"Drogba hat mich sehr beeinflusst"

Von Interview: Sebastian Hahn
Mikael Forssell (r.) spielt inzwischen zusammen mit Tobias Weis (r.) in Bochum
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SPOX: Sie spielten eine starke Rückrunde in Gladbach. Wären sie gerne dort geblieben?

Forssell: "Natürlich war das eine schöne Zeit, aber ich wollte mich unbedingt wieder in England beweisen. Gladbach hatte auch nicht das Geld, um mich weiter zu halten."

SPOX: Was hat sich durch die Übernahme von Roman Abramowitsch bei Chelsea für Sie geändert?

Forssell: "Ich habe erstmal einen neuen Vertrag bekommen. Ich hätte eigentlich noch zwei Jahre Vertrag gehabt, er hat ihn dann aber bis 2007 verlängert und aufgebessert. Ich habe ihm gesagt, dass ich spielen will, er wollte aber neue Spieler wie Adrian Mutu oder Hernan Crespo holen. Das sind natürlich ganz andere Kaliber. Als Kompromiss wurde ich ausgeliehen. Er hat aber auch gesagt, dass er mich sehr schätzt und mich deshalb verliehen, damit ich mich beweisen kann."

SPOX: Mutu, Crespo... Sie haben mit vielen Stars zusammengespielt. Wer hat Sie am meisten beeinflusst?

Forssell: "Didier Drogba. Definitiv. Bei ihm habe ich mir viel abgeschaut. Aber auch von Zola und Flo habe ich am Anfang viel gelernt."

SPOX: Sie wechselten später nach Birmingham. War das die erfolgreichste Zeit?

Forssell: "In Birmingham habe ich mich sehr wohl gefühlt - auch weil ich 19 Tore in meinem ersten Jahr geschossen habe (lacht). Das war sicher besser, als bei Chelsea hinter den ganzen Welt-Stars auf der Bank zu sitzen."

SPOX: 2008 ging's dann nochmal nach Deutschland. War es Ihr Wunsch, es noch einmal in Deutschland zu probieren?

Forssell: "Ja, ich wollte es hier nochmal versuchen. Das erste Jahr bei Hannover war in Ordnung, dann habe ich mich aber am Fuß verletzt. Der Arzt hat mir dann gesagt, dass wir keine OP brauchen, obwohl die eigentlich notwendig war. Deswegen war ich ziemlich lange raus."

SPOX: Diese Bänderverletzung war nicht die einzige schwerere in Ihrer Karriere. Hatten Sie auch zeitweise keine Lust mehr auf Fußball?

Forssell: "Niemals. Ich liebe Fußball und bin ein Kämpfer. Ich habe immer alles gegeben. Meine Verletzungen haben mich sogar noch mental stärker gemacht. Ich bereue nichts, was ich getan habe."

SPOX: Was war der vielleicht schönste Moment Ihrer Karriere?

Forssell: Ganz klar: Zwei Tore gegen Deutschland in Finnland. Wir haben damals in der WM-Quali zwar nur 2:2 gespielt, aber diese Tore werde ich nie vergessen."

SPOX: Apropos Finnland: Ihr Heimklub aus Helsinki ist seit Jahren in der Liga nicht zu stoppen. Ist HJK so etwas wie das "Bayern Finnlands"?

Forssell: "Das kann man schon so sagen. Sie haben dieses Jahr die Europa League erreicht. Das war schon sensationell. Da entsteht etwas Großes, in ein paar Jahren ist vielleicht sogar die Champions League drin."

SPOX: Sie selbst spielen seit 2012 nicht mehr für die Nationalmannschaft. Warum sind Sie seitdem nicht mehr dabei gewesen?

Forssell: "Das müssen Sie den Trainer fragen (lacht). Ich warte weiter auf eine Einladung. Ein Grund war vielleicht, dass ich nicht im Ausland gespielt habe. Mal schauen, was jetzt noch möglich ist."

SPOX: Seit vergangener Woche läuft wieder die EM-Qualifikation. Was trauen Sie Ihrer Nationalmannschaft zu?

Forssell: Die Chancen sind so gut wie nie. Wir haben eine machbare Gruppe erwischt, jetzt müssen wir nur noch unsere Leistung abrufen. Ich drücke ihnen auf jeden Fall die Daumen."

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