Kansas City Chiefs (6-2) - Jacksonville Jaguars (3-6) (So., 19 Uhr live auf DAZN)
Sie brauchten einen Moment, doch mittlerweile stellen die Chiefs wieder die effizienteste Offense der NFL und zeigten dies auch gegen Tennessee. Nicht nur verteilt Mahomes die Pässe wieder äußerst vielseitig - JuJu Smith-Schuster hat sich im Slot erwartungsgemäß zur Nummer 2 hinter Travis Kelce als Anspielstation etabliert - er macht auch Plays zu Fuß, wenn es sein muss. Defensiv wiederum funktioniert der Pass Rush und die Secondary erwies sich als Stärke des Teams.
Die Jaguars wiederum hatten zuletzt ein Erfolgserlebnis gegen die Raiders, die allerdings zur Pause mal wieder implodierten. Letztlich riss man keine Bäume aus, zeigte aber zuweilen positive Ansätze wie zuletzt schon gegen Denver.
Nun allerdings muss mindestens ein komplett fehlerfreies Spiel her, was Trevor Lawrence schon länger nicht mehr gezeigt hat. Gelingt das aber, sehen wir ein Spiel, das länger offen sein könnte als gedacht. Am Ende gewinnen aber die Chiefs, weil sie zuhause spielen und bessere Playmaker haben - und einen um Welten besseren QB.
Tipp: Chiefs vs. Jaguars 30:20
Miami Dolphins (6-3) - Cleveland Browns (3-6) (So., 19 Uhr)
Die Dolphins empfangen mit ihrer aktuell effizientesten Passing Offense der NFL die Browns, die schwer berechenbar bleiben. Nach vier Pleiten in Serie besiegten sie zuletzt vor ihrer Bye Week die Bengals recht deutlich und dominierten dabei hauptsächlich die Line of Scrimmage. Das allerdings könnte gegen Miami schwierig werden, da erstens die Offensive Line recht stabil steht und zweitens Tua Tagovailoa den Ball schnell loswird. Und das könnte zu Problemen für Cleveland führen.
Auf der anderen Seite sind die Dolphins ziemlich gut gegen den Run, was ebenfalls ein Problem für die Browns sein könnte, die weiterhin eher auf dem Boden als durch die Luft gefährlich sind, obgleich besonders Wide Receiver Amari Cooper zuletzt sehr gute Form zeigte und im Duell mit Xavien Howard sicherlich eine Chance hat.
Die Dolphins sind offensiv explosiver als die Browns, die aber auf ihre Weise das Spiel lange offen halten sollten - sie haben sogar im Schnitt mehr Punkte erzielt als die Dolphins. Letztlich gelingt es den Browns am Ende aber nicht, Tyreek Hill und Jaylen Waddle komplett auszuschalten, was den Unterschied machen wird.
Tipp: Dolphins vs. Browns 30:26
New York Giants (6-2) - Houston Texans (1-6-1) (So., 19 Uhr)
Die Giants finden kreative Wege, den Ball zu bewegen und haben damit Erfolg. Die Texans wiederum setzen eher aufs Prinzip Chaos und sind weder auf dem Boden noch durch die Luft gut - man sollte sich hier nicht von den Yards von Dameon Pierce blenden lassen. Und ich denke schon, dass Pierce auch in diesem Spiel auf seine Yards kommen wird, da die Defense der Giants weiter anfällig ist.
Was ich aber nicht glaube, ist, dass die Texans ein komplettes Spiel zusammenbringen gegen einen Gegner, der vielleicht nicht herausragend spielt, der aber durchaus mit klarem Plan antritt und diesen in aller Regel auch umsetzt. Auf die Gefahr hin zu übertreiben glaube ich sogar, dass die Giants in dieser Woche ihren ersten Sieg mit mehr als einem Score Unterschied einfahren könnten!
Tipp: Giants vs. Texans 24:15
Pittsburgh Steelers (2-6) - New Orleans Saints (3-6) (So., 19 Uhr)
Die Steelers könnten nun endlich Edge Rusher T.J. Watt zurückbekommen, was ihre Defense auf ein anderes Level hieven würde. Und das käme genau zur rechten Zeit, denn die Saints sahen schon gegen die bärenstarke Defense der Ravens kein Land. Eine Steelers-D mit Watt könnte zumindest ähnliche Schwierigkeiten bereiten, eben weil die individuelle Klasse an der Line fehlt bei den Saints.
Offensiv wiederum herrscht in Pittsburgh das Prinzip Hoffnung. Darauf, dass Kenny Pickett nach überschaubaren Wochen nun mal ein komplettes Spiel und seine Offense konstante Drives hinlegt. Bis auf viel Stückwerk war es bislang eher wenig.
Bei den Saints wiederum bleibt die Offensive schwierig zu bewerten, Andy Dalton spielte zumeist ordentlich und hat mit Chris Olave seinen Go-to-Receiver gefunden. Doch alles darüber hinaus ist nicht sonderlich konstant. Eine Abwehrschlacht ist also durchaus denkbar. Und mit Watt sollten die Steelers dann ganz leichte Vorteile haben.
Tipp: Steelers vs. Saints 19:17
Las Vegas Raiders (2-6) - Indianapolis Colts (3-5-1) (So., 22.05 Uhr)
Die Raiders haben es tatsächlich schon wieder geschafft, eine 17-Punkte-Führung abzugeben. Zum dritten Mal in dieser Saison! Und dennoch spricht einiges dafür, dass es in dieser Woche besser wird. Allen voran Davante Adams scheint seine Form gefunden zu haben, was den Raiders eine kaum zu stoppende Waffe gibt. Defensiv wiederum trifft man auf einen schlicht nicht NFL-tauglichen Quarterback in Sam Ehlinger. Insofern dürfte dieses Mal eine 17-Punkte-Führung kaum mehr zu verspielen sein, wenn es dazu kommt.
Und auf der anderen Seite steht Jeff Saturday, der zu diesem Traineramt ungefähr so gekommen ist wie die Jungfrau zum Kind mit absolut keinerlei erkennbaren Qualifikationen oder Vorerfahrung in diesem oder einem vergleichbaren Amt.
Saturday, der 2012 seine letzte Saison - in Green Bay - hatte, war seither hauptsächlich TV-Experte und erklärte jüngst, die Raiders sähen "furchtbar" aus. Damit mag er recht haben, doch jetzt muss er zeigen, dass er mit seinen dubiosen Coaching-Fähigkeiten eben jenen Umstand untermauern kann. Und da habe ich meine Zweifel, zumal auch der Play-Caller bislang eher eine Bürohilfskraft unter Frank Reich war.
Tipp: Raiders vs. Colts 27:10