Alexander Zverev startet seine Wimbledon-Mission erfolgreich

Von Ulrike Weinrich
Alexander Zverev, Wimbledon
© getty

Alexander Zverev hat seine Wimbledon-Mission erfolgreich gestartet. Der Weltranglistendritte besiegte in seinem Auftraktmatch den Australier James Duckworth mit 7:5, 6:2, 6:0 und hatte nur zu Beginn leichte Probleme. Es war bereits der 36. Matcherfolg des gebürtigen Hamburgers in dieser Saison. Keiner hat derzeit mehr gewonnene Partien auf dem Konto.

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Von Ulrike Weinrich aus Wimbledon

Nach nur 90 Minuten verwandelte Zverev auf Court Nummer 2 seinen ersten Matchball mit einem Aufschlagwinner und rundete einen geglückten Auftakt perfekt ab. "Im ersten Satz hatte ich ein paar Probleme, ich habe ja vorher nicht viel auf Rasen gespielt. Danach habe ich sehr gut gespielt", sagte der French-Open-Viertelfinalist.

In der nächsten Runde trifft der 21-Jährige, der seine erste Hauptrundenpartie bei einem Major vor drei Jahren in Wimbledon bestritt, am Donnerstag auf Taylor Fritz (USA). "Er ist auch jung und möchte bei den Slams gut spielen", warnte Zverev.

Zverev hat in Wimbledon hohe Ziele: "Irgendwan dieses Turnier gewinnen"

Alexander Zverev hatte bei seiner All Access Hour, der Interviewrunde vor Beginn des Events, keinen Zweifel daran gelassen, welche Dinge er in der Tennis-Kathedrale im Südwesten von London mittelfristig bewerkstelligen will. "Mein Ziel ist es", verriet er, "irgendwann dieses Turnier hier zu gewinnen. Ob das dieses Jahr, nächstes Jahr oder in ein paar Jahren ist." Er sei schließlich niemand, der sage, "das Viertelfinale oder das Halbfinale" seien gut genug.

Zu Beginn des Duells mit Duckworth, der nach einer Fuß-OP im vergangenen Jahr derzeit nur die Nummer 748 im ATP-Ranking ist, bekam Zverev erneut zu spüren, wie trickreich eine erste Runde bei einem Grand-Slam-Tournament sein kann. Allein das erste Servicegame des 26-jährigen Australiers dauerte sechs Minuten, doch er hielt am Anfang dem Druck des Favoriten stand.

Der fünfte Breakball sitzt - Überkopfball ins Glück

Zverev, der letztjährige Achtelfinalist an der altehrwürdigen Church Road, leistete sich beim Stand von 2:2 im ersten Durchgang den Luxus, gleich drei Breakbälle in Serie nicht zu nutzen. Als es eng wurde, nahm er Duckworth im fünften Anlauf dann doch den Aufschlag mit einem beherzten Überkopfball zur eigenen 6:5-Führung ab.

Wenig später profitierte "Sascha" bei seinem ersten Satzball von einem Rückhandfehler seines Kontrahtenten, an den er beste Erinnerungen hatte. "Ich habe mein erstes Challenger-Match gegen ihn gewonnen", hatte Zverev vor der Partie berichtet.

Für das ultimative Traditionsevent des Tennissports hatte sich der Madrid-Sieger keine besondere Taktik zurecht gelegt: "Ich gewöhne mich schnell an neue Beläge. Ich werde versuchen, gut aufzuschlagen. Da wird nicht groß taktiert." Und Zverev hielt sich daran und gewann in Durchgang eins jeweils 89 Prozent der Punkte, wenn das erste beziehungsweise zweite Service kam. Während der gesamten Begegnung bei Temperaturen bis 28 Grad Celsius ließ der 1,98-m-Schlaks keinen einzigen Breakball zu.

Vom Muskelriss war bei "Sascha" nichts mehr zu spüren

Von seinem 4,5 Zentimeter langen Muskelriss im linken Oberschenkel, der ihn im Viertelfinale der French Open gegen seinen Kumpel Dominic Thiem behindert hatte, war bei Zverev nichts zu spüren. Eine MRI-Untersuchung in London hatte die komplette Heilung bestätigt. Zudem hatte er nach eigener Aussage in den vergangenen Tagen "sehr gut" trainiert.

Auftrieb gab ihm auch der erste Turniersieg seines Bruders Mischa am vergangenen Samstag in Eastbourne. Der kleine Zverev hatte sogar kurz überlegt, die rund 200 Kilometer von London in das Seebad zu fahren, um das Familienmitglied zu unterstützen. "Aber ich wollte Mischa nicht aus seinem Rhythmus bringen, wenn ich plötzlich in der Box sitze", hatte Alexander Zverev erklärt.

Zverev drückte aufs Gaspedal: Nach Satz eins ging alles ganz schnell

Nach dem gewonnen ersten Satz im sonnenüberfluteten Rasen-Mekka stellte er die Weichen für den Erfolg mit einem zweiten Break zum 1:0 in Durchgang zwei. Duckworth, als Junior schonmal die Nummer sieben der Welt, hatte der Wucht und Klasse des Weltranglistendritten nichts mehr entgegenzusetzen.

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