"Wie Hirsch, der aus Wald kommt"

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Primera Division

Von Frank Oschwald

Glückspilz des Spieltags: Ohne Frage, Ruben Castro ist sicherlich ein begabter Kicker. Mit 27 Buden schoss er Betis vor drei Jahren in die Primera Division und traf in den darauffolgenden Jahren stets zweistellig. Auch in der aktuellen Saison kann man ihm mit neun Buden in 21 Spielen nicht die Hauptschuld am inzwischen feststehenden Abstieg von Betis geben.

Was man ihm und seinen Beratern vielleicht ankreiden könnte, ist die bisherige Vereinswahl. Nach den Abstiegen mit Las Palmas (2002), Albacete (2005) und Gimnastic (2007) steht er mit dem Klub aus Sevilla nun bereits zum vierten Mal unter dem Strich. Ob falsche Zeit, falscher Ort oder doch eher ein fürchterliches Händchen, sei dahingestellt.

In Spanien wird er inzwischen von vielen in Hinblick auf Miguel Lotina nur noch Ruben "Lotino" Castro gerufen. Der Trainer bekam nämlich das Kunststück fertig, mit vier seiner letzten fünf Teams abzusteigen. Zwei Mal mit einem aktuellen Champions-League-Teilnehmer.

Verschwörungstheorie des Spieltags: Seit Wochen zerbricht man sich in Spanien über die seltsame Übelkeit von Lionel Messi den Kopf. Erst vor dem Spiel gegen Bilbao in der letzten Woche musste sich der kleine Floh im Spielertunnel wieder übergeben und machte im Anschluss so weiter, als wäre nichts gewesen. Die Ärzte und Messi höchstpersönlich sind ratlos.

Er selbst kann vielmehr froh sein, dass er im Profisport unterwegs ist. Bring' so eine Aktion mal Woche für Woche in der Kreisliga. Dann spricht sich schnell rum, dass der Kollege sich am Vorabend wieder acht bis vierzehn Bier in den Kopf geschraubt hat und deshalb wieder mit Halbgas über das Spielfeld turnt.

Tollkühne Barca-Fans haben die Übelkeit des Superstars nun mit etwas ganz anderem in Verbindung gebracht. In Alicante entdeckte die ansässige Polizei bei einer Drogenkontrolle neben einer ganzen Ladung Koks, Marihuana und anderem Quatsch auch 300 Gramm halluzinierende Drogen in Form des Barca-Logos. Das jedoch in Verbindung mit Messis Übelkeit zu setzen, ist - sagen wir mal - eine gewagte These. Der Spürhund der Polizei hat dennoch eine ganz klare Meinung zu diesem Thema.

Per sempre etern, Tito! Ganz Fußball-Europa stand nach dem plötzlichen Tod von Ex-Barca-Coach Tito Vilanova unter Schock und nahm durch Schweigeminuten und zahlreiche Gesten Anteil. Rund ums Camp Nou erwiesen rund 50.000 Barca-Fans dem 45-Jährigen mit einem Meer aus Schals und Kerzen die letzte Ehre.

Den vielleicht bewegendsten Moment gab's bei der B-Jugend der Katalanen zu sehen. Diese liefen allesamt mit einer Grußbotschaft an einen ihrer Mitspieler auf dem T-Shirt aufs Feld. Darauf war zu lesen: "Wir sind bei dir, Adri". Eine Nachricht an Adrian Vilanova, Titos Sohn.

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