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NFL Third and Long: Playoff Preview und Head-Coach-Karussell

Auch die Green Bay Packers suchen einen neuen Head Coach für Aaron Rodgers.
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Die Head Coach Kandidaten: Wer ist denn jetzt der Beste?

Viele Fans werden jetzt auf die Los Angeles Rams als das große Vorbild verweisen, die mit Sean McVay einen jungen, hochbegabten offensiven Coach verpflichteten, der sofort einschlug. Doch bei aller Qualität, die McVay mitbringt, war der rasante Umschwung der Rams mehr als einfach nur ein toller Offensiv-Coach auf dem Head-Coach-Posten.

Die Rams stellten McVay zwei der besten Assistenztrainer der Liga zur Seite: Wade Phillips ist ein Head Coach für die Defense, während John Fassel vielleicht der beste Special Teams Coordinator in der NFL ist. McVays Aufgabe als Head Coach - also fernab von Play-Designs und Play-Calling - wird so um ein Vielfaches einfacher, während die Rams zusätzlich in ihre Offensive Line und ihr Receiving-Corps investierten.

Damit ein Head Coach Erfolg hat, müssen diese Umstände funktionieren. Das Zusammenspiel mit dem General Manager muss funktionieren. Das Team muss die notwendige Geduld mitbringen. Anders gesagt: die strukturellen Voraussetzungen spielen eine riesige Rolle. Das sollte per se niemanden überraschen, wird aber gerne einmal in der öffentlichen Beurteilung vergessen.

Einen Head Coach zu haben, der in puncto Scheme und Play-Calling zur Liga-Spitze gehört, ist ein immenser Vorteil; dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass die Aufgaben eines Head Coachs weit darüber hinausgehen. Er muss nicht nur das Team insgesamt mit organisieren und anführen, sondern auch seinen Trainerstab zusammenstellen und gemäß seiner Vorstellungen arbeiten lassen. Ein gutes Team wird seine Assistenz-Coaches früher oder später verlieren. Was als Konstante bleibt ist die Philosophie und generelle Marschrichtung des Head Coachs.

Bedeutet: Die NFL hat sich über die letzten Jahre rasant entwickelt, sowohl was offensive Schemes, als auch was den Einsatz von und den Umgang mit Daten aller Art angeht. Advanced Stats, situative Statistiken und Tendenzen und alles was dazugehört spielen eine immer größere Rolle; auch fernab vom Scheme sollte es für ein Team wichtig sein, dass der neue Head Coach sich in diesem Bereich nicht nur auskennt, sondern ihn auch effizient nutzen kann und will.

Würde ich ein NFL-Team besitzen, dann will ich einen Head Coach, der meine Franchise und den ganzen Trainerstab auch hierauf ausrichtet und der modern denkt. Damit mein Team nicht abgehängt wird.

NFL Head Coach Kandidaten: Die nächste Generation

Zac Taylor, QB-Coach, Los Angeles Rams: Hat jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit Quarterbacks, gilt als ein Coach, der sehr gut mit Spielern kommunizieren kann. Sean McVay hat keinen Offensive Coordinator, Taylor hat neben seiner Arbeit mit den Quarterbacks eine große Rolle in der Planung der Third-Down-Pakete und bastelt den Game Plan gemeinsam mit McVay, McVay lobt die Art und Weise, wie Taylor ihn intern fachlich herausfordert. Gilt als einer der aufstrebenden Coaches und hat auch NFL- sowie Play-Calling-Erfahrung außerhalb von McVay.

Josh McDaniels, Offensive Coordinator, New England Patriots: Die große Frage natürlich lautet: Vertraut eine Franchise McDaniels nach den Vorkommnissen um die Colts noch? Interviews jedenfalls hat er bereits wieder, McDaniels war nicht umsonst einer der Top-Kandidaten letztes Jahr. Hat bereits Head-Coach-Erfahrung und entwirft seit Jahren eine der besten, flexibelsten Offenses der NFL. Aber: Will er New England überhaupt noch verlassen?

Matt Campbell, Head Coach, Iowa State: Ein sehr spannender Kandidat, der im College eindrucksvoll gezeigt hat, dass er ein Programm aufbauen kann - und dass er eine Offense aufbauen kann. Beides wollen NFL-Teams, doch ist Campbell für manche NFL-Teambesitzer vielleicht noch an einem zu kleinen College? Gilt als intelligenter, mitreißender sowie flexibler Coach, der sich an seine Spieler anpasst und sehr direkt mit seinen Spielern kommuniziert. Aber: Hat am Black Monday offenbar schon eine Anfrage der Jets für ein Head Coach Interview abgelehnt, sieht sich also womöglich noch im College.

Lincoln Riley, Head Coach, Oklahoma: Offensiver Innovator, der schon die Aura eines offensiven Masterminds mitbringt. Erst 35 Jahre alt und bereits der Head Coach eines großen Colleges, was ihn mit Blick auf die NFL (zurecht) zögern lässt. Sein Scheme ist extrem kreativ und vielseitig, Riley mischt Air-Raid-Elemente mit Triple Option, hat in Oklahoma mehr Power-Run-Elemente übernommen, um seine starke Line besser zu nutzen, kreiert Woche für Woche weit offene Receiver über das Scheme, attackiert vertikal und horizontal und ist vor allem - besonders interessant in der heutigen NFL - ein Meister des Passing Games und versiert in der Arbeit mit Quarterbacks.

Freddie Kitchens, Offensive Coordinator, Cleveland Browns: Der Turnaround, den die Browns-Offense unter Kitchens nach dem Coaching-Wechsel im Laufe der Saison hingelegt hat, ist mehr als beachtlich und wird Kitchens nicht nur für andere Teams mit einem jungen Quarterback interessant machen - die Browns sollten sich sehr gut überlegen, ob sie ihn gehen lassen; oder ob sie ihn stattdessen womöglich einfach befördern. Der 44-Jährige blickt auf inzwischen zwölf Jahre Coaching-Erfahrung in der NFL zurück, alles auf der offensiven Seite des Balls. Indem ein Team Kitchens jetzt als Head Coach verpflichtet, könnte es potentieller größerer Konkurrenz um ein Jahr zuvorkommen.

Eric Bieniemy, Offensive Coordinator, Kansas City Chiefs: Verliert Andy Reid nach Doug Pederson und Matt Nagy seinen nächsten Offensive Coordinator? Bieniemy wird in NFL-Kreisen bereits sehr hoch gehandelt, hat jetzt sechs Jahre unter Andy Reid gearbeitet und sich dort nach und nach größere Verantwortung verdient. Dieses Jahr hat Bieniemy gemeinsam mit Reid Game Plans und auch das generelle Playbook entworfen - und kommuniziert während des Spiels direkt über das Headset mit Patrick Mahomes. Mehrere Teams, darunter die Jets und die Cardinals, zeigen bereits konkretes Interesse.

Kris Richard, Assistant Coach, Dallas Cowboys: Schon in den vergangenen beiden Jahren war Richard ein Head-Coach-Kandidat. Trainiert die Defensive Backs und ist defensiv für die Koordination des Passing Games zuständig. War vorher drei Jahre lang der Defensive Coordinator der Seahawks, seine ganze Karriere über auf der defensiven Seite zuhause. Bei den Cowboys auch defensiver Play-Caller und eine Art Co-Defensive-Coordinator. Wird immer wieder als Head Coach gehandelt; doch wie viele so defensiv geprägte Coaches bekommen dieses Jahr eine Chance?

Weitere interessante Coach-Kandidaten:

  • Brian Flores, LB-Coach, New England Patriots
  • Vic Fangio, Defensive Coordinator, Chicago Bears
  • Dave Toub, Assistant Head Coach/Special Teams Coordinator, Kansas City Chiefs
  • Jim Harbaugh, Head Coach, Michigan