Draft-Analyse Drew Lock: Das Fazit
Drew Lock hat das Talent, um ein überdurchschnittlicher NFL-Starter zu werden. Sein Arm bringt absolut alles mit, was Scouts sehen wollen: Power auf die kurze Distanz und etwa bei Out-Routes, Touch in der Mid-Range, und die Reichweite, um alle Bereiche des Feldes zu bedienen.
Außerdem ist er athletisch genug, dass er sich bei Rollouts und generell außerhalb der Pocket zurechtfindet. Lock kann on the Run werfen und hier auch improvisieren. Er profitierte gleichzeitig im College davon, dass er so einfachere Reads erhielt. Sein Release kommt ein wenig via Sidearm und erinnert etwas an Philip Rivers - nicht gerade ideal, aber da Locks Release effizient und schnell ist, sollte das kein Problem sein.
Anders ist seine Beinarbeit insbesondere gegen Pressure. Teilweise wirkt es, als wären die Mechanics ihm hier einfach noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen, sodass er mitunter "vergisst", wie der Bewegungsablauf aussehen sollte. Das führt zu merkwürdigsten Fehlwürfen, insbesondere aus einer Back-Paddling-Bewegung gegen Druck heraus. Sein NFL-QB-Coach wird an seiner Beinarbeit generell noch arbeiten müssen.
Dem gegenüber steht aber das erkennbare Spielverständnis. Lock geht durch seine Reads und kann das ganze Feld lesen, er versteht Coverages und er kann mit Antizipation passen, er kann Verteidiger mit seinen Augen aus dem Weg räumen. Inwieweit kann man die Beinarbeit eines Quarterbacks auf diesem Level noch reparieren? Über diese Frage kann man streiten, bekommt Lock aber gutes Training und etwas Zeit, um an diesen Basics zu arbeiten, sehe ich hier ein spannendes Talent.
Sinn machen würde ein Team, das mit viel Play Action sowie Rollouts arbeitet und gleichzeitig Locks Spielverständnis nutzen kann - etwa wie die Kyle-Shanahan-Offense. Shanahans Ex-Assistent Rich Scangarello hat vor einigen Wochen den Posten des Offensive Coordinators in Denver übernommen und wird unter Vic Fangio die Offense prägen; es könnte die ideale Situation für Lock sein.