Platz 12: FC Augsburg
Heimlich, still und leise hat sich der FCA frühzeitig gut verstärkt. Der Überraschungsachte des Vorjahres spielte aber eine höchstens durchschnittliche Vorbereitung, die vom Pokal-Aus in Runde eins gegen Magdeburg "gekrönt" wurde.
Man sollte von den Fuggerstädtern keine Wunder erwarten. Coach Weinzierl muss an seinem neuen, alten Konstrukt noch schrauben und verheißungsvolle Neuzugänge wie Tim Matavs oder Nikola Djurdjic an die taktischen Anforderungen der Bundesliga gewöhnen lassen.
Ein Abstiegskandidat ist der FCA nicht, von einem ähnlichen Tabellenplatz wie 2014 ist man momentan aber ein gutes Stück entfernt.
Platz 11: FC Schalke 04
Nach der tollen Rückserie überkam Schalke eine seltene, ungewohnte Ruhe. Die Trainer-Diskussion um Jens Keller ebbte ab, die Arbeit auf dem Transfermarkt wurde ohne Hektik erledigt.
Die Vorbereitung verlief zunächst ordentlich, doch dann brachen verletzungsbedingt wieder einige Spieler weg, so dass Keller auch aufgrund des späten Trainingseinstiegs der WM-Teilnehmer wieder viel improvisieren musste. Die letzten Testspielergebnisse waren zwar nicht total überraschend, aber dennoch enttäuschend (Pleiten gegen Newcastle United und Tottenham, Remis gegen Bochum).
Das Ende der Ruhe und eine fundamentale Enttäuschung brachte nun aber die blutleere Vorstellung im Pokal gegen Dynamo Dresden. Der Baum auf Schalke brennt zwar noch nicht, aber er wurde am unteren Ende bereits angezündet.
Schalke und Keller müssen vom ersten Spieltag an liefern - nach dem Dresden-Debakel noch dringender als ohnehin schon.
Platz 10: Hannover 9696 im Mittelfeld der Liga - nach der turbulenten Vorsaison würde man bei den Niedersachen damit am Ende der kommenden Spielzeit wohl zufrieden sein. Trainer Tayfun Korkut absolvierte mit seinem Team erstmals eine komplette Vorbereitung, die als solide bezeichnet werden kann.
Der Kern der Mannschaft ist gut genug, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Sorgen macht viel eher die mangelnde Breite des Kaders. Im Pokal gab's dann einen 3:1-Erfolg gegen Astoria Walldorf, eine Glanzleistung sieht definitiv anders aus.Hannover ist aber gefestigt genug, um eine sorgenfreie Saison hinzulegen. Nachdem man zuletzt sogar kurzzeitig mit dem Abstiegskampf Bekanntschaft gemacht hat, wäre dies auch als kleiner Teil-Erfolg zu werten.
Platz 9: VfL Wolfsburg
Anfang der Woche schlugen die Wölfe noch einmal auf dem Transfermarkt zu. Mit Niklas Bendtner wurde ein bekannter Name verpflichtet, der in den letzten Jahren nicht unbedingt für positive Schlagzeilen sorgte. Wenn der Däne aber sein Potential abrufen kann, ist der VfL um eine Offensiv-Waffe reicher.
Mit dem Toreschießen taten sich die Wolfsburger in der Vorbereitung schwer, dafür war die Defensive alles andere als sattelfest. Gegen Atletico Madrid hagelte es fünf Gegentore, Bochum und Cardiff trafen je drei Mal. Wenigstens konnten die Wölfe im DFB-Pokal einen frühen K.o. gerade noch verhindern.
Bayern und Dortmund rechnen mit dem VfL im Kampf um die Meisterschaft. Dafür müssen die Wölfe aber ordentlich zulegen.
Platz 8: 1. FC Köln
Der Bundesligarückkehrer aus der hektischen Stadt ist kaum wieder zu erkennen. Unter Coach Peter Stöger und Sportdirektor Jörg Schmadtke hat eine angenehme Ruhe Einzug gehalten, die die Verantwortlichen zielgerichtet arbeiten lässt.
Köln konnte das Gros der Aufstiegself halten und hat auch jetzt im Sommer ohne besondere Vorkommnisse die Vorbereitung hinter sich gebracht. Auch die Verletzung von Patrick Helmes brachte niemanden ins Schwitzen, hat der FC doch generell clever eingekauft.
Das Team hat seinen dominanten Spielstil aus der 2. Liga ein wenig umgestellt - hin zu einem schnelleren Umschaltspiel. In Ansätzen funktionierte das bisher ganz gut, auch wenn man sich im Pokal gegen FT Braunschweig zunächst schwer tat. Doch es ist auch eine Qualität, auf dem Feld die Ruhe zu bewahren und an die eigene Qualität zu glauben. Köln muss man diese Saison auf der Rechnung haben.
Platz 7: Hertha BSC
Der Hertha scheint der Abgang von Adrian Ramos wenig auszumachen. Das Team wirkte im Vorjahr stabil und hat sich gut verstärkt. Trainer Jos Luhukay tüftelte während der Vorbereitung sogar am System und bezog eine Formation mit Dreierkette in seine Überlegungen mit ein.
Beim 4:2 gegen Viktoria Köln im Pokal gab's dann aber wieder das bekannte 4-2-3-1. In Roy Beerens, Genki Haraguchi und Julian Schieber trafen drei Neuzugänge auf Anhieb, Johnny Heitinga mutierte bereits zum Abwehrchef.
Ein gesicherter Mittelfeldplatz ist die Vorgabe der sportlichen Führung. Aufgrund der bisherigen, aber auch der Eindrücke aus der stabilen Vorsaison scheint dies ein realistisches Ziel.
Platz 18 bis 13: Quo vadis, FSV?