Die Bilder eines ungeduldig auf ein Ballkind einredenden und gestikulierenden Fernando Verdasco haben im Internet die Runde gemacht - und den Spanier in die Defensive gebracht. Nach der Vorfall im Halbfinale von Shenzhen, wo Verdasco dem Japaner Yoshito Nishioka unterlegen war, hatte sich auch eine Diskussion über die Aufgabenverteilung für die Ballkinder ergeben. Dass bei den NextGen-Finals in Mailand die Spieler nun selbst dafür verantwortlich sind, sich ihr Handtuch zu holen, war allerdings schon vor einigen Monaten beschlossen worden.
Verdasco wurde im Laufe der Woche in Paris, wo er gegen Lucky Loser Malek Jaziri verlor, zur Causa befragt. Und ruderte zurück. Ein bisschen.
Dominic Thiem mag den Handtuchhalter
"Natürlich wollte ich mich nicht so verhalten", erklärte Verdasco. "Aber in den sozialen Medien gibt es einfach zu viele Leute, die zu viel reden. Ich habe viele Nachrichten erhalten, in denen ich aufgefordert wurde, mich zu entschuldigen. Es hat so ausgesehen, als hätte ich etwas falsch gemacht. Dabei habe ich nur versucht, dem Jungen klar zu machen, dass wir nur 25 Sekunden Zeit haben."
In Shenzhen habe eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit geherrscht. Und der Balljunge habe schlichtweg kein Englisch verstanden. "Wenn man einen Punkt am Netz beendet, kann man ja nicht nach hinten rennen, um sein Handtuch zu holen, wenn dafür nur 20 Sekunden Zeit sind." Vom angesprochenen Handtuchhalter, den etwa Dominic Thiem vor kurzem als fast perfekte Lösung bezeichnete, hält Fernando Verdasco übrigens wenig. Schließlich versuchten die Ballkinder ja, den Spielern zu helfen. "Und das machen sie gerne", schloss der spanische Veteran seine Ausführungen.