Die letzte Niederlage und gleichzeitig das letzte Match? Gegen Jan-Lennard Struff in Kitzbühel. Der letzte Sieg auf der ATP-Tour? Gegen Roger Federer in Stuttgart. Kein Wunder, dass sich Tommy Haas im Gespräch mit dem Portal Tennis365 eher an die Begegnung mit seinem guten Kumpel Federer erinnern mag als an das letzte Kapitel seiner großen Tenniskarriere.
"Gegen Roger zu spielen und ihn auf Rasen zu schlagen, war sicherlich eine erinnerungswürdige Art und Weise, meine Laufbahn zu beenden", erklärte Haas. Ungeachtet der Tatsache, dass der gebürtige Hamburger danach noch Auftritte in Halle (Niederlage gegen Bernard Tomic), in Wimbledon (Erstrunden-Aus gegen Ruben Bemelmans), in Hamburg (da verlor Haas gegen Nicolas Kicker) und eben in Kitzbühel.
Nicht bereit für Mischa Zverev
Und auch in Stuttgart bedeutete der Erfolg gegen Roger Federer nicht gleichzeitig den Turniersieg. " Ich habe nach dem Match kurz daran gedacht, dass ich genau dann aufhöre, aber hatte einige Verpflichtungen zu erfüllen", so Haas weiter. "Aber schon im Match gegen Roger habe ich gespürt, dass ich Probleme mit meinem Körper bekomme. Ich war nicht bereit, zwei Tage späte das Viertelfinale zu spielen." Das verlor Haas dann auch glatt gegen Mischa Zverev.
Mittlerweile hat der 40-Jährige mit dem Posten des Turnierdirektors in Indian Wells längst eine neue, lohnende Aufgabe gefunden, das Event von Oracle-Chef Larry Ellison gilt ja als fünftes Grand-Slam-Turnier. Roger Federer hat in der kalifornischen Wüste 2017 gewonnen, stand in der jüngsten Ausgabe kurz vor der Titelverteidigung - konnte gegen Juan Martin del Potro aber den Sack nicht zumachen.
"Roger Federer ist einfach unglaublich"
Tommy Haas glaubt dennoch, dass der 20-fache Major-Sieger noch länger nicht zum alten Eisen zählen wird. "Was kann man über den Kerl sagen?", so Haas. "Roger ist einfach unglaublich. Wir hätten gedacht, dass er es in dieser Karriere-Phase etwas ruhiger angehen lässt, aber er legt so viel Wert darauf, seinen Turnierplan zu organisieren und auch seinen Körper aufzupassen, dass man sich gut vorstellen kann, dass er auch noch ein paar weitere Jahre stark spielt.