Die letzten entscheidenden Prozente
Dabei ist es nicht nur der Verdienst von Löw. Die Zeit hat ihren Dienst getan. Einschneidende Erlebnisse, ob im Vereins- oder Nationalmannschaftsfußball haben aus sehr guten Spielern Spieler gemacht, die Titel gewinnen. Populärstes Beispiel mag das unvergessliche Finale Dahoam sein, ein Finale, wie es wohl nur selten wieder Einfluss auf einzelne Spieler nehmen wird.
Jerome Boateng, der von Frank Lampard geblockt wurde und zusehen musste, wie Drogba den Ausgleich köpft. Manuel Neuer, der als Torhüter erst den Elfmeter von Mata pariert und dann seinen eigenen versenkt. Schweinsteiger, der am Pfosten scheitert und zum Gesicht der vielleicht bittersten Niederlage in der Geschichte des FC Bayern wird.
Doch es ist nicht nur dieses eine Finale in der Allianz Arena. Philipp Lahm, wie er im EM-Finale 2008 von Fernando Torres übersprintet wird. Mats Hummels, der im Champions-League-Finale den einen Schritt zu spät kommt und mitansehen muss, wie Arjen Robben das 2:1 für die Bayern erzielt.
Aber es sind auch die Erfolgserlebnisse, die die DFB-Elf zu Weltmeistern gemacht haben. Sami Khedira, der mit Real Madrid ein Traumcomeback im Finale der Champions League feierte. Thomas Müller, der bei der WM 2010 spielte, als hätte er nie etwas anderes getan. Mario Götze, der im ersten Spiel gegen seinen Ex-Klub das entscheidende Tor erzielt.
Jeder Spieler kann seine eigene Geschichte erzählen. Von Tiefen, die ihre Furchen hinterlassen haben und von Höhen, die neues Selbstbewusstsein gegeben haben. Diese Mannschaft war reif für einen gemeinsamen Titel. Ein Fakt, der sich auch darin wiederspiegelt, wie Spieler, die bisher ohne große Finals auskommen mussten, einfach mitgezogen wurden.
Die Kombination aus alten und neuen Tugenden
Die letzten entscheidenden Prozente
Die Rückschläge einfach weggesteckt