Nach einem von starken Defensivreihen geprägten ersten Viertel brachte Kicker Ka'imi Fairbairn die Texans zu Beginn des zweiten Viertels mit einem Field Goal in Führung. In der Folge fing Colts-Safety Kenny Moore eine Interception gegen Deshaun Watson und brachte die Gäste nahe der Mittellinie in Position. Am Ende des folgenden Drives lief Quarterback Jacoby Brissett per Read-Option-Keeper selbst zum 5-Yard-Touchdown.
Die Antwort der Texans: Ein 35-Yard-Touchdown-Pass von Watson auf DeAndre Hopkins. Zur Pause stand es schließlich 10:10 nach einem Field Goal von Adam Vinatieri.
Nach der Pause marschierten die Texans in die gegnerische Hälfte, wurden dort aber bei einem vierten Versuch gestoppt, anstatt ein 52-Yard-Field-Goal zu versuchen. Die Colts bedankten sich mit einem Touchdown-Drive über elf Spielzüge, von denen zehn Runs waren. Jonathan Williams lief schließlich zu einem 13-Yard-TD.
Nach einem weiteren Fairbairn-Field-Goal Ende des dritten Viertels eröffneten die Texans das Schlussviertel mit einem 30-Yard-Touchdown-Catch von Hopkins zur erneuten Führung.
Die Colts hatten letztlich noch eine Chance zurückzuschlagen, doch beim vierten Versuch in der gegnerischen Hälfte wurden sie gestoppt und bekamen anschließend den Ball nicht mehr zurück.
Durch den Sieg übernehmen die Texans mit noch fünf Spielen in der Saison Platz 1 der AFC South.
Houston Texans (7-4) - Indianapolis Colts (6-5)
Ergebnis: 20:17 (0:0, 10:10, 3:7, 7:0) BOXSCORE
Texans vs. Colts - die wichtigsten Statistiken
- Watsons Interception in der ersten Halbzeit war sein erster Pick seit zehn Heimspielen. Zuvor blieb er 297 Passversuche ohne Interception vor heimischer Kulisse.
Will Fuller kehrte nach knapp einem Monat (Oberschenkel) ins Team der Texans zurück und hatte direkt großen Einfluss. Watsons 51-Yard-Pass auf den Wide Receiver war der drittlängste Pass nach Air Distance (59,4 Yards) in dieser Saison. Das ist kein Zufall, denn laut Next Gen Stats wirft Watson mit Fuller auf dem Feld (18 Prozent) mehr als doppelt so viele Deep Balls als ohne ihn (8 Prozent).
Watson (19/30, 298 YDS, 2 TD, INT) komplettierte 4 von 4 Pässe über mindestens 30 Air Yards für 160 Yards und 2 Touchdowns. Das sind die meisten Completions über mindestens 30 Air Yards ohne Incompletion in der NFL seit 2016.
Der Star des Spiels: DeAndre Hopkins (Texans)
Kurze Pässe, lange Pässe, kein Problem! Selbst mit beiden Fußspitzen an der Seitenlinie war DeAndre Hopkins (6 REC, 94 YDS, 2 TD) mal wieder äußerst zuverlässig. Hopkins wurde selten gedoppelt und gewann seine One-on-One-Matchups meist souverän und fing zwei lange Touchdown-Pässe, die letztlich die einzigen Touchdowns für die Texans bedeuteten. Auch stark: Will Fuller, der nach einmonatiger Pause Houston mit 140 Yards (7 REC) anführte und den Catch zum entscheidenden First Down nach der Two-Minute Warning machte. Zudem half seine Präsenz, den Fokus der Defense ein wenig von Hopkins zu nehmen.
Der Flop des Spiels: Jacoby Brissett (Colts)
Jacoby Brissett (16/25 YDS, RUSH TD) war zuweilen zu unentschlossen. Seine Läufe wirkten zumeist deplatziert und seine Pässe zu unpräzise. Mindestens eine Interception wäre drin gewesen, hätten die Texans etwas mehr Glück gehabt. Nicht geholfen hat freilich, dass Wide Receiver T.Y. Hilton (3 REC, 18 YDS) keinen guten Tag bei seiner Rückkehr nach wochenlanger Pause erwischte und drei Pässe fallen ließ.
Analyse: Texans vs. Colts - die Taktiktafel
- Die Colts beraubten sich ein wenig einer ihrer größten Stärken. Linebacker Darius Leonard wurde meist als Spy auf Quarterback Deshaun Watson angesetzt, sodass seine Nebenleute mehr als sonst gefordert waren. Komplett stur hielt Indy aber nicht an diesem Plan fest: Vor dem Field Goal zum 3:0 durch Ka'imi Fairbairn etwa blitzte Leonard nämlich und zwang Watson damit zu einer Incompletion bei 3rd Down.
- Der Hopkins-Touchdown im zweiten Viertel war ein klassisches Missverständnis der Defense. Der Hopkins zugeordnete Cornerback Pierre Desir spielte an der Line Press-Coverage und wähnte Safety-Hilfe hinter sich. Der Safety jedoch fühlte sich nicht zuständig und achtete eher auf Watson, der aus der Pocket ausbrach und dann den Deep Ball auf Hopkins warf, der auf einer Post Route unbedrängt war. Beim zweiten TD schlug Hopkins Gegenspieler Desir simpel in Man-Coverage (ohne Safety-Hilfe).
- Etwas verwunderlich war die Herangehensweise der Colts kurz vor der Pause. Mit mehr als 20 Sekunden vor dem Break erreichten sie die Red Zone und hatten noch eine Timeout. Statt jedoch mehrere Würfe in die Endzone zu versuchen, ließen sie nach einem Pass über die Mitte die Uhr herunterlaufen und begnügten sich mit einem Field Goal.