Regionalliga: Streit zwischen NOFV und dem SV Babelsberg droht zu eskalieren

SID
Streit zwischen NOFV und dem SV Babelsberg droht zu eskalieren.
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In der Regionalliga Nordost droht der Streit zwischen dem Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) und dem SV Babelsberg zu eskalieren.

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Die Potsdamer wollen eine für Freitag angesetzte Frist zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 7000 Euro verstreichen lassen. Das bestätigte Babelsbergs Vorstandsvorsitzender Archibald Horlitz dem SID am Freitagmittag. Dem Klub droht der Ausschluss vom Spielbetrieb, zahlen will Babelsberg die Strafe aus Protest dennoch nicht.

Stein des Anstoßes sind Ausschreitungen im Spiel der Vorsaison zwischen Babelsberg und Energie Cottbus am 28. April (2:1). Beide Vereine waren wegen Pyrowürfen und eines Platzsturms zunächst nur zu Geldstrafen und einem Geisterspiel bestraft worden.

Auf rassistische und antisemitische Schmähungen aus dem Cottbuser Block reagierte der Verband nach Bekanntwerden erst später. In einem zweiten Verfahren wurde Energie nachträglich zu einer Zahlung von 5000 Euro verurteilt.

Dieses Urteil wurde später jedoch wegen "eines Verfahrenshindernisses" aufgehoben. Der Kontrollausschuss des DFB legte Revision ein, DFB-Vizepräsident Rainer Koch äußerte "erhebliche Bedenken an der Rechtmäßigkeit" der Entscheidung.

Babelsberg stört sich vor allem daran, dass in der ursprünglichen Urteilsbegründung aufgeführt wurde, dass ein Babelsberger Fan "Nazischweine raus" gerufen habe. Der urteilende Richter Stephan Oberholz bewertete dies zuletzt als Fehler.

Dass Cottbus letztlich für die rassistischen Beleidigungen verurteilt wurde, zugleich aber keine Neubewertung des eigenen Urteils stattfand, ist für Babelsberg "weder begründet, noch sonst wie nachvollziehbar".

Babelsberg akpzeptiert Urteilsbegründung nicht

Man akzeptiere den Strafanteil für Pyro, "aber nicht die Urteilsbegründung", sagte Horlitz. Auch die Höhe der Strafe stehe in keiner Relation. Die finanziellen Sanktionen gegen Cottbus seien anders als bei Babelsberg nachträglich verringert worden.

Dass der NOFV die Potsdamer am Donnerstag wegen Ausschreitungen in einem anderen Spiel verurteilte, empfindet Horlitz als Provokation. "Der NOFV zeigt uns den ausgestreckten Mittelfinger und kippt weiter Benzin ins Feuer, während wir uns um Deeskalation bemühen", sagte er.

NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs bekräftigte derweil Babelsbergs Zahlungspflicht im MDR: "Die Frist endet um 24.00 Uhr. Wir werden am Montag prüfen, ob Geld eingegangen ist oder nicht."

Der dem NOFV zugehörige DFB-Vizepräsident Erwin Bugar ergänzte: "Wir werden den Tag abwarten. Wenn die Frist verstreicht, werden wir Konsequenzen daraus ziehen." Babelsberg müsse ohne die fällige Zahlung mit dem Abstieg rechnen. "Es geht nicht anders. Die Frage der Glaubwürdigkeit des NOFV steht auf dem Spiel."

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