Premier League
Von Raphael Honigstein
Trainer des Spieltags Fußball ist keine Mathematik. Wer wüsste das besser als Manuel Pellegrini? Der Chilene verrechnete sich bei Manchester Citys 3:2-Sieg in der Champions League bekanntlich ("hätten noch zwei Tore gebraucht"), was den Sieg in der Gruppenphase anging. Am Sonntag durfte er seinen ersten Titelerfolg als Trainer auf der Insel feiern - 3:1 im Ligapokalfinale gegen Sunderland - aber neben der Rechenschwäche scheint auch eine gewisse Farbenblindheit ein Problem. "Mir macht Druck nichts aus; Druck hat man, bei einem großen Klub wie Manchester United immer", sagte er. Kann mal passieren.
Nüsschen des Spieltags Irgendwas stimmte am Samstag auch bei Alan Pardew nicht zwischen den Ohren. Der Newcastle-United-Coach verpasste beim 4:1-Auswärtssieg gegen Hull City dem "Tigers"-Mittelfeldspieler David Meyler eine Kopfnuss. Ehrlich gesagt war es eher ein Kopfnüsschen, aber Strafe muss sein. Pardew sah die Rote Karte, wird nun lange gesperrt und bekam von Klubchef Mike Ashley gleich noch 100.000 Pfund vom Gehalt abgezogen.
Vielleicht wird er auch gefeuert. "Ich wollte ihn mit dem Kopf wegschieben", sagte der Trainer später kleinlaut. "Das Ansehen des Vereins wurde beschädigt", verkündeten die Magpies in einer Presseerklärung. "Welches Ansehen denn?", fragte sich so mancher Beobachter auf der Insel angesichts der an Peinlichkeiten und Verfehlungen aller Art kaum zu überbietenden Schreckensherrschaft von Ashley im "Sports Direct St. James' Park" - oder wie immer das Stadion auch gerade heißen mag.
Und sonst? Während Jose Mourinho es im Auswärtsspiel bei Felix Magaths Fulham schaffte, seine Jungs mit der kürzesten Halbzeitansprache aller Zeiten ("Es ist euer Scheiß, ihr müsst es richten") zu einem 3:1-Sieg inklusive Hattrick von Andre Schürrle zu motivieren, verloren die Stadtrivalen vom FC Arsenal Boden im Meisterschaftsrennen. Das 0:1 in Stoke war typisch, "wir wissen, dass es für sie schwer wird, wenn man sie ein bisschen tritt", sagte später Steven N'Zonzi über die mangelnde Widerstandskraft der Gunners. Olivier Giroud wurde besonders intensiv bearbeitet. Am Tag danach tat dem Franzosen wohl alles noch mehr weh. Die Sun berichtete von einer weiteren Affäre des verheirateten Franzosen. Er soll vor der 6:3-Niederlage bei Manchester City schon wieder speziellen Room Service im Hotel bestellt haben.
Die nächtliche Besucherin machte ein Foto von seiner "Sonic The Hedgehog"-Unterhose und erzählte, dass der Stürmer sie zu einem flotten Dreier mit einem Mannschaftskameraden überreden wollte. Sie sagte nein. Wer das wohl gewesen sein mag? Die "Sun" hat dem Vernehmen nach noch eine dritte Giroud-Sex-Story in petto. Mannschaftskamerad Laurent Koscielny rettete - das nur nebenbei - unter der Woche übrigens zusammen mit anderen Investoren eine Akkordeonfabrik in seiner Heimatstadt Tulle mit einer Finanzspritze in Höhe von 600 000 Euro vor dem Bankrott. Dass die Firma auf den Namen "Leierkasten" hört, ist allerdings nur ein böses Gerücht.
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