Die große Bühne war vorbereitet. Das Duell zwischen Dominic Thiem und Karen Khachanov sorgte für Euphorie bei den Fans in Paris-Bercy. Startschwierigkeiten hatten beide Kontrahenten nicht.
Thiem legte mit Aufschlag los, servierte von Beginn an stark und ging schnell in Führung. Aber auch Khachanov ließ sich nicht lange bitten, um den ersten Spielgewinn zu verbuchen. Der schlaggewaltige Russe ließ einem angeschlagenen Alexander Zverev in der Runde zuvor keine Chance und spielte auch gegen Thiem powervolles Tennis.
Österreichs Nummer eins reagierte jedoch solide und schlug mit hervorragender Präzision auf. Es schien auch bei der einhändigen Rückhand alles zu passen, auf der der Niederösterreicher immer wieder ein enormes Tempo entwickelte. Thiem fühlte sich im ersten Duell mit dem Russen so wohl, dass er zeitweise Serve and Volley in sein Spiel mischte.
Nur einmal wackelte Thiem - und bezahlte mit einem Aufschlagverlust dafür. Khachanov fand besser ins Spiel, legte noch ein paar km/h bei der Vorhand zu und drängte Thiem in die Defensive. Zwei Breakbälle wehrte Thiem bravourös ab, beim dritten war der an Position sechs Gesetzte machtlos. Anschließend verwandelte sein Kontrahent den ersten Satzball zum 6:4.
Khachanov bricht Thiems Moral
Ein Satzrückstand hatte Thiem bereits zweimal in dieser Woche in Paris weggesteckt, als Khachanov sich jedoch auch das erste Aufschlagspiel des Niederösterreichers in Satz zwei schnappte, schienen die Chancen von Thiem zu schwinden. Doch Thiem zeichnen unter anderem seine Nehmerqualitäten aus und so schlug der "Dominator" umgehend mit einem Re-Break zurück.
Teilweise nur 32% erste Aufschläge waren für Thiem dann doch zu wenig und seinem Gegenüber gelang das dritte Break in Folge zur 2:1-Führung. Als der Paris-Halbfinal-Debütant auch noch seinen Touch ausspielte war die Partie für Thiem nicht mehr zu drehen.
Ein weiteres Break zum 4:1 war die Vorentscheidung im ersten Halbfinale in Paris-Bercy und Khachanov nutzte nach 1:12 Stunden Spielzeit seine erste Chance zum Einzug in sein erstes Master-1000-Endspiel.