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NFL Playoffs: Chiefs, Patriots und Co. - Stärken und Schwächen der AFC-Teams

Von Jan Dafeld
SPOX blickt auf die Stärken und Schwächen der AFC-Playoff-Teams.
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AFC Playoffs: Baltimore Ravens (4. Seed)

Das sind die Stärken der Baltimore Ravens

Run, Run, Run. Während sich (fast) die gesamte Liga zum Passing Game hin entwickelt, orientiert sich Baltimore in die entgegengesetzte Richtung - und das in extremer Art und Weise. Seit Lamar Jackson als Starter übernahm, liefen die Ravens in mehr als 60 Prozent ihrer Offensiv-Plays - selbst die Seahawks liegen da noch mehr als 10 Prozentpunkte drunter. Doch: Ihr Erfolg gibt den Ravens Recht. Die unkonventionelle Spielweise macht auch Defenses das Leben schwer, die Offense erfordert von ihren Gegnern höchste Disziplin. Bislang schaffen Jackson und Co. es so, immer wieder lange Drives zu produzieren, ligaweit hat kein Team mehr Plays pro Drive.

Defensiv spielen die Ravens zwar nicht ganz so außergewöhnlich wie offensiv (wie auch?), doch auch hier lassen sich Elemente und Tendenzen finden, die es so beim Rest der Liga kaum gibt. So spielt die Unit von Defensive Coordinator Don "Wink" Martindale wohl so aggressiv wie keine andere Defense. Baltimore blitzt in mehr als 37 Prozent der Fälle, in kritischen Situationen callt Martindale immer wieder Cover 0. Besonders erfolgreich war man damit bislang allerdings vor allem gegen junge, unerfahrenere Quarterbacks. Ob der Erfolg in den Playoffs anhalten kann, bleibt also vorerst noch abzuwarten.

Als echtes Plus muss in Baltimore auch die allgemeine Gesundheit angesehen werden. Bei den Ravens ist kein einziger Spieler im Kader ernsthaft verletzt, der letzte Roster-Move liegt mehr als einen Monat zurück. So spät in der Saison ist das definitiv außergewöhnlich. Dies erlaubt den Ravens unter anderem in der D-Line konstant das Personal zu wechseln und somit die eigenen Spieler frisch zu halten. Auch offensiv bieten sich so je nach Situation viele verschiedene Personnel-Gruppen an.

Das sind die Schwächen der Baltimore Ravens

So stark das Running Game offensiv sein mag, so inkonstant ist das Passing Game. Jackson zeigte bereits mehrfach sehr gute Ansätze in diesem Bereich, er kann aus der Pocket und aus dem Lauf werfen und hat stellenweise einen tollen Touch - zu oft verpasst er allerdings auch noch offene Receiver. Dazu kommen Probleme im Receiving Corps, vor allem Michael Crabtree hatte in dieser Spielzeit zu viele Probleme mit Drops.

Von Beginn an galt Jackson für viele - auch auf dem NFL-Level - besonders in der Red Zone als echte Waffe. Zuletzt wies der junge Quarterback allerdings genau in diesem Bereich die größten Probleme auf. Nur 10 der letzten 23 Red-Zone-Trips endeten in Touchdowns, über die letzten zwei Spiele waren es sogar nur 1 von 7! Starke Defense hin oder her, nur mit Field Goals wird auch Baltimore in den Playoffs kaum Siege feiern können.

Und: Auch die Defense zeigte zuletzt einige Schwachstellen - vor allem als Zone. Schon gegen die Chargers waren mehrfach Receiver auf Seam-Routes ungedeckt, wurden von Rivers jedoch zu selten gesehen. Baker Mayfield und die Browns bestraften das in der Vorwoche dann besser. Vor allem gegen Quads (vier Receiver auf einer Seite der Line of Scrimmage) hatten die Ravens brutale Probleme.