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Björn Werner erklärt sein Football-Camp

Bjoern Werner veranstaltet in Deutschland ein Football-Camp, bei dem junge Talente für die USA vorspielen können
© getty

Das Football-Camp in Deutschland kommt - Björn Werner will mit seinem Football-Projekt "Gridiron Imports" verstärkt europäischen Talenten dabei helfen, den Sprung in die USA zu schaffen. Im exklusiven Gespräch mit SPOX verrät Werner die Details zu seinem Projekt, erklärt, wie genau das Football-Camp funktionieren wird - und wie viele Coaches aus den USA nach Deutschland kommen.

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Bereits am 9. Mai hatte Werner das Camp angekündigt: Am 22. und 23. Juli werde das Camp stattfinden, "das ist eine große Chance für diejenigen, die kein eigenes Highlight-Tape haben. So können sie sich den Coaches einfach zeigen", betonte Werner damals gegenüber Footballerei.

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Wo findet das Camp statt? "Das Camp findet in Landsberg am Lech statt, bei den Landsberg Express. Das war die beste Option für uns: Dort gibt es drei Plätze nebeneinander, außerdem ist es nicht allzu weit nach München - dahin können die Amerikaner gut fliegen", führte Werner jetzt im Gespräch mit SPOX weiter aus.

Wichtig sei es ihm gewesen, dass man das zweitägige Camp, bei dem sich europäische Football-Talente High-School-Coaches aus den USA empfehlen können "auch aus Österreich gut erreichen kann. Hätten wir es zentral in Deutschland gemacht, wäre aus Österreich wahrscheinlich überhaupt niemand gekommen."

Anmelden kann man sich auf der Gridiron-Imports-Homepage.

Was ist Gridiron Imports? Werner will mit Gridiron Imports deutschen Talenten dabei helfen, den Sprung in die USA zu schaffen, um dort den nächsten Schritt zu machen. Gegenüber SPOX hatte Werner das Projekt im Februar bereits vorgestellt: "Wir basteln ein Paket zusammen und schicken das an die Schulen, damit die Coaches einfach ja oder nein sagen können. Und wenn sie dann hier sind, helfen wir ihnen beim Schritt aufs College."

Allerdings mahnte er damals mehrfach: "Wir sind kein Austauschprogramm. Das ist eben auch die harte Seite des Geschäfts: Ich kann nicht jedem helfen. Ich kann nur den Jungs helfen, die das Potential haben, die in Deutschland dominieren und herausstechen. Letztlich bin ich nur ein Mittelsmann."

Damit aber hatte er bereits Erfolge: Unter anderem Gerrik Vollmer und Simon Krizak haben über Gridiron Imports eine High School gefunden, Vollmer und Krizak hatten sich ebenfalls schon im Februar im exklusiven Gespräch mit SPOX ausführlich vorgestellt und über ihren Weg berichtet - beide haben mit Werners Hilfe letztlich den Sprung an ein Division-I-College geschafft.

Für wen ist das Camp gedacht? "Wir suchen Leute etwa von der 9. bis zur 13. Klasse. Damit hätten sie zumindest noch Zeit, ein Post-Grad-Jahr in den USA an einer High School zu machen", verdeutlichte Werner im Gespräch mit SPOX jetzt weiter. Das Ziel sei es, die Talente idealerweise im Alter von 15 bis 17 rüber zu bringen: "Wenn du zwei Jahre an eine High School gehen kannst, ist das perfekt. Damit hast du mehr Zeit, um dich anzupassen und dich für ein College zu empfehlen."

Selbst wenn man jetzt etwa mit 14 Jahren noch zu jung ist, könne man zumindest die Dinge lernen, die wichtig sind, um den Sprung in die USA zu schaffen - "eben die Tür öffnen. Ein großes Problem ist, dass die Leute mit 18 dann schlechte Noten haben oder kein Englisch können. Aber wir sprechen hier von Schulen mit hohen Anforderungen, du musst einen Englisch-Test machen, den Toefl-Test. Diese Dinge sind wichtig - wenn deine Noten nicht passen, wirst du auch als der beste Football-Spieler der Welt Probleme bekommen." Auch das Camp im Juli wird komplett auf Englisch stattfinden.

Und wer älter ist? "Da gibt es den Weg an ein Junior College, wo wir auch Leute hinschicken. Das ist auch ein sehr guter Weg. Wir wollen den Jungs die verschiedenen Optionen zeigen und sie informieren."

Dabei wird Werner nicht müde, das Potential zu unterstreichen: "Die Schulen rekrutieren in jedem Jahr ihre Sportler, dafür haben sie ein Budget. Eine dieser Schulen kostet also etwa 60.000 Dollar, aber das kann sich ja niemand leisten. Da helfen die Schulen dann mit finanzieller Unterstützung. Ich musste bei meiner Schule beispielsweise nichts bezahlen - ich hätte auch kein Geld gehabt, war aber ein sehr guter Sportler und hatte gute Noten. Kasim Edebali ist damals den gleichen Weg gegangen."

Wie viele Coaches kommen aus den USA? Die Coaches "von sieben sehr angesehenen Schulen kommen zum Camp", vermeldete Werner, "auch die Coaches von Simon und Gerrik sind dabei. Sie sehen jetzt, dass es hier wirklich Talent gibt - und sie können so gleichzeitig ihre Schulen vorstellen."

Der konkrete Plan: Am Samstagabend des Camps wird es - eingerahmt von zahlreichen Football-Übungen auf dem Platz - eine Info-Session geben, "bei der wir erst einmal erklären, wie es funktioniert. Dann kann jeder Head Coach seine Schule vorstellen. Die Kinder und die Eltern müssen sich wohlfühlen. Wir als Gridiron Imports sind nur der Mittelsmann, um die Verbindung herzustellen. Bei unserem Camp kann man die Coaches direkt beeindrucken und für sich gewinnen, und die Coaches können sich dann ihre Listen zusammenstellen und sich Namen für nächstes Jahr vormerken."

Bei der Teilnehmerzahl für sein Camp gab sich Werner zuversichtlich: "Wir hoffen auf etwa 150 bis 200."

Ausblick: Wie geht es weiter? Mit seinem Camp trifft Werner eine für europäische Talente hochinteressante Nische: Die Schulen in den USA haben sehr strenge Auflagen, was das Rekrutieren von Spielern angeht. Die von ihm anvisierten Internate allerdings "sind sehr international und dürfen rekrutieren, wie sie wollen - auch außerhalb der USA. Das ist eine riesige Chance."

Das Event im Juli soll daher auch nur der Anfang sein. Wenigstens ein bis zwei Camps pro Jahr sollen künftig alleine in Deutschland stattfinden. Zusätzlich dazu, verkündete er weiter, "wollen wir noch etwa zwei Mal jährlich in anderen europäischen Ländern Camps ausrichten. Wir haben heute offiziell eine Partnerschaft mit dem dänischen Football-Verband geschlossen, wo wir hoffentlich auch ein Camp haben werden - in Skandinavien gibt es ebenfalls jede Menge Football-Talent."

Jeder soll so das Handwerkszeug lernen können, um für sich individuell den richtigen Weg zu finden. "Wir wollen mit Gridiron Imports einen Standard für die Leute setzen, die für Football in die USA gehen wollen", so Werner abschließend. "Innerhalb eines knappen Jahres haben wir 26 Leute rüber gebracht. Da sind so viele Talente dabei. Viele träumen direkt von der NFL - aber es fängt eben unten an."

Die wichtigsten Infos zum Gridiron Imports Football-Camp im Überblick:

Wann findet das Camp statt?22. und 23. Juli 2017
Wo findet das Camp statt?Landsberg am Lech
Für welche Altersklasse ist das Camp gedacht?ca. 14-18 Jahre
Was muss man mitbringen?Helm, Stollenschuhe
Gibt es eine Anforderung abseits des Alters?Aktive Mitgliedschaft in einem Football-Team
Wie viele High-School-Coaches werden vor Ort sein?mindestens 7 Head Coaches
Was kostet das Camp?150€ (für Essen und Training)

Der Spielplan der kommenden Saison im Überblick

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