Den gesamten Preseason-Spielplan inklusive aller DAZN-Übertragungen gibt es hier im Überblick.
Dallas Cowboys (0-3) - Arizona Cardinals (3-0)
Ergebnis: 3:27 (0:14, 0:3, 0:7, 3:3) BOXSCORE
- Auch in Dallas setzte sich das Motto der diesjährigen Preseason fort: Die Starter kommen immer seltener zum Einsatz. Die Cowboys schonten infolge mehrerer O-Line-Ausfälle - bei Travis Frederick wurde eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert, Zack Martin und Tyron Smith fielen mit leichteren Blessuren aus - unter anderem Dak Prescott und Ezekiel Elliott, bei den Cardinals kamen Larry Fitzgerald, David Johnson und Rookie-Quarterback Josh Rosen, der sich im Training eine leichte Verletzung an der Hand zugezogen hatte, nicht zum Einsatz.
- Arizonas Defense - die Starter und die Backups - nutzten das für eine Show: Insgesamt acht (!) Turnover produzierten die aggressiven Cardinals, die schon mit insgesamt acht Turnovern aus den ersten beiden Preseason-Spielen in die Partie gegangen waren: Drei Picks, drei eroberte Fumbles und zwei Muffed Punts der Cowboys standen am Ende zu Buche, darunter ein Pick Six und ein in der Fumble-Touchdown. Acht Turnover markiert den Höchstwert, den Arizona in der Regular Season jemals schaffte (insgesamt sechs Mal).
- Im Run Game kamen die Cowboys bei 21 Runs auf lediglich 52 Rushing-Yards, Rookie Bo Scarbrough (7 ATT, 21 YDS) führte hier die Liste an. Beide Teams hatten bei Third Down enorme Probleme, bei Arizona konnte Mike Glennon (8/10, 35 YDS), der nach Sam Bradford (1/4, 6 YDS) zum Einsatz kam, mit sehr auf Sicherheit bedachtem Passspiel keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
- Chase Edmonds (11 ATT, 55 YDS) und T.J. Logan (6 ATT, 86 YDS, TD) nutzten dagegen die Abwesenheit von David Johnson, Logans Explosivität war bei einem 59-Yard-TD-Run sichtbar. In der Receiver-Hackordnung scheint indes Brice Butler hinter Fitzgerald, Chad Williams, Christian Kirk und J.J. Nelson zurückgerutscht zu sein.
- Aufseiten der Cowboys war Dres Anderson (4 REC, 52 YDS) offensiv noch am auffälligsten. Die meisten Argumente für sich sammelte aber der von seiner langen Sperre inzwischen zurückgekehrte Randy Gregory: Der Defensive End sammelte drei Tackles, einen Sack, zwei QB-Hits und ein Tackle for Loss.
Buffalo Bills (1-2) - Cincinnati Bengals (3-0)
Ergebnis: 13:26 (0:14, 0:6, 3:13, 0:3) BOXSCORE
- Die Bengals müssen mit dem Auftritt ihrer Starting-Offense in deren Preseason-Finale mehr als zufrieden sein: Andy Dalton (11/16, 180 YDS, 2 TD) dirigierte prompt zwei Touchdown-Drives und fand zunächst John Ross für einen 57-Yard-Touchdown, der auf dem Weg zur Endzone mehrere Bills-Verteidiger spektakulär ins Leere laufen ließ. Wenig später fand er A.J. Green aus 14 Yards, lediglich das Run Game hatte noch deutlich Luft nach oben.
- Aufseiten der Bills durfte Josh Allen starten, und der Rookie hatte einen schweren Stand: Allen (6/12, 34 YDS) hatte gleich mehrere Three-and-Outs und kam in acht Drives nicht einmal über die Mittellinie. Im ersten Viertel verzeichnete Buffalo bei elf Passing-Plays 14 Net-Passing-Yards, fünf Sacks steckte Allen ein. Der größte Schock aber kam Ende des zweiten Viertels, als Allen wegen einer Kopfverletzung kurzzeitig raus musste. Er erhielt nach einiger Zeit grünes Licht von den Ärzten, blieb aber in der weiten Hälfte draußen.
- In Allens Abwesenheit lieferte Nathan Peterman (16/21, 200 YDS, TD), Coach Sean McDermott lobte Peterman anschließend ausdrücklich. Das Quarterback-Duell in Buffalo ist weiter komplett offen, Allen schien die Nase vorne zu haben. Doch auch im dritten Spiel lieferte Peterman keinen Grund, warum der Rookie sofort starten sollte.
- Eine der schöneren Storylines in der NFL setzte sich derweil fort: Bills-Fans hatten, nachdem Daltons Touchdown-Pass gegen die Ravens Buffalo in Week 17 der Vorsaison in die Playoffs befördert hatte, für eine wohltätige Organisation, die Dalton unterstützt, fleißig gespendet. Als Cincinnatis Quarterback für das Preseason-Spiel dann das Feld betrat, wurde er von den Bills-Anhängern mit Standing Ovations begrüßt.
Indianapolis Colts (2-1) - San Francisco 49ers (1-2)
Ergebnis: 23:17 (0:0, 7:6, 7:3, 9:8) BOXSCORE
- In seinem vermutlich letzten Preseason-Auftritt zeigte Andrew Luck seine bislang beste Performance und lässt Colts-Fans für die kommende Saison hoffen. Im zweiten Viertel überzeugte er bei einem starken 10-Play-Drive und mit einem sehr gut platziertem Touchdown-Pass für Tight End Eric Ebron. Trotz mangelnder Hilfe aus dem Backfield beendete er seinen Tag mit 8/10 Pässen für 90 Yards und einem Score. Luck zeigte sich keineswegs zurückhaltend, brach für mehrere Scrambles aus und scheute nicht vor Gegnerkontakt zurück. Da die Colts ihre Starter im vierten Preseason-Auftritt sehr wahrscheinlich nicht mehr einsetzen beendet Luck die Preseason mit 20/32 Pässen für 204 Passing Yards.
- Die Produktion auf dem Boden sollte den Colts wiederum Sorgen bereiten. Indy bekam sein Laufspiel überhaupt nicht in die Gänge und keiner der drei Running Backs aus Jordan Wilkins, Christine Michael und Nyheim Hines lief für einen höheren Durchschnitt als 2 Yards. In dieser Form werden die Colts große Probleme haben, eine balancierte Offense zu etablieren.
- Die Niners hingegen bewegten den Ball sehr ordentlich, hatten allerdings Probleme, dabei Punkte auf das Scoreboard zu bekommen. Die Starter der Niners konnten keinen ihrer drei Red-Zone-Drives in einen Touchdown-Drive ummünzen. Ein Problem, dass sich in San Francisco auch bei Jimmy Garoppolos fünf Starts in der Vorsaison andeutete. Erfreulicher war dagegen das immer besser funktionierende Zusammenspiel zwischen Garoppolo und Pierre Garcon.
- Der jüngst verpflichtete Alfred Morris konnte während der Abstinenz der verletzten Jerick McKinnon, Matt Breida und Joe Williams einige Argumente für sich sammeln. Morris wirkte sehr wendig und explosiv und verzeichnete 84 Yards bei 17 Carries und somit mehr Rushing Yards als das gesamte Colts-Team. Richard Sherman erlebte derweil einen ruhigen Tag. Der Cornerback wurde selten geprüft und konnte sich nur durch einen Pass Breakup in Szene setzen. Linebacker Reuben Foster zog sich derweil eine Gehirnerschütterung zu.
Chicago Bears (2-2) - Kansas City Chiefs (1-2)
Ergebnis: 27:20 (14:7, 10:3, 0:0, 3:10) BOXSCORE
- Beim ersten Aufeinandertreffen von Bears-Head-Coach Matt Nagy gegen die Chiefs und Lehrmeister Andy Reid verzichtete Chicago auf den Einsatz seiner Starter und schaffte es dennoch, ein offensiv hervorragendes Bild zu hinterlassen. Nagys Backup-Offense überrumpelte die Chiefs mehrmals mit tollen Screen-Plays und kreativen Route-Kombinationen. Backup-QB Chase Daniel führte die Bears gegen die Chiefs-Starter zu einer 24:10-Halbzeitführung.
- Große Hilfe erhielt er dabei von Wideout Javon Wims. Der Siebtrundenpick aus Georgia zeigte mehrere spektakuläre Catches und schaffte es immer wieder für Seperation zu sorgen. Linebacker Kasim Edebali hingegen erhielt schon früh im Spiel mehrere Snaps. Es scheint, als würde er sich im Hinblick auf einen Roster-Spot auf einem guten Weg befinden.
- Patrick Mahomes erlebte in Chicago einen durchwachsenen Nachmittag. Der Chiefs-Quarterback zeigte gerade bei langen Pässen einige Ungenauigkeiten. Viele seiner 196 Passing Yards kamen nach dem Catch in hervorragend designten Plays zustande. Gerade Tyreek Hill war von der Bears-Defense kaum unter Kontrolle zu bekommen.
Pittsburgh Steelers (2-1) - Tennessee Titans (0-3)
Ergebnis: 16:6 (7:0, 3:0, 6:0, 0:6) BOXSCORE
- Es ging ratzfatz, als Ben Roethlisberger seinen einzigen Touchdown-Drive des Abends produzierte. Bei einer lehrbuchmäßigen Demonstration der No-Huddle-Offense überquerte Big Ben 80 Yards in weniger als zwei Minuten und versuchte bei jedem Down einen Pass. Darüber hinaus zeigte sich der 36-Jährige allerdings unzufrieden. Roehtlisberger überwarf seine Receiver mehrfach und beendete den Tag mit 11/18 für 114 Yards. Doch auch JuJu Smith-Schuster zeigte sich etwas aus Rhythmus und hatte einige leichte Drops.
- Nachdem man in Green Bay 51 Punkte abgegeben zeigte die Steelers-Defense diesmal ein anderes Gesicht. Eine schnelle und entschlossene Defense setzte Marcus Mariota mehrfach stark unter Druck. Stephon Tuitt stach dabei heraus. Er war ein ständiger Unruhestifter im Titans-Backfield während Top-Pick Terrell Edmunds bei seinem ersten Pick seine Range unter Beweis stellte.
- Die Titans-Offense erwischte dagegen einen Tag zum Vergessen. Marcus Mariotas Pocket wirkte nie sicher. Er hatte einige Ungenauigkeiten und traf bei seiner Interception eine schwer zu erklärende Entscheidung. Und auch das Running Game war nicht existent. Mariota, Derick Henry und Dion Lewis produzierte bei 9 Run Plays insgesamt 24 Yards.
Los Angeles Rams (2-1) - Houston Texans (2-1)
Ergebnis: 21:20 (7:7, 7:7, 7:0, 0:6) BOXSCORE
- Schon früh im Spiel bahnte sich ein Turnover-Festival an. Aufseiten der Rams, bei denen Jared Goff und Todd Gurley sowie der Rest der Starting-Offense wieder einmal nicht zum Einsatz kamen, warf Backup Sean Mannion eine vollkommen verheerende Interception aus der eigenen Endzone, die einen einfachen 1-Play-Touchdown durch Alfred Blue zu Folge hatte. Mannion zeigte eine schwache Leistung, während Running Back John Kelly stark aufspielte.
- Auf der defensiven Seite erhielten die Rams-Starter zwei Drives und deuteten dabei an, was von der Rams-Defense in dieser Saison zu erwarten ist. Enorm hoher Druck auf Quarterbacks und eine Menge individuelle Klasse in der Secondary. Ndamukong Suh traf Deshaun Watson während eines Pass-Versuchs derart wuchtig, dass es schon beinahe verwunderlich war, dass er sich sofort aufraffen und zur Seitenlinie laufen konnte. Der Pass wurde schließlich von Lamarcus Joyner intercepted. Den nächsten Pick verzeichnete Sam Shields, der bei seinem steinigen Comeback-Weg nach mehreren Gehirnerschütterungen den nächsten positiven Schritt machte.
- Auch die Texans-Defense wird in dieser Saison spektakulär zu beobachten sein. J.J. Watt und Jadeveon Clowney erhielten beide ihren ersten Einsatz in der Preseason und konnten direkt einen guten Eindruck hinterlassen. Die Starting-Defense erlaubte keinen Punkt, verzeichnete eine Interception und verhinderte, dass Mannion auch nur einen seiner ersten fünf Pässe anbringen konnte.
- Texans-QB Deshaun Watson hatte einen kurzen Arbeitstag. Er setzte sich nach 3/6 Pässen für 15 Yards und einem Pick wieder auf die Bank. Brandon Weeden spielte den Großteil der Partie.