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Meiste Playoff-Siege eines Quarterbacks: Patrick Mahomes auf Tom Bradys Spuren

Von Stefan Petri
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Mit dem Sieg im Super Bowl über die San Francisco 49ers hat Patrick Mahomes mit den Kansas City Chiefs schon sein 15. Playoff-Spiel gewonnen. Damit rückt der 28-Jährige in der ewigen Bestenliste weiter vor. SPOX zeigt die Quarterbacks mit den meisten Erfolgen in der Postseason - aber Vorsicht: Diese Statistik kann auch täuschen!

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Kansas City ChiefsSan Francisco 49ers25:22 OT
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Meiste Playoff-Siege eines Quarterbacks: Patrick Mahomes auf dem Vormarsch

Durch seinen dritten Super-Bowl-Titel strickt Patrick Mahomes fleißig an seiner eigenen Legende: In sechs Jahren als Starting Quarterback in Kansas City erreichte er zum sechsten Mal das AFC Championship Game, also quasi das Playoff-Halbfinale. In den fünf bisherigen Anläufen ging es dreimal bis in den Super Bowl, zweimal konnte der Titel am Ende gewonnen werden. Jetzt also der dritte große Erfolg.

Durch diese Konstanz auf höchstem Niveau gelang es Mahomes sogar, Tom Brady in einer Hinsicht zu überflügeln: Mit seinem zwischenzeitlich 13. Sieg in der Postseason vor seinem 30. Geburtstag löste er den als Rekordhalter ab - und mit gerade mal 28 Jahren könnte er diesen Vorsprung auch noch ausbauen.

Playoff-Siege eines Quarterbacks sagen nicht alles

Gleichzeitig müssen wir an dieser Stelle betonen, dass es deutlich zu kurz gegriffen wäre, die Leistung eines Quarterbacks allein an seinen Erfolgen (in den Playoffs) zu beurteilen, oder auch an der Head-to-Head-Bilanz mit einem direkten Rivalen. Die meisten Medien sind davor nicht gefeit, wir eingeschlossen, schließlich sind Quarterbacks zweifellos die Protagonisten des Sports und bieten so auch die besten Storylines, ob positiver oder negativer Natur.

Allerdings gibt es nicht umsonst den Spruch: "Siege sind keine Quarterback-Statistik". Der Mann hinter dem Center kann das Spiel eben nicht allein gewinnen, sondern ist auf das komplette Team angewiesen: vom Head Coach über die O-Line, Skill Positions, Defense und Special Teams inklusive Kicker - und in den Playoffs hin und wieder sogar auf den Münzwurf vor der Overtime.

Die Milchmädchenrechnung "Mehr Playoff-Siege = besserer Quarterback" wäre deshalb viel zu simpel. Ein starker Quarterback kann sein Team bis in die Playoffs schleppen, nur um dann unglücklich oder schlicht einem besseren Gegner zu unterliegen - und hätte dann eine schlechtere Statistik als ein weiterer QB, der es erst gar nicht in die Postseason schafft. Umgekehrt kann er trotz schwächerer Leistungen von der eigenen Defense bis zum Titel getragen werden, siehe Peyton Manning bei den Denver Broncos in der Saison 2015.

Und dann ist da noch die Tatsache, dass sich auch das Playoff-Format in der NFL über die Jahre mehrfach geändert hat: Packers-Quarterback Bart Starr musste für seine fünf Titel in den 60er Jahren, zwei davon in der Super-Bowl-Ära, nur neun Spiele gewinnen. Zum Vergleich: Eli Manning marschierte mit den Giants 2007 und 2011 jeweils durch die Wildcard-Runde und holte so in zwei Jahren insgesamt acht Playoff-Siege (seine einzigen überhaupt).

So, jetzt aber zur Übersicht.

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Platz 18: Drew Brees (San Diego Chargers, New Orleans Saints)

  • 9 Playoff-Siege
  • Bilanz: 9-9
  • 1 Titel (2009)

Brees verlor in der Saison 2004 sein einziges Playoff-Spiel mit den Chargers und hatte seine große Zeit dann unter Head Coach Sean Payton im Big Easy. 2009 schlugen die Saints die Colts um Peyton Manning im Super Bowl. Ein weiteres Mal sollte es Brees nicht mehr ins Title Game schaffen.

Platz 17: Jim Kelly (Buffalo Bills)

  • 9 Playoff-Siege
  • Bilanz: 9-8
  • kein Titel

Die vielleicht tragischste Figur auf dieser Liste: Von 1990 bis 1993 erreichte Kelly mit den Bills viermal in Folge den Super Bowl - und verlor alle vier Spiele. In Buffalo hofft man, dass es dem aktuellen Franchise-Quarterback Josh Allen besser ergehen wird ...

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Platz 15: Donovan McNabb (Philadelphia Eagles)

  • 9 Playoff-Siege
  • Bilanz: 9-7
  • kein Titel

In seinen elf Jahren als Starter (1999-2009) erreichte McNabb mit den Eagles achtmal die Playoffs. Im Februar 2005 verlor man Super Bowl XXXIX knapp mit 21:24 gegen die New England Patriots. Gleichzeitig ist McNabb aber der einzige Quarterback auf dieser Liste, der weder einen Titel gewonnen hat noch in die Hall of Fame aufgenommen wurde (die noch aktiven bzw. noch nicht wählbaren QBs natürlich ausgenommen).

Platz 15: Russell Wilson (Seattle Seahawks)

  • 9 Playoff-Siege
  • Bilanz: 9-7
  • 1 Titel (2013)

Als Rookie erreichte Wilson in der Saison 2012 direkt die Playoffs und gewann ein Spiel, 2013 und 2014 zogen die Seahawks jeweils in den Super Bowl ein (ein Titel). Zu diesem Zeitpunkt musste man Wilson eine ähnliche Karriere zutrauen, wie sie Mahomes gerade hinlegt. An diese großen Erfolge konnte Wilson in Seattle aber anschließend nicht mehr anknüpfen - und auch in Denver sieht es aktuell sehr schlecht aus.

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Platz 14: Kurt Warner (St. Louis Rams, Arizona Cardinals)

  • 9 Playoff-Siege
  • Bilanz: 9-4
  • 1 Titel (1999)

Quasi aus dem Nichts gewann Warner mit der "Greatest Show on Turf" 1999 den Super Bowl, zwei Jahre später scheiterte man als haushoher Favorit überraschend an den Patriots. Fast ein Jahrzehnt später legte Warner mit den Cardinals einen ähnlich famosen Run hin, verlor den Super Bowl mit Arizona aber ganz knapp gegen die Steelers.

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Platz 13: Bart Starr (Green Bay Packers)

  • 9 Playoff-Siege
  • Bilanz: 9-1
  • 5 Titel (1961, 1962, 1965, 1966, 1967)

Er machte die Packers groß: Bart Starr gewann nicht nur als einziger Quarterback überhaupt drei Titel in Folge, sondern mit Green Bay auch die ersten beiden Super Bowls. Der Hall of Famer spielte insgesamt 16 Jahre für die Packers - und hat bis heute das zweithöchste Passer Rating in den Playoffs (104,8). Nur Patrick Mahomes (106,7) liegt hier ganz knapp vor ihm.

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Platz 12: Joe Flacco (Baltimore Ravens, Cleveland Browns)

  • 10 Playoff-Siege
  • Bilanz: 10-6
  • 1 Titel (2012)

Sieben Jahre in Serie schaffte Flacco mit den Ravens die Playoffs (2008-2014), wobei die ganz großen Stars eigentlich Ray Lewis und Ed Reed in der Defense waren. 2012 legte er dann aber den vielleicht besten Playoff-Run eines Quarterbacks überhaupt hin, gewann mit Baltimore den Titel - und zeigte diese Saison mit fast 39 Jahren in Cleveland, dass er es immer noch drauf hat.

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Platz 11: Aaron Rodgers (Green Bay Packers)

  • 11 Playoff-Siege
  • Bilanz: 11-10
  • 1 Titel (2010)

2010 marschierte Rodgers mit den Packers zum Super-Bowl-Titel, es sollte aber trotz regelmäßiger Playoff-Teilnahmen in Green Bay seine einzige Chance auf den Titel sein. Eine kleine Enttäuschung, angesichts seiner vier MVP-Awards. Mittlerweile bei den New York Jets, dort will er 2024 noch einmal angreifen.

Platz 10: Roger Staubach (Dallas Cowboys)

  • 11 Playoff-Siege
  • Bilanz: 11-6
  • 2 Titel (1971, 1977)

Der Franchise Quarterback der Cowboys in der großen Zeit in den 70er Jahren: Staubach zog mit dem Team gleich fünfmal in den Super Bowl ein, viermal davon als Starter. Zwei Siege gab es, zweimal verlor man gegen Terry Bradshaw und den "Steel Curtain" der Pittsburgh Steelers (siehe unten).

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Platz 9: Troy Aikman (Dallas Cowboys)

  • 11 Playoff-Siege
  • Bilanz: 11-4
  • 3 Titel (1992, 1993, 1995)

Die letzte große Ära der Cowboys: Aikman gehörte zwar nie zu den absoluten Superstar-Quarterbacks, war aber mehr als gut genug, um das Starensemble um Emmitt Smith, Michael Irvin und Co. dreimal zum Titel zu führen. Nach zwölf Jahren in Dallas war aufgrund von Rückenproblemen Schluss.

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Platz 8: Brett Favre (Green Bay Packers, Minnesota Vikings)

  • 13 Playoff-Siege
  • Bilanz: 13-11
  • 1 Titel (1996)

Der dreifache MVP prägte bei den Packers eine Ära und verpasste von 1992 bis 2010 kein einziges Spiel - 297 Starts in Folge sind einsamer Rekord. Zweimal ging es für ihn mit Green Bay in den Super Bowl (ein Titel), mit den Vikings verpasste er das Kunststück im Spätherbst seiner Karriere ganz knapp: Mit den Vikings verlor er das NFC Championship Game 2009 in Overtime gegen New Orleans.

Platz 7: Ben Roethlisberger (Pittsburgh Steelers)

  • 13 Playoff-Siege
  • Bilanz: 13-10
  • 2 Titel (2005, 2008)

Nach vier Jahren in der Liga hatte "Big Ben" mit den Steelers schon zwei Titel gewonnen, dank tatkräftiger Mithilfe einer bärenstarken Defense. Roethlisbergers großes Idol war John Elway (siehe unten), deshalb trug er ebenfalls das Jersey mit der Nummer 7. Nach 18 Jahren in der NFL gab er im Januar 2022 seinen Rücktritt bekannt.

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Platz 6: Peyton Manning (Indianapolis Colts, Denver Broncos)

  • 14 Playoff-Siege
  • Bilanz: 14-13
  • 2 Titel (2006, 2015)

Dem "Sheriff", der als einziger Spieler der NFL-Geschichte fünf MVP-Awards gewann, blieb lange der ersehnte Playoff-Erfolg verwehrt - es gab in der AFC ja unter anderem auch noch die Patriots. Mit den Colts gewann er bei seiner ersten Super-Bowl-Teilnahme gegen die Bears und verlor die zweite gegen die Saints. In Denver war es umgekehrt: Zuerst wurde man 2013 von den Seahawks im Endspiel zerlegt, zwei Jahre später ritt Manning aufgrund einer fantastischen Defense mit seinem zweiten Ring in den Sonnenuntergang.

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Platz 5: John Elway (Denver Broncos)

  • 14 Playoff-Siege
  • Bilanz: 14-7
  • 2 Titel (1997, 1998)

Dreimal verlor Elway mit den Broncos in den 80er Jahren im Super Bowl, ihm schien trotz einer großen Karriere der große Wurf versagt zu verbleiben. In seinen letzten beiden Jahren in der Liga hatten die Broncos aber plötzlich wieder ein richtig starkes Team zusammen - und Elway durfte mit 36 und 37 doch noch zwei Titel feiern.

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Platz 4: Terry Bradshaw (Pittsburgh Steelers)

  • 14 Playoff-Siege
  • Bilanz: 14-5
  • 4 Titel (1974, 1975, 1978, 1979)

Vier Titel in sechs Jahren durfte Bradshaw feiern, dank der grandiosen Steelers-Defense mit dem "Steel Curtain" und einem stets gefährlichen Running Game. Damit stellte er Rekorde auf, die erst von Joe Montana eingestellt und später von Tom Brady übertroffen werden konnten. Bradshaw schaffte es nur dreimal in den Pro Bowl, gewann 1978 aber auch einen MVP-Award.

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Platz 3: Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs)

  • 15 Playoff-Siege (Stand: 12. Februar 2024)
  • Bilanz: 15-3
  • 3 Titel (2019, 2022, 2023)

Seit 2018 ist Mahomes Starter in Kansas City. Seitdem gewann er drei Titel und zwei MVP-Awards. Gegen welche Gegner gab es die drei Playoff-Niederlagen?

  • AFC Championship 2018: 31:37 nach Overtime gegen die Patriots
  • Super Bowl 2020: 9:31 gegen die Tampa Bay Buccaneers
  • AFC Championship 2021: 24:27 nach Overtime gegen die Bengals
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Platz 2: Joe Montana (San Francisco 49ers, Kansas City Chiefs)

  • 16 Playoff-Siege
  • Bilanz: 16-7
  • 4 Titel (1981, 1984, 1988, 1989)

"Joe Cool" blieb auch unter größtem Druck kalt wie eine Hundeschnauze und legte in den Playoffs gleich mehrere legendäre Drives hin. Vier Super-Bowl-Teilnahmen, vier Siege - mehr kann man nicht verlangen. Musste später für Steve Young Platz machen und wurde im April 1993 zu den Chiefs getradet und gewann direkt zwei Playoff-Spiele. Im AFC Championship Game musste er mit einer Gehirnerschütterung aber früh raus.

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Platz 1: Tom Brady (New England Patriots, Tampa Bay Buccaneers)

  • 35 Playoff-Siege
  • Bilanz: 35-13
  • 7 Titel (2001, 2003, 2004, 2014, 2016, 2018, 2020)

23 Jahre in der NFL, 20 Playoff-Teilnahmen, sieben Titel: Die Rekorde von Brady könnten ein ganzes Buch füllen. Bestes Beispiel: Er ist nicht nur mit haushohem Abstand der Spieler mit den meisten Playoff-Siegen, sondern auch der mit den meisten Niederlagen (13, gemeinsam mit Manning).

Selbst wenn Mahomes 2023 den Titel holt und anschließend zehn Jahre lang immer zwei Playoff-Spiele gewinnt, läge er immer noch hinter Brady. Eine solche Karriere wird es wohl nie wieder geben.

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