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NFL Week 2 Roundup: RedZone-Konferenz, Highlights, Ergebnisse

Von SPOX
Todd Gurley erzielte seinen ersten Touchdown in der Saison 2019.
© getty
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Baltimore Ravens (2-0) - Arizona Cardinals (0-1-1)

Ergebnis: 23:17 (7:3, 10:3, 0:3, 6:8) BOXSCORE

  • Sieht so die Quarterback-Zukunft in der NFL aus? Lamar Jackson vs. Kyler Murray war in jedem Fall ein höchst unterhaltsames Matchup: Die Ravens-Offense war längst nicht so dominant wie gegen die Dolphins in der Vorwoche - dennoch hatte man stets den Eindruck, dass Baltimore Big Plays regelmäßig kreieren konnte, wenn man sie brauchte. Die Ravens hatten mehrere sehr eindrucksvolle Drives, die dann auch jeweils in der Endzone endeten, und in denen Lamar Jackson (24/37, 272 YDS, 2 TD; 16 ATT, 120 YDS) seine Qualitäten als Passer und Runner zeigte.
  • Doch im Gegensatz zu der Vorwoche, als Arizonas Offense drei Viertel und einen deutlichen Rückstand gegen die Lions brauchte, ehe sie aufwachte, war sie dieses Mal schneller zur Stelle. Kyler Murray (25/40, 349 YDS; 3 ATT, 4 YDS) lieferte in seinem ersten NFL-Auswärtsspiel gegen eine der komplexesten Defenses der Liga eine herausragende Partie: Mehrere Pässe in engste Fenster und gegen Pressure, Ruhe in der Pocket, dazu erneut einige exzellente Play-Designs - der Trend in Arizonas Offense ist absolut positiv, und wenn man nach zwei Wochen ein erstes Zwischenfazit zieht, dann könnte Murray noch sehr lange sehr viel Spaß machen.
  • Doch so vielversprechend Arizonas Passing Game war, so vielversprechend die Entwicklung von Murray aussieht und so gut das erste Zwischenfazit für Kingsburys Play-Designs ausfällt - über seine In-Game-Decisions muss man sprechen. Arizona hätte dieses Spiel gewinnen können, hätte Kingsbury in der Red Zone mutiger agiert. Stattdessen entschied er sich im Rückstand für drei Field Goals innerhalb der gegnerischen 10-Yard-Line, eine solche Entscheidung hatte er auch schon in der Vorwoche gegen Detroit getroffen.
  • Davon abgesehen bleiben in der Cardinals-Coverage Probleme gegen Tight Ends, und Jackson war als Runner brandgefährlich. Dennoch brauchte es am Ende einen herausragenden Pass von Jackson auf Marquise Brown, um Arizona nicht noch eine letzte Chance zu geben. Beide Teams scheinen aber auf einem sehr guten Weg zu sein. Murray ist der erste Quarterback seit Cam Newton, der seine NFL-Karriere mit zwei aufeinanderfolgenden 300-Passing-Yard-Spielen eröffnet.

Washington Redskins (0-2) - Dallas Cowboys (2-0)

Ergebnis: 21:31 (0:0, 7:14, 7:7, 7:10) BOXSCORE

  • In gewisser Weise eine Parallele zum Redskins-Eagles-Spiel in der Vorwoche. Auch in diesem Division-Duell startete Washington besser als erwartet, auch dieses Mal hatte der vermeintlich klare Favorit deutlich größere Startschwierigkeiten als erwartet. Dak Prescott (26/30, 269 YDS, 3 TD, INT), der entschieden mehr unter Druck stand als gegen die Giants, startete mit einer frühen Interception, nachdem sein Receiver den Ball nicht festhalten konnte und die Redskins gingen durch einen Touchdown-Run von Adrian Peterson in Führung.
  • Für Peterson, der in der Vorwoche nicht im Kader stand und jetzt für den verletzten Derrius Guice zurückkehrte, war es der 107. TD-Run, damit zieht er in der All-Time-Liste an Jim Brown vorbei. Peterson hat jetzt die fünftmeisten Rushing-Touchdowns aller Zeiten.
  • Doch dann wachten die Cowboys auf. Zwei Touchdown-Drives noch vor der Halbzeitpause drehten das Spiel, darunter ein 51-Yard-Touchdown-Pass von Prescott auf Speedster Devin Smith. Auch Jason Witten schaffte es erneut in die Endzone, die Cowboys bestätigten ihre schwer lesbare, effiziente Passing-Offense aus Week 1, als Kellen Moore für Begeisterung gesorgt hatte.
  • Washington, mit einem weiteren soliden Auftritt von Case Keenum (26/37, 221 YDS, 2 TD), hielt das Spiel zwar halbwegs eng, doch gegen die Cowboys-Offense hatte Washington nicht genügend Antworten. Immer, wenn Washington den Rückstand verkürzte, war Dallas sofort wieder zur Stelle und antwortete. Lange Drives auf beiden Seiten prägten die zweite Hälfte, eng wurde es aber nicht mehr.

Tennessee Titans (1-1) - Indianapolis Colts (1-1)

Ergebnis: 17:19 (0:7, 7:6, 10:0, 0:6) BOXSCORE

  • Der "Fluch" gegen die Colts sollte endlich enden - doch nachdem es den Titans in elf Versuchen kein einziges Mal gelungen war, Andrew Luck zu schlagen, gelang dieses Kunststück auch nicht gegen Lucks Nachfolger. Jacoby Brissett (17/28, 146 YDS, 3 TD, INT) hatte mit einem 4-Yard-Touchdown-Pass zu T.Y. Hilton viereinhalb Minuten vor dem Ende das letzte Wort.
  • Sicherheit, kurze Pässe und gute Route-Kombinationen prägten die Colts-Offense abermals; Brissett, dem bei einem Pump Fake auch ein Fumble unterlief, fand etwa Rookie Parris Campbell zum komplett offenen Touchdown in der Endzone. Tennessee auf der anderen Seite punktete, wie schon gegen Cleveland, mit Trick Plays: Mariota warf einen Touchdown-Pass zu Offensive Lineman David Quessenberry.
  • Weitestgehend fehlte Tennessees Offense aber die Explosivität. Mariota (19/28, 154 YDS, TD) profitierte dieses Mal nicht von langen Screen-Pässen, im Run Game blieb die Explosivität ebenfalls aus, während die Colts-Front Mariota regelmäßig unter Druck setzen konnte.
  • Vielleicht die größte Nachricht aus diesem Spiel: Für einen ganz großen Spieler könnte es der letzte Auftritt gewesen sein. Colts-Kicker Adam Vinatieri verfehlte zwei PATs, wie schon in der Vorwoche. Gegenüber einem Reporter kündigte er anschließend an: "Ihr werdet morgen von mir hören." Einiges deutet darauf hin, dass der 46-Jährige die Pads an den Nagel hängt.

Detroit Lions (1-0-1) - Los Angeles Chargers (1-1)

Ergebnis: 13:10 (6:7, 0:3, 0:0, 7:0) BOXSCORE

  • Manche Teams scheinen bisweilen absurde Niederlagen anzuziehen - die Chargers gehören nicht nur in diese Kategorie, sie müssten sie anführen. Dieses Spiel hätte L.A. niemals verlieren dürfen, und es gab mehr als genügend Gelegenheiten, um das zu verhindern.
  • In der zweiten Hälfte hatten die Chargers vier Drives: Ein Fumble von Austin Ekeler an der Lions-Goal-Line, zwei Field-Goal-Fehlschüsse - und eine Interception in Double Coverage von Philip Rivers (21/36, 293 YDS, INT) eine Minute vor dem Ende, als L.A. bereits in potenzieller Field-Goal-Reichweite war, um zumindest Overtime zu erzwingen.
  • Anders gesagt: Zu viele Fehler. In einer defensiv geprägten Partie hatten die Chargers so nur einen wirklich kompletten Drive, in dem Ekeler eine zentrale rolle als Receiver hatte, und den Drive aus einem Yard abschloss. Obwohl Keenan Allen Darius Slay konstant riesige Probleme bereitete, obwohl Rivers hinter einer auf dem Papier wackligen Offensive Line weniger Druck hatte als befürchtet.
  • Doch so blieb Detroit trotz eigener Fehler, auch von Matt Stafford (22/30, 245 YDS, 2 TD, 2 INT), zunächst im Spiel - und nach einem 31-Yard-Touchdown-Pass auf Kenny Golladay hatte Detroit die Partie gedreht. Die Chargers müssen so weiter auf ihren ersten 2-0-Start seit 2012 warten, und müssen die Fehler dafür bei sich selbst suchen.

Cincinnati Bengals (0-2) - San Francisco 49ers (2-0)

Ergebnis: 17:41 (7:14, 3:10, 0:10, 7:7) BOXSCORE

  • Die 49ers starten die Saison mit zwei Auswärtssiegen - die aber hätten unterschiedlicher kaum ausfallen können. Nach einem bisweilen absurden, von diversen Fehlern auf beiden Seiten geprägten Spiel in Tampa Bay dominierte San Francisco die Bengals fast nach Belieben. Und nicht nur das: San Franciscos Offense sah deutlich mehr nach dem aus, was man in puncto Play-Designs von Kyle Shanahan gewohnt ist.
  • Das bedeutete: Offene Touchdown-Pässe für Jimmy Garoppolo (17/25, 297 YDS, 3 TD, INT), Play Action, gute Screen-Pässe - und ein brandgefährliches Run Game: die Niners liefen 42 Mal für 259 Yards und zwei Touchdowns; ein Schnitt von 6,2 Yards (!) pro Run. San Francisco zog mit einem kurzen Touchdown zu Deebo Samuel, erneut bei einem tollen Play-Design, weiter davon. Die Offense hatte nach drei Vierteln 513 (!) Yards produziert.
  • Allerdings mussten die Niners auch eine Hiobsbotschaft verkraften: Left Tackle Joe Staley wurde verletzt vom Platz gefahren. Kurz nach dem Spiel war bereits die Diagnose da - Staley hat sich das Wadenbein gebrochen, soll aber nicht auf die IR-Liste gehen.
  • Die Bengals auf der anderen Seite konnten, wie bereits in Seattle, den Ball überhaupt nicht laufen; im Gegensatz zum Seahawks-Spiel klappte aber auch das Kurzpass-Spiel deutlich weniger konstant als in der Vorwoche. Ein später, langer Touchdown von John Ross war Ergebniskosmetik, Andy Dalton (26/42, 311 YDS, 2 TD, INT) und die Offense hatten entschieden weniger Rhythmus als in Seattle. Abgesehen von Ross' langem Touchdown mit dem letzten Drive war die Offense in der zweiten Hälfte komplett abgemeldet.
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