Week 4, Gewinner/Verlierer: Einzigartig! Die Commanders mischen die Liga auf
Fast ein Viertel der NFL Regular Season ist absolviert - Zeit, sich die Führenden bei den wichtigsten Statistiken genauer anzuschauen. Touchdowns, Yards, Sacks und Co. - wer ist ganz vorn dabei? Klar ist: Bei den Quarterbacks trumpfen einstmals Totgesagte auf - und bei den Wide Receivern gibt es womöglich einen neuen König.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Passing Yards
- Platz 1: Geno Smith (Seattle Seahawks): 1.182 Yards
- Platz 2: Brock Purdy (San Francisco 49ers): 1.130 Yards
- Platz 3: Dak Prescott (Dallas Cowboys): 1.072 Yards
Vorbei sind die Zeiten, in denen an der Leistungsfähigkeit von Geno Smith gezweifelt wurde. Er beweist seit einer Weile, dass er ein sehr konstanter Quarterback sein kann, der mit D.K. Metcalf und Co. entsprechend fähige Passempfänger um sich herum hat.
Generell liegen aktuell Quarterbacks vorn, die nicht immer unumstritten sind bzw. waren. Doch neben Smith hat auch Brock Purdy in den ersten Wochen eine immense Konstanz in seinen Würfen gezeigt. Und dass Prescott ein starker Ballverteiler ist, der zudem viel taktische Autonomie genießt, sollte heute jedem klar sein.
Die "großen Namen" liegen übrigens deutlich weiter hinten. Patrick Mahomes (904) schrammt aktuell an den Top-10 vorbei (Platz 11), Lamar Jackson (858), Aaron Rodgers (849) und Josh Allen (814) liegen noch weiter hinten. Am schlechtesten aller Starting-QBs mit vier Einsätzen steht Jacoby Brissett von den Patriots da (nur 536 Yards).
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Passing Touchdowns
- Platz 1: Sam Darnold (Minnesota Vikings): 11 Touchdowns
- Platz 2: Baker Mayfield (Tampa Bay Buccaneers): 8 Touchdowns
- Platz 3: Joe Burrow (Cincinnati Bengals), Josh Allen (Buffalo Bills): je 7 Touchdowns
Die "Darnold-aissance" geht auch nach vier Wochen weiter. Die Vikings lagen vorm Saisonstart vermeintlich am Boden, doch Sam Darnold spielt besser als je zuvor. Er hatte in seiner Karriere bislang immer wieder kurze Phasen des Aufschwungs, bevor ihn seine Schwächen einholten. Doch der 27-Jährige wirkt so konstant wie selten.
Lediglich das Thema Ballsicherheit könnte noch zu einem Problem werden, gegen die Green Bay Packers verlor er den Ball einmal. Zu gute kommt ihm wohl, dass bis zum Duell mit den Chicago Bears in Woche 12 kein Gegner auf die Vikings wartet, der Darnolds Ballsicherheit immens testen sollte.
Ein Abfall ist natürlich stets möglich. Das gilt auch für Baker Mayfield, welcher in Week 3 gegen die Denver Broncos seine wohl schwächste Leistung als Buccaneers-QB zeigte, sich aber sofort ein paar Tage später erholen und die Philadelphia Eagles ein weiteres Mal schlagen konnte.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Quarterback-Interceptions
- Platz 1: Will Levis (Tennessee Titans), Anthony Richardson (Indianapolis Colts): je 6 Interceptions
- Platz 3: Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs): 5 Interceptions
Platz 1 für Levis ist hingegen keine Überraschung: Der 25-Jährige ist kurz davor, seinen Platz in Nashville an Mason Rudolph zu verlieren. Bei Anthony Richardson ist die Sachlage eine andere: Aufgrund seiner noch geringen Erfahrung muss der physisch so starke QB aus Florida als Entwicklungsprojekt betrachtet werden. Die Indianapolis Colts haben im zweiten Jahr in Folge den wohl besten Backup zur Verfügung, nach Gardner Minshew ist es in dieser Saison Joe Flacco.
Was durchaus überrascht: Nach zwei Second-Year-QBs mit starkem Arm folgt direkt Mahomes, der beste Spieler der Liga. Noch sind die Chiefs ungeschlagen, aber überragt hat Mahomes bislang ganz sicher nicht. PS: Wer Rookie-QB Bo Nix in dieser Kategorie vermisst - er steht bei vier Picks. Einen Starting-QB komplett ohne Interception gibt es übrigens noch - und zwar ausgerechnet Josh Allen!
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Quarterback-Sacks
- Platz 1: Deshaun Watson (Cleveland Browns): 19 Sacks
- Platz 2: Caleb Williams (Chicago Bears): 16 Sacks
- Platz 3: Will Levis (Tennessee Titans), Baker Mayfield (Tampa Bay Buccaneers), Jacoby Brissett (New England Patriots): je 15 Sacks
Es lässt sich festhalten, dass Deshaun Watson schlichtweg kein guter Quarterback mehr ist. Natürlich bietet ihm seine O-Line wenig bis gar keinen Schutz. Aber Watson braucht zu lange, sieht das Feld nur sehr schlecht und lädt gegnerische Rusher förmlich zu Sacks ein. Schon in Houston war Watson keiner, der über ein herausragendes Timing verfügte. Aber damals konnte er wenigstens mit seiner Explosivität viele Pässe anbringen.
Caleb Williams muss noch an seiner Handlungsschnelligkeit arbeiten. Dass er hinter einer schwachen O-Line zu kämpfen haben würde, war von vornherein klar. Derweil tut einem Brissett nur leid, denn der Patriots-QB bekommt richtig auf die Knochen. Zuweilen wirkt er so, als würde er am liebsten ausgewechselt werden. Doch die Patriots sollten genauestens abwägen, ob man Rookie Drake Maye hinter dieser O-Line nicht verbrennen würde.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Receiving Yards
- Platz 1: Nico Collins (Houston Texans): 489 Yards
- Platz 2: Malik Nabers (New York Giants): 386 Yards
- Platz 3: D.K. Metcalf (Seattle Seahawks): 366 Yards
Die Verbindung zwischen Texans-QB C.J. Stroud und Nico Collins ist genial. Obwohl Secondaries wie jene der Jacksonville Jaguars genau wussten, wohin Stroud den Ball gerne spielen wollte, konnten sie Collins nicht stoppen. Interessant wird, inwieweit Stefon Diggs seine limitierte Rolle in Houston akzeptieren wird. In der Vergangenheit zeigte er seine Unzufriedenheit bei den Bills recht schnell, wenn der Ball nicht ständig in seiner Richtung geworfen wurde.
Darum braucht sich Rookie Malik Nabers keine Sorgen zu machen, ist er doch schon nach kurzer Zeit der unangefochtene Anführer der Giants-Offensive. Ohne ihn gingen bei den G-Men die Lichter aus, so hart ist die Realität. Tight Ends haben es genau zwei in die Top-30 geschafft: Dallas Goedert von den Eagles (301 YDS) und Rookie Brock Bowers (216 YDS).
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Receiving Touchdowns
- Platz 1: Justin Jefferson (Minnesota Vikings), Marvin Harrison Jr. (Arizona Cardinals): je 4 Touchdowns
- Platz 3: Malik Nabers (New York Giants), Jauan Jennings (San Francisco 49ers) uem.: je 3 Touchdowns
Sollte zur Abwechslung mal kein Quarterback den MVP-Award gewinnen, so hätte ihn Justin Jefferson redlich verdient. Der 25-jährige Receiver ist der wohl aktuell beste Offensivspieler in der gesamten Liga und ein großer Grund dafür, dass die Minnesota Vikings positiv überraschen.
Es gibt nur wenige Passempfänger, die derart ruhige Hände wie Jefferson besitzen. Rookie Marvin Harrison Jr. taucht in dieser Wertung auch vorn auf, ihm fehlt es lediglich noch an Konstanz. Aber für Highlight Plays ist er immer gut.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Rushing Yards
- Platz 1: Derrick Henry (Baltimore Ravens): 480 Yards
- Platz 2: Jordan Mason (San Francisco 49ers): 447 Yards
- Platz 3: Saquon Barkley (Philadelphia Eagles): 435 Yards
Derrick Henrys Start in Baltimore war ein recht langsamer, aber in den vergangenen Wochen funktionierte der One-Two-Punch der Ravens mit Henry und Lamar Jackson hervorragend. Übrigens: "King Henry" hat mehr Rushing Yards auf dem Konto als Christian McCaffrey zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr (459).
Jordan Masons Werte sind ein weiterer Beweis dafür, dass 49ers-HC Kyle Shanahan mehr von Laufspiel versteht als 99,99 Prozent aller Menschen auf diesem Planeten. Natürlich vermissen die Niners McCaffrey, aber nicht ohne Grund hat Shanahan - wie übrigens bereits sein Vater - einige unbekannte Running Backs zu produktiven Rushern von NFL-Kaliber geformt.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Rushing Touchdowns
- Platz 1: Derrick Henry (Baltimore Ravens), Alvin Kamara (New Orleans Saints), Kyren Williams (Los Angeles Rams): je 5 Touchdowns
Etwas überraschend taucht Kyren Williams in dieser Wertung auf. Zu Saisonbeginn lief beim 24-Jährigen nicht so viel zusammen. Aber in Anbetracht der Ausfälle von Cooper Kupp und Puka Nacua muss Sean McVay mehr aufs Laufspiel setzen und braucht Durchschlagskraft am Boden. Williams arbeitet sich in diese Rolle rein.
Dass Derrick Henry und Alvin Kamara abliefern, mag nicht überraschen, wenngleich die Leistungen von Letzterem gerne etwas in Wellenbewegungen daherkommen. Sein großes Spiel hatte er in Woche zwei, als Kamara vier Touchdowns - darunter drei im Lauf - gegen die Cowboys erzielte.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Interceptions
- Platz 1: Xavier McKinney (Green Bay Packers): 4 Interceptions
- Platz 2: Kerby Joseph (Detriot Lions): 3 Interceptions
- Platz 3: u.a. Reed Blankenship (Philadelphia Eagles), Fred Warner (San Francisco 49ers): je 2 Interceptions
Die Secondary der Detroit Lions wurde im vergangenen Jahr oftmals kritisiert, überragend ist sie immer noch nicht. Kerby Joseph wächst aber immer mehr in seine Führungsrolle hinein, während die gesamte Defensive in Motown zunehmend überzeugt. Das erhöht die Chancen der Lions, es in diesem Jahr in den Super Bowl zu schaffen.
Währenddessen kann einem Fred Warner in manchem Spiel leidtun, denn die Defensive der Niners wirkte gelegentlich zahnlos. Ganz im Gegensatz zum 27-jährigen Linebacker.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Sacks
- Platz 1: Aidan Hutchinson (Detroit Lions): 6,5 Sacks
- Platz 2: Kyle Van Noy (Baltimore Ravens): 6 Sacks
- Platz 3: Patrick Jones II (Minnesota Vikings), Will McDonald (New York Jets): je 5 Sacks
Ein weiterer Beweis für die Defensivstärke der Lions ist natürlich Pass Rusher Aiden Hutchinson und dessen Präsenz an der Line of Scrimmage. Egal, von wo er anläuft, er ist nur enorm schwer zu stoppen, selbst im Double Team. Er profitiert in dieser Wertung aber vor allem von einem Spiel, nämlich seinen 4,5 Sacks gegen die Buccaneers in Week 2.
Dennoch: Mit 14 QB-Hits liegt er auch in dieser Wertung weit vorm Rest der Liga. Vielleicht könnte der 24-Jährige schon in dieser Saison Myles Garrett (Browns) und T.J. Watt (Steelers) als beste Spieler ihrer Zunft ablösen.
NFL, Stats-Leader nach Week 4: Field Goals
- Platz 1: Brandon Aubrey (Dallas Cowboys): 12 Field Goals
- Platz 2: Jake Moody (San Francisco 49ers), Chris Boswell (Pittsburgh Steelers): je 11 Field Goals
Eine Wachablösung hat bereits bei den Kickern stattgefunden: Die Ära von GOAT Justin Tucker als Nummer eins ist vorbei. Dafür thront nun Brandon Aubrey über allen anderen: Schon in der Vorsaison konnte er mit 36 Field Goals diese Wertung nach der Regular Season anführen, auch 60+ Yards sind für ihn kein Problem.
Wichtig ist dabei natürlich die Conversion Rate: Aubrey hat für seine 12 Treffer in dieser Saison 13 Versuche benötigt. Die perfekte Quote hat unterdessen Atlantas Matchwinner Younghoe Koo zu bieten (9/9).
NFL Saison 2024: Week 5 im Überblick
Datum | Kick-off | Heimmannschaft | Auswärtsmannschaft | Übertragung |
Fr., 4.10. | 02.15 Uhr | Atlanta Falcons | Tampa Bay Buccaneers | DAZN |
So., 6.10. | 15.30 Uhr | Minnesota Vikings | New York Jets | DAZN / RTL |
So., 6.10. | 19.00 Uhr | Chicago Bears | Carolina Panthers | DAZN |
So., 6.10. | 19.00 Uhr | Washington Commanders | Cleveland Browns | DAZN / RTL+ |
So., 6.10. | 19.00 Uhr | New England Patriots | Miami Dolphins | DAZN |
So., 6.10. | 19.00 Uhr | Jacksonville Jaguars | Indianapolis Colts | DAZN |
So., 6.10. | 19.00 Uhr | Houston Texans | Buffalo Bills | DAZN |
So., 6.10. | 19.00 Uhr | Cincinnati Bengals | Baltimore Ravens | DAZN / RTL |
So., 6.10. | 22.05 Uhr | Denver Broncos | Las Vegas Raiders | DAZN |
So., 6.10. | 22.05 Uhr | San Francisco 49ers | Arizona Cardinals | DAZN |
So., 6.10. | 22.25 Uhr | Seattle Seahawks | New York Giants | DAZN / RTL |
So., 6.10. | 22.25 Uhr | Los Angeles Rams | Green Bay Packers | DAZN |
Mo., 7.10. | 02.20 Uhr | Pittsburgh Steelers | Dallas Cowboys | DAZN |
Di., 8.10. | 02.20 Uhr | Kansas City Chiefs | New Orleans Saints | DAZN |