NBA: Boston Celtics feiern Rekordnacht im MSG - Durant rettet die Nets - Fox schockt die Magic vom Logo
Von Philipp Jakob
Die Boston Celtics haben im Madison Square Garden einen neuen Franchise-Rekord aufgestellt, die Knicks gehen im Dreierregen der Kelten unter. De'Aaron Fox schockt derweil die Magic mit einem Buzzerbeater vom Logo, Kevin Durant rettet die Nets und die Bucks, Nuggets und Suns machen kurzen Prozess.
Orlando Magic (2-8) - Sacramento Kings (3-5) 123:126 OT (BOXSCORE)
Ganz bitterer Abend für Franz Wagner und die Magic. Der Deutsche toppte mit 31 Punkten bei 13/22 aus dem Feld seinen bisherigen Saisonbestwert, überzeugte zudem mit 6 Assists und 3 Steals, doch sein vielleicht wichtigster Wurf des Abends war nicht drin. Gegen Ende der regulären Spielzeit setzte Wagner den potenziellen Gamewinner von Downtown an den Ring. Besser machte es dann De'Aaron Fox in der Overtime - und zwar mit dem Buzzerbeater vom Logo!
Doch von vorne: Die Kings-Defense war anfangs kaum existent und hatte enorme Probleme mit der Länge der Hausherren. Orlando setzte sich mit bis zu 20 Punkten ab, bevor die Kings im dritten Viertel ein furioses Comeback hinlegten (36:12). Auf einmal waren die Gäste mit +10 vorne, doch der bärenstarke Paolo Banchero machte es wieder spannend. Nachdem Wagner seinen relativ offenen Dreier 7 Sekunden vor dem Ende liegen gelassen hatte, wollte er das offenbar in der OT wiedergutmachen.
Der 21-Jährige erzielte 10 Zähler allein in der Verlängerung, dennoch hatte Sacramento leicht die Nase vorn. Dann kam die verrückte Schlussphase. Wenige Sekunden vor dem Ende erzwang Orlando bei -2 durch geschicktes Doppeln einen Turnover, die Magic glichen tatsächlich nochmal aus. Fox schnappte sich den Ball, drückte kurz hinter der Mittellinie vom Logo ab und als die Sirene ertönte, feierten nur noch die Kings. Sieg für Sacramento!
Fox krönte damit seine 37 Punkte (14/24 FG), Domantas Sabonis kam noch auf 25 und 11 Rebounds und Malik Monk erzielte 15 Zähler von der Bank. Neben Wagner, der nur 1 seiner 6 Dreierversuche traf, war Banchero der überragende Mann bei den Magic. Seine Statline: 33 Punkte, 14/26 aus dem Feld, 16 Rebounds und 4 Assists. Damit ist er erst der zweite Teenager nach LeBron, der ein 30/15-Spiel abliefert. Bol Bol glänzte zudem mit 23 Punkten (10/11 FG) und 7 Rebounds.
Charlotte Hornets (3-7) - Brooklyn Nets (4-6) 94:98 (BOXSCORE)
Fast wären die Hornets zum nächsten Stolperstein für Brooklyn geworden. Stattdessen aber retteten Kevin Durant und Cam Thomas die Nets im vierten Viertel, um den zweiten Sieg in Serie einzutüten - erneut ohne den verletzten Ben Simmons (Knie) und den suspendierten Kyrie Irving. KD führte seine Farben mit 27 Punkten (10/20 FG), 7 Rebounds und 3 Blocks an.
Gegen Mitte des vierten Viertels sah es gar nicht rosig aus für die Gäste aus dem Big Apple, denen im Back-to-Back etwas die Luft auszugehen drohte. Das bestrafte Hornets-Rückkehrer Terry Rozier mit zwei Dreiern in Folge, Charlotte zog zweistellig davon. Dann aber kehrte Durant von einer Verschnaufpause aufs Parkett zurück und anschließend legte Brooklyn einen 23:7-Lauf hin.
Bei -1 etwa eine Minute vor dem Ende übernahm Durant endgültig. Ein viel zu offener Dreier gefolgt von einem Baseline-Jumper brachten Brooklyn die Führung, die sie letztlich nicht mehr abgeben sollten. Thomas lieferte mit 21 Punkten von der Bank zum zweiten Mal in Folge gute Unterstützung, nachdem er zu Saisonbeginn fast komplett aus der Rotation gefallen war. Nic Claxton legte 11 Punkte, 9 Rebounds und 4 Blocks auf.
Rozier war bei seinem Comeback nach sieben Spielen Pause direkt wieder bester Mann bei den Gastgebern, auch wenn sein Distanzwurf noch etwas rostig war (25, 6/15 Dreier, dazu 7 Rebounds). P.J. Washington und Kelly Oubre Jr. erzielten jeweils 18 Punkte, dafür notierte Charlotte mit Dennis Smith Jr. (verstauchter Knöchel) den nächsten Verletzten. Kurios: Das Stats-Recording-System der Liga gab im dritten Viertel den Geist auf, PR-Mitarbeiter der Hornets mussten möglichst viele Statistiken händisch sammeln.
Atlanta Hawks (6-3) - New Orleans Pelicans (5-4) 124:121 OT (BOXSCORE)
Drei Wochen NBA, dreimal Overtime für die Pelicans, drei Pleiten. So konnte New Orleans letztlich das starke Comeback im vierten Viertel nicht veredeln. Erst hatte Dejounte Murray etwas dagegen, der die Hawks in die Overtime rettete, dann war es eine starke Teamleistung, die Atlanta den zweiten Sieg in Folge bescherte.
Im vierten Viertel lagen die Hausherren bereits mit 13 Zählern in Front, bevor Zion Williamson das Spiel drehte. In der Schlussminute versenkte der Hüne dann einen Turnaround-Jumper in der Zone zur Pelicans-Führung. Aber: Murray hatte per Pullup noch eine Antwort - Overtime. Da erwischte Atlanta den besseren Start. Larry Nance Jr. vergab einen komplett blanken Layup, ein Alley-Oop von Clint Capela stellte auf +6. Ein Dreier von John Collins 20 Sekunden vor dem Ende nach einem überragenden Assist von Trae Young schien den Deckel auf die Partie zu machen, aber nicht mit den Pels.
Ein And-One von Herb Jones (19) verkürzte wieder auf -3, dann gelang New Orleans tatsächlich nochmal ein Steal. Doch vor einem potenziellen Foul bei einem Dreier stand Devonte' Graham mit der Ferse auf der Seitenauslinie. Turnover und Game over! Damit reichte den Pelicans auch der Saisonbestwert von Williamson (29, 11/20 FG, aber 7 Turnover) nicht, C.J. McCollum markierte ebenfalls 29 Punkte, während Brandon Ingram etwas schwächelte (16, 7/23 FG).
Bester Scorer bei den Hausherren war Young, der trotz leichter Zielprobleme 34 Punkte erzielte (9/26 FG, 2/9 Dreier) und 10 Assists bei 5 Ballverlusten verteilte. Auch auf Murrays Wurf war nicht immer Verlass, dafür sicherte er sich ein Triple-Double (22, 11 Assists und 10 Rebounds bei 9/23 FG und 1/8 Dreier). Capela schnappte sich zusätzlich zu seinen 21 Punkten 19 Rebounds und 4 Blocks.