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NFL und NFLPA verhandeln über neues CBA - darum geht es

NFL Commissioner Roger Goodell hat gemäß des CBA die Macht über Spielerbestrafungen im Rahmen der Personal Conduct Policy.
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NFL: Lebenslange Gesundheitsvorsorge für Spieler und Familien

Öfter mal diskutiert wurde im Laufe der Jahre die Möglichkeit, dass NFL-Spieler und deren Familien lebenslang durch die NFL versichert werden könnten. Allerdings gibt es rein rechtlich einige Hindernisse für diese Idee.

Das größte Problem für einen NFL-Spieler ist da wohl die Tatsache, dass Verletzungen am Arbeitsplatz von dieser Regelung ausgenommen wären. US-Arbeitsrecht sieht vor, dass in solchen Fällen eine Extra-Versicherung fällig wäre. Und eine solche wollte die NFL schon bei den letzten CBA-Verhandlungen nicht zahlen, weil sie höchstens bereit gewesen wäre, allen Teams die gleichen Gelder zur Finanzierung solcher bereitzustellen.

In den USA ist es aber so, dass solche Versicherungen je Bundesstaat mehr oder weniger kosten. Das wiederum führte Anfang des Jahrzehnts dazu, dass Teams, die deutlich mehr hätten investieren müssen, die Maßnahme ablehnten.

Und was die generelle Gesundheitsvorsorge betrifft, erkannte die NFLPA nach eingehenden Untersuchungen bereits, dass die Kosten dafür - auf ein Leben lang gerechnet - einfach viel zu hoch wären und diese Thematik daher wohl nicht im Vordergrund stehen wird.

Die Drogenrichtlinien der NFL

Ein weiterer, wenn auch nicht zentraler, Punkt dürfte der Marihuana-Konsum zur Schmerzlinderung einiger Spieler sein. Erst kürzlich gaben NFL und NFLPA in einem gemeinsamen Statement bekannt, sich nach neuen Wegen zur Sicherung der geistigen Gesundheit der Spieler umzusehen. Ein Weg dahin wäre etwa die Nutzung von Marihuana als Schmerzmittel. Aktuell ist jeglicher Drogenkonsum in der NFL noch verboten, was immer wieder zu Sperren aufgrund von Marihuana-Konsum führt.

Die NHL etwa testet zwar weiterhin auch auf Marihuana, es gibt jedoch keine Strafen für positive Tests. ESPN spekuliert, dass man auf diese Weise Indikatoren hätte, dass ein Spieler, der positiv testet, vielleicht eine Verletzung verheimlichen oder geistige Probleme lindern wolle und professionelle Hilfe benötige.

Dieser Punkt erscheint nicht wichtig genug, um ihn als Verhandlungschip seitens der Spieler zu betrachten, aber eine Änderung der Richtlinien könnte dennoch anstehen, vor allem um etwaigen Reibereien zwischen der Gewerkschaft und den Teams vorzubeugen.

Die Disziplinar-Macht des Commissioners der NFL

Deflategate, Spygate und diverse Fälle häuslicher Gewalt haben eines deutlich gemacht: Die Strafen, die NFL Commissioner Roger Goodell unter dem Dach der Personal Conduct Policy ausspricht, sind in einigen Fällen vor allem eines - willkürlich. Und gemäß des CBA sind sie auch rechtens, denn dem Commissioner wird im Grunde genommen ein Blankoscheck ausgestellt, wenn es darum geht, solche Strafen auszusprechen.

Ein Umstand, den viele Spieler schon offen angeprangert haben. Schon länger steht die Forderung im Raum, dass für solche Strafen ein unabhängiges Schiedsgericht, das nicht dem Commissioner untersteht, zuständig sein sollte.

Auch hier gilt, dass es kein gravierender Punkt ist, an dem sich die Gewerkschaft aufhängen würde. Aber wenn selbst ein Superstar wie Tom Brady davon betroffen sein kann, könnte es auch jeden anderen treffen. Und das könnte die NFLPA motivieren, aktiv zu werden.

NFL: Die Gesundheit und Sicherheit der Spieler

Schon im aktuellen CBA war die Gesundheit und Sicherheit der Spieler ein zentraler Faktor für die Spielergewerkschaft. Das "Concussion"-Protokoll wurde etabliert, Die Anzahl der Vollkontakt-Trainings während der Saison wurde reduziert und in Offseason-Trainingsprogrammen sogar gänzlich gestrichen.

Letzteres sorgte besonders aus Coachs-Sicht für Unmut, fühlen sie sich dadurch schließlich in ihrer Arbeit eingeschränkt. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Teambesitzer in dieser Sache Druck ausüben werden, zumal die Verhandlungsbereitschaft der Spieler hier gen Null tendieren dürfte.

Vielmehr könnte die NFLPA die Durchsetzung dieser Richtlinien noch konsequenter fördern. Etwa durch Einführung gravierenderer Strafen bei Verstößen gegen das Protokoll für Gehirnerschütterungen oder überhartem Training.

Unterstützung für ehemalige Spieler

Ein Aspekt, den die NFLPA nach Abschluss des aktuellen CBA besonders herausstellte, war die finanzielle Unterstützung für ehemalige Spieler. Ein sogenannter "Legacy Fund" wurde ins Leben gerufen, in den die Teambesitzer einzahlen, um mehr als 4700 Spieler zu unterstützen, die sich vor 1993 für das NFL-Rentenprogramm qualifiziert hatten.

Es ist anzunehmen, dass die NFLPA auf dieses Programm aufbauen wollen wird, um diese Unterstützungen weiter zu verbessern.

Collective Bargaining Agreement: Was passiert, wenn Verhandlungen zwischen NFL und NFLPA scheitern?

Das vorherige CBA zwischen NFL und NFLPA erreichte nicht ihr finales Jahr, weil die NFL selbiges vorzeitig kündigte, um die Spieler unter Druck zu setzen. Ein ähnliches Szenario erscheint dieses Mal unwahrscheinlich. Aus mehreren Gründen: Die NFL geht in ihre 100. Saison und will schlechte Presse vermeiden. Auf der anderen Seite wäre die Verkündung einer Einigung noch vor besagter Jubiläumssaison ein deutlich positives Zeichen für die Zukunft.

Mehr noch: Es würde einen großen Punkt von der Agenda nehmen. Innerhalb der nächsten zwei bis vier Jahre läuft nicht nur das CBA (2020) aus, auch die lukrativen TV-Verträge neigen sich ihrem Ende zu (2022) und sollen nach Möglichkeit lange vor Ablauf verlängert - oder neu vergeben - werden. Hätte man das CBA vor 2020 in trockenen Tüchern, könnte man seine komplette Aufmerksamkeit den TV-Verhandlungen widmen.

Zudem droht für 2020 ohne neues CBA ein Ausnahmezustand - im wahrsten Sinne des Wortes!

Geht man in die letzte Saison eines laufenden CBA, dann greifen gewisse Notfallprotokolle. Das hieße unter anderem, dass es keine Provisionen für Entlassungen nach dem 1. Juni gäbe und Teams auch keine Franchise oder Transition Tags verwenden könnten. Auch die Salary Cap wäre dadurch betroffen, ebenso bestimmte Vertragsregularien.

Schlimmstenfalls könnte es zudem wie schon 2011 zu einem Lockout der Spieler durch die Teameigner oder umgekehrt zu einem Streik seitens der Spieler kommen. Eine frühzeitige Einigung würde all dies verhindern und viel bösem Blut vorbeugen.

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