EM

Ohne Wasserschlacht braucht's Hamsik

Schon im Testspiel vor der EM traf Marek Hamsik gegen Deutschland
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So will Deutschland die Slowakei schlagen

Die Wasserschlacht von Augsburg war Warnschuss genug. Auch, wenn die widrigen Bedingungen kein wirkliches Urteil erlaubten, so sah der DFB dennoch, wie leicht man gegen die Slowakei ins offene Messer laufen kann.

Einer der wichtigen deutschen Punkte auf der Agenda lautet 'Flexibilität im Zentrum'. "Um gegen einen tiefstehenden Gegner wieder mehr Durchschlagskraft im Offensivzentrum zu erlangen, legte Jogi Löw nicht nur auf den Außenverteidigerpositionen andere Schwerpunkte, sondern auch im Zentrum. Während Kimmich und Hector breit standen, bewegten sich Özil, Götze und Khedira sehr viel zwischen den Reihen und versuchten, durch viele Positionswechsel Verwirrung in Nordirlands Defensive herzustellen, um dann auch durch die Mitte kombinieren zu können", beschreibt Schmalhofer, was schon im letzten Spiel gut funktionierte.

"Der Plan ging auf. Denn im Angriffsspiel konnte Deutschland nun sowohl über die Flügel als auch durch das Zentrum agieren. Die neue spielerische Flexibilität war zudem auch Mario Gomez und Thomas Müller zu verdanken. Während Gomez eher im Zentrum blieb und oftmals zwei Verteidiger auf sich zog, bewegte sich Müller um ihn herum. Somit war ständig noch ein weiterer deutscher Zielspieler mit einer großen körperlichen Präsenz im Strafraum unterwegs", so der Institutsleiter weiter.

Entsprechend ist es sehr wahrscheinlich, dass Löw nicht allzu viel an der Aufstellung ändern wird: "Gomez und Müller ergänzten sich prima und kombinierten auch stark miteinander, wie das 1:0 gegen die Nordiren eindrucksvoll belegte. Beide können auch gegen die Slowakei wieder mehrere Verteidiger im Sechzehner binden und somit auch Räume für ihre Mitspieler öffnen", veranschaulicht Schmalhofer nochmals.

Die größere Flexibilität der deutschen Mannschaft hat aber auch mit Joshua Kimmich zu tun: "Wie auf der Gegenseite Hector schiebt auch Kimmich im Angriffsspiel bis auf die Höhe der gegnerischen Abwehrkette hoch. Beide Außenverteidiger stehen somit extrem breit und sind sehr stark in das Offensivspiel mit einbezogen", beschreibt Schmalhofer.

Da die Nordiren vor allem darauf bedacht waren, den eigenen Strafraum zu sichern, ergaben sich einige Räume auf dem Flügel, die besonders Kimmich auf der rechten Seite immer wieder zu nutzen wusste. Allerdings schlug Deutschland nicht nur Flanken in den Sechzehner, sondern kombinierte sich auch vom Flügel in den Strafraum.

Schmalhofer schlussfolgert: "Bei dieser Spielweise kamen Kimmichs technische Stärke, seine Unbekümmertheit und sein Drang nach vorne der DFB-Elf zugute. Da die Slowakei vermutlich ähnlich defensiv wie Nordirland agieren wird, könnte Kimmich seine Qualitäten auch im Achtelfinale wieder ideal einbringen."

Was ebenfalls gegen die Slowakei beibehalten werden soll, ist die positive Entwicklung der defensiven Ordnung: "Das DFB-Team ließ gegen Nordirland kaum Räume zwischen den Reihen zu und hatte im Mittelfeld eine sehr gute Staffelung zwischen Khedira und Kroos. Zudem störten die vorderen Spieler den Spielaufbau des Gegners sehr intensiv und effektiv. Das Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte funktionierte ebenfalls hervorragend." Das wird auch gegen die Slowakei von großer Wichtigkeit sein, um Konter schon im Ursprung zu verteidigen.

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