Houston Texans (3-3) - Buffalo Bills (2-4)
Ergebnis: 20:13 (7:0, 3:0, 0:6, 10:7) BOXSCORE
- Die Texans schienen in den vergangenen Wochen immer wieder auf dem richtigen Weg zu sein - dieses Spiel war einmal mehr eine Erinnerung daran, wie groß die enorme Baustelle dieses Texans-Teams ist: Die Pass-Protection und insbesondere die Offensive Tackle sind ein massives Problem. Deshaun Watson (15/25, 177 YDS, TD, 2 INT) kassierte sieben Sacks und stand das ganze Spiel über unter enormem Druck.
- Das war ein zentraler Grund dafür, dass diese Partie lange nicht nur eng war - sondern die Bills das Spiel sogar drehten. Nachdem Houston infolge eines Muffed-Punts der Gäste früh in Führung gegangen war und Buffalo ganze 53 (!) Yards mit in die Halbzeitpause nahm, kippte die Partie spät in der zweiten Hälfte; ein zentraler Grund dafür war die Unfähigkeit der wackligen Texans-Offense, längere (Scoring-)Drives aufs Parkett zu legen.
- Watson hatte dabei auch wieder eine hässliche Interception in die Endzone klar in Coverage zu Poyer sowie einen Pick bei einem abgefälschten Ball, Buffalo hielt die Partie mit Field Goals eng. Generell aber funktionierte auch die Bills-Offense nicht, Josh Allen (10/17, 84 YDS) wirkte einmal mehr auf dem Feld verloren und musste schließlich mit einer Ellbogenverleztung raus.
- Das öffnete die Tür für Nathan Peterman - und plötzlich sah Buffalos Offense besser aus, mit einem Touchdown-Pass zu Zay Jones drehte Peterman die Partie! Houston konnte per Field Goal nur ausgleichen und 1:25 vor dem Ende hatten die Bills die Chance auf einen Game-Winning-Drive. Doch stattdessen warf Peterman einen horrenden Pick Six in die Arme von Joseph. Game Over.
Oakland Raiders (1-5) - Seattle Seahawks (3-3)
Ergebnis: 3:27 (0:7, 0:10, 0:3, 3:7) BOXSCORE
- Das erste London-Spiel dieser Saison war keine allzu schöne Erfahrung für die Raiders, die altbekannte Probleme offenbarten: Wieder waren die Offensive Tackle viel zu anfällig und hatten mit einem bisher eher durchschnittlichen Seahawks-Pass-Rush große Probleme, während Derek Carr (23/31, 142 YDS, 2 FUM) mit dem daraus entstehenden Druck abermals große Schwierigkeiten hatte.
- Zu allem Überfluss musste Receiver Amari Cooper Mitte der ersten Hälfte mit einer Gehirnerschütterung raus und spät im Spiel zog sich auch Carr eine Blessur zu. Auch das Run Game (19 ATT, 79 YDS) funktionierte längst nicht so dominant, wie in vergangenen Spielen teilweise zu sehen war.
- Parallel dazu war auch die Defense der Raiders einmal mehr ein größeres Problem. Russell Wilson (17/23, 222 YDS, 3 TD, INT) fand früh Lücken, gleichzeitig konnte sich Seattle wieder auf sein vielseitiges Run Game stützen. Seattle kontrollierte die Partie so schon sehr früh, bereits zur Halbzeitpause schien die 17:0-Führung vor einer London-Rekordkulisse (84.922 Zuschauer) eine viel zu hohe Aufgabe für diese Raiders-Offense zu sein.
- Zumindest das Worst-Case-Szenario konnten die Raiders verhindern, via Field Goal stellte das Team von Jon Gruden klar, dass Oakland nicht den achten Shutout seit 2006 kassiert - es wäre die neue Liga-Höchstmarke gewesen.
Atlanta Falcons (2-4) - Tampa Bay Buccaneers (2-3)
Ergebnis: 34:29 (7:6, 17:7, 0:3, 10:13) BOXSCORE
- Letztlich war es der erwartete Shootout zwischen zwei guten bis sehr guten Offenses und zwei desolaten (Passing-)Defenses. Die Falcons brannten gleich zu Beginn ein Feuerwerk ab, Matt Ryan (31/41, 354 YDS, 3 TD) fand früh Sanu und Hooper in der Endzone und Tampas Secondary sah so löchrig aus, wie man es vor der Bye Week gegen die Bears bestaunen durfte.
- Dennoch blieb die Partie eng - zum Teil auch, weil Atlanta phasenweise noch zu sehr am Run Game festhielt, selbst wenn man den komplett offenen Rushing-Touchdown von Ito Smith mit einberechnet. Jameis Winston (30/41, 395 YDS, 4 TD, 2 INT) hatte früh Interception-Glück, fand aber auch seine Tight Ends für Touchdowns.
- Und Tampas Defense wurde in der zweiten Hälfte stabiler, mehrere Falcons-Punts in Folge waren die Konsequenz und nach einem Winston-TD-Pass zu Chris Godwin war Tampa plötzlich bis auf zwei Zähler dran. Atlanta antwortete mit einem 8-Play-Drive und einem Field Goal; Tampa Bay machte es mit dem letzten Drives des Spiels zwar nochmals richtig spannend, kam aber nicht nochmals in die Endzone.
- Allerdings hätte das Spiel - wie schon so viele Falcons-Partien in dieser Saison - um ein Haar ein völlig verrücktes Ende gehabt. Mit dem allerletzten Play des Spiels hatten die Bucs nochmals die Chance, Richtung Endzone zu gehen. Nach mehreren Querpässen landete der Ball dann tatsächlich bei DeSean Jackson an der linken Seitenlinie, mit der Chance, in die Endzone zu sprinten - doch Jackson konnte den Ball nicht kontrollieren. Game Over, doch es fehlte nicht viel für einen irren Bucs-Sieg.
Cincinnati Bengals (4-2) - Pittsburgh Steelers (3-2-1)
Ergebnis: 21:28 (7:0, 7:14, 0:3, 7:11) BOXSCORE
- Ein weiteres unglaublich spannendes, physisches Spiel zwischen den Bengals und den Steelers - und eine weitere Niederlage für Cincinnati. Pittsburgh hat in diesem Division-Duell jetzt die letzten sieben Spiele in Folge sowie die letzten sechs Partien in Cincy in Folge gewonnen.
- Dabei kam es aber wieder einmal auf die letzten Sekunden an. Nachdem die Steelers mit zwei Field Goals die Partie wieder in ihre Richtung gedreht hatten und mit 20:14 führten, legten Andy Dalton (26/42, 229 YDS, 2 TD) und die Bengals einen eindrucksvollen Drive hin: 9 Plays, 75 Yards in 2:14 Minuten mit mehreren starken Plays von Dalton - und aus vier Yards fand Joe Mixon die Endzone und brachte Cincy mit 21:20 in Führung.
- Doch die Steelers hatten das letzte Wort, 1:18 vor dem Ende. Eine mehr als zweifelhafte Holding-Strafe gegen die Bengals half Pittsburgh, kurz danach fand Ben Roethlisberger (32/46, 369 YDS, TD) den erneut spektakulären JuJu Smith-Schuster für 22 Yards. 15 Sekunden vor dem Ende waren die Steelers damit schon in langer Field-Goal-Reichweite, doch Pittsburgh ließ es gar nicht dazu kommen: Beim anschließenden Screen Pass zu Antonio Brown gab es einen Coverage-Fehler aufseiten der Bengals und Brown marschierte 31 Yards ungehindert in die Endzone. Es war natürlich der Game-Winner.
- Über das komplette Spiel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, Pittsburgh kontrollierte aber die Line of Scrimmage: Die Steelers sammelten drei Sacks und vier Tackles for Loss, Cincinnatis starke Front blieb ohne Sack. Das machte sich auch im Run Game bemerkbar, James Conner (19 ATT, 111 YDS, 2 TD) hatte ein weiteres produktives Spiel. Joe Mixon (11 ATT, 64 YDS, TD) lief ebenfalls gut, erhielt aber schlicht nur wenige Chancen.
Minnesota Vikings (3-2-1) - Arizona Cardinals (1-5)
Ergebnis: 27:17 (10:3, 3:7, 14:0, 0:7) BOXSCORE
- In der ersten Halbzeit noch schien es, als könnte Minnesota einen weiteres unerwartet schwieriges Heimspiel erleben. Die Cardinals kamen schnell immer häufiger zu Cousins, blockten mehrere Pässe an der Line of Scrimmage und gegen Pressure schnappte sich Tre Boston eine Interception. Der erste Cardinals-Touchdown kam ebenfalls über die Defense: Budda Baker trug den durch Chandler Jones forcierten Strip-Sack in die Endzone zurück.
- Aber letztlich konnte Minnesota die altbekannten Cardinals-Probleme attackieren, beginnend vor allem bei der desolaten Run Defense: Die Vikings, auch ohne den noch immer verletzten Dalvin Cook, sammelten 195 Rushing-Yards - über die ersten fünf Saisonspiele hatte Minnesota insgesamt 329 Rushing-Yards zustande bekommen, gegen Arizona gelang auch der erste Rushing-Touchdown des Jahres.
- So war es letztlich in der zweiten Hälfte doch eine einseitige Partie, auch wenn Cousins (24/34, 233 YDS, TD, INT, FUM) und das Passspiel nie wirklich konstant ins Rollen kamen. Und wenn doch, dann lief nahezu alles über Adam Thielen, der jetzt sechs Spiele zum Saisonstart mit jeweils mindestens 100 Receiving-Yards hingelegt hat - ein NFL-Rekord in der Super-Bowl-Ära.
- Und die Cardinals-Offense? Im Vergleich zu den bisherigen Spielen dieser Saison war das Play-Calling dieses Mal nicht das primäre Problem: Screens, Play Action, eine bessere Balance im Play-Calling - Arizonas Offense hatte gute Momente. Das galt auch für Josh Rosen (21/31, 240 YDS, INT), der erneut unter Drops und der zunehmend einbrechenden Protection litt, aber auch einige ungenaue Pässe hatte. Gleichzeitig sah man erneut seine Big-Play-Fähigkeiten und den Willen, gegen Pressure Pässe anzubringen.