© Getty

Das türkische Märchen ist kurz vor dem Höhepunkt jäh beendet worden. Im Finale um die Weltmeisterschaft wurden die Gastgeber von Topfavorit USA vorgeführt. Die Amerikaner kehren nach 16 Jahren Dürre zurück auf den WM-Thron.

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Finale (in Istanbul)

Türkei - USA 64:81

Topscorer: Hedo Türkoglu (16) - Kevin Durant (28)

Beste Rebounder: Ersan Ilyasova (11) - Lamar Odom (11)

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Halbfinale (in Istanbul)

Serbien - Türkei 82:83

Topscorer: Marko Keselj (18) - Hedo Türkoglu (16)

Beste Rebounder: Keselj, Nenad Krstic (beide 7) - Ömer Asik (7)

Das Traum-Finale der WM ist perfekt! Nach den USA ist auch Gastgeber Türkei ins Endspiel eingezogen - das jedoch erst nach einem an Spannung nicht zu überbietenden Halbfinale gegen Serbien. Bis 3:25 Minuten vor dem Ende lag Serbien fast durchgängig in Führung, dann brachte Tunceri per Dreier die Türkei wieder mal in Front.

Alleine in den letzten 60 Sekunden wechselte viermal die Führung. Als Velickovic mit vier Sekunden auf der Spieluhr mit einem Korbleger das 82:81 der Serben markierte, schien die Entscheidung gefallen. Letzter Angriff Türkei: Einwurf, ein geordneter Spielzug ist nicht möglich, irgendwie landet der Ball bei Tunceri, der in der linken Dreierecke steht, die Lücke sieht, in die Zone zieht und 0,5 Sekunden (!) vor dem Ende per Layup trifft.

Als Erden daraufhin den letzten Verzweiflungs-Alley-oop von Velickovic blockte, war der türkische Sieg perfekt!

Der Star des Spiels: Kerem Tunceri (Efes Pilsen). Spielte eine furchtbare Vorbereitung und galt als der große Schwachpunkt der türkischen Mannschaft. Während des WM-Turniers zwar verbessert, aber nicht viel mehr (3,7 Assists, dafür nur 27,3 Prozent Wurfquote) - doch dann kam sein Auftritt in der Crunch Time gegen Serbien. Im letzten Viertel erzielte der Spielmacher 10 seiner 12 Punkte und klaute zudem zweimal den Ball. Unfassbar die letzten Sekunden: Erst ein starker Assist auf Erden, dann der eingangs beschriebene Drive inklusive Sieg-Korbleger. In seiner Heimat ist er durch dieses Spiel schon jetzt eine lebende Basketball-Legende.

Der Flop des Spiels: Milos Teodosic (Olympiakos Piräus). Wer nicht weiß, wie der serbische Point Guard tickt: Das Türkei-Spiel beschreibt ihn perfekt. In den ersten drei Vierteln genial, im letzten Viertel teils wahnwitzig. Die Türken verzweifelten phasenweise an Teodosic und seinen Pässen (13 Punkte, 11 Assists). Als es jedoch immer enger wurde, überdrehte Teodosic und nahm teils wilde Würfe. Gegen Spanien ging das noch gut, gegen die Türkei nicht. Seine letzten drei Dreier verfehlten das Ziel - ein Hauptgrund für das dramatische Ausscheiden des Vize-Europameisters.

Die WM-Statistiken: Das sind die besten Scorer, Rebounder und Assistgeber

USA - Litauen 89:74

Topscorer: Kevin Durant (38) - Robertas Javtokas (15)

Beste Rebounder: Lamar Odom (10) - Javtokas (9)

Immerhin war der Beginn vielversprechend: Nach zweieinhalb Minuten führte Litauen 6:2. Doch dann kam Kevin Durant und überrollte regelrecht die baltische Defense. Alleine im ersten Viertel erzielte der Superstar der Oklahoma-City-Thunder 17 Punkte, während keinem Litauer mehr als 4 Zähler gelangen. Der Airball-Freiwurf von Center Javtokas, der ungefähr einen Meter zu tief angesetzt war, war typisch für die Unterlegenheit der Litauer.

Doch erstaunlicherweise fing sich das Überraschungsteam des Turniers und ließ sich nicht abschlachten. Nur: Wenn immer Litauen einen kleinen Lauf gestartet hatte, konterten die Amerikaner. Zum Beispiel, als der starke US-Center Odom (13 Punkte, 10 Rebounds) zwei Mal hintereinander blockte. Das Team USA hielt im vierten Viertel den Vorsprung stabil im zweistelligen Bereich und zog so völlig verdient ins Finale ein.

Der Star des Spiels: Kevin Durant (Oklahoma City Thunder). In der Vorrunde und im Achteflinale war er bereits überzeugend und der Fixpunkt der US-Offense. Aber was der 21-Jährige in den letzten Tagen zelebriert, ist atemberaubend. Im Viertelfinale gegen Russland bereits herausragend (33 Punkte), legte er gegen Litauen noch einen drauf: 38 Punkte, 14 von 25 Würfe, 9 Rebounds und nur 1 Turnover! Luis Scola wird das Turnier wohl als Topscorer beenden, der MVP muss aber Durant heißen.

Der Flop des Spiels: Linas Kleiza (Toronto Raptors). Dem zukünftigen Forward der Toronto Raptors war anzumerken, dass er Litauen zum Comeback führen wollte. Das Problem: Anders als bei allen WM-Spielen zuvor wollte der Wurf partout nicht fallen. Seine Quote: unterirdische 9 Prozent (1 von 11) für 4 Punkte. Außerdem unterliefen ihm 4 Turnover. Es passte ins Bild, dass beim Stand von 25:33 sein so wichtiger Dreier nicht reinging.

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