Johnny Gargano
Kneisel: Auch wenn es nach Daniels Comeback merkwürdig anmutet, dies zu schreiben, aber Johnny Wrestling ist ohne Frage der neue Daniel Bryan, oder zumindest der D-Bry von NXT. Beide Männer beweisen, dass es nicht der imposantesten Statur oder der besten Mic Skills bedarf, um ein Star und absoluter Publikumsliebling zu werden. Vielmehr stechen sie aufgrund ihrer Mischung aus hervorragendem Wrestling und einer Natürlichkeit, die man in diesem Business nur selten findet, aus der Masse hervor. Gargano hat sich zudem - eine weitere Parallele zu Daniel - im Laufe seiner WWE-Zeit am Mikrofon deutlich verbessert.
Die Fehde gegen Andrade Cien Almas und der fließende Übergang in die noch bedeutendere Rivalität gegen Ciampa waren perfekt gebookt, um ihn als ultimatives Underdog-Babyface in den Himmel zu pushen. Gargano hat den Look, die Wrestling Skills, das natürliche Charisma und das Publikum auf seiner Seite - ihm fehlt lediglich die Größe zu Vinces Traum-Wrestler. Traurigerweise könnte dies bei der Frage, ob er der nächste Bryan oder Tye Dillinger wird, letztlich den Ausschlag zu letzterem geben. Immerhin steht als Alternative noch 205 Live zur Verfügung, das er mit seinem Talent auf ein neues Level hieven könnte.
Potential: C+
AbraKagawa: Bloß nicht, bei 205 Live ist Gargano doch komplett verschenkt. Johnny Wrestling hat eine Verbindung zu den Fans, die unverkennbar der von Daniel Bryan ähnelt und ihn an die Spitze der Wrestling-Welt katapultieren könnte. Und absurderweise ist das Comeback von Bryan genau das, was ihn davon abhalten und die Midcard zum Ende der Fahnenstange für Johnny Gargano machen könnte.
Denn die beiden sind sich zu ähnlich und ich glaube nicht daran, dass wir zwei Charaktere, die sich so sehr gleichen, im Main Event sehen werden. Andererseits ist unterschätzt zu werden natürlich Garganos Ding. Und seine unantastbaren In-Ring Fähigkeiten, seine Underdog-Persona sowie die Fähigkeit, unser Interesse auf sich zu ziehen.
Potential: B-
Aleister Black
AbraKagawa: Kaum jemand ist in den letzten Jahren so gut gebookt worden wie Aleister Black. Wenig reden und eine Aura bewahren, die ihn wirklich gut vom Rest des Roster abheben, war die Grundlage dafür und dann kam er in den Ring und hat Arschtritte verteilt, eine Siegesserie aufgebaut und jetzt den logischen finalen Schritt zum NXT-Champion gemacht. Perfekt.
Dennoch haben eigentlich noch alle Stars, die eine gewisse Aura hatten, genau diese im Main Roster verloren, wie Bray Wyatt oder Shinsuke Nakamura. Und von dieser Aura lebt der ehemalige Tommy End. Wie bei fast allen auf der Liste liegt das Schicksal mal wieder in Händen des sogenannten Creative Team und bekommen sie es wieder Erwarten hin, erhalten wir einen brillanten Charakter und Wrestler bei RAW oder SmackDown Live und mit ihm eine interessante Alternative zu anderen Charakteren, die zuhauf etwas gleich und fade wirken.
Potential: B
Kneisel: Der Look, der Fokus auf Tritte bei kaum bis keinen Grapples im Moveset und die gesamte Hardcore-Punk-Aura - Aleister Black ist das, was CM Punk seit dessen Abgang im WWE-Roster am nächsten kommt. Dabei ist der Niederländer ein völlig anderer Typ, sehr trocken, rational und gefühlt nicht sein persönlich größter Fan (neben unserem Schlauchy natürlich).
Gleich seine erste Vignette in einer Kirche, bei der ein Gimmick angedeutet wurde, das leider zu kurz kommt, hatte mich prompt vollends überzeugt. Black weiß immer zu begeistern, ob nun bei Promos oder im Ring, wofür er völlig zurecht und nach einem ausführlichen, niemals überhasteten Aufbau mit dem NXT-Titel belohnt wurde. Sein Stil mag nicht jeden begeistern, aber der Mann muss sich im Ring vor niemandem verstecken.
Das hat alleine schon die überragende Fehde gegen Velveteen Dream mehr als eindrucksvoll bewiesen. Mit seinem Look, natürlichen Charisma und der Ausstrahlung, die ihn einfach als legitime Verkörperung seines Gimmicks rüberbringt, werden Black auch den Weg in den Main Roster sowie in die Herzen der Casual-Fans ebnen. Für mich ein zukünftiger World Champ!
Potential: A-